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Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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immer noch zu erkennen, obwohl sie überwiegend verfallen und mit Gras bewachsen sind, aber ein wenig Fantasie macht den Schock nachvollziehbar, den Masséna erlebte. Er hatte die britische Streitmacht von der Grenze aus verfolgt, bis sie nur noch eine Tagesreise von Lissabon entfernt waren, hatte unterwegs Wellingtons niederschmetternden Sieg bei Busaco überstanden, doch muss er so dicht vor der Hauptstadt Portugals mit Sicherheit angenommen haben, dass seine Aufgabe erfüllt sei. Dann bekam er die Stellungen zu Gesicht. Sie waren der weiteste Punkt des britischen Rückzugs auf der Iberischen Halbinsel. Danach kamen sie nie mehr zum Einsatz. Im Gegenteil, vier Jahre später marschierten Wellingtons hervorragende Truppen über die Pyrenäen in Frankreich selbst ein.
    Sharpes Gold wird den Spaniern leider nicht ganz gerecht. Einige Partisanen mögen so selbstherrlich gewesen sein wie El Católico, doch die überwiegende Mehrheit bestand aus tapferen Männern, die mehr französische Soldaten in Kampfhandlungen verwickelten als Wellingtons Streitkräfte. Bei den Richard-Sharpe-Romanen handelt es sich um Chroniken des britischen Soldatentums, und aus dieser Perspektive mussten sich die Männer, die den »kleinen Krieg« ausfochten, ungerechte Verzerrungen gefallen lassen. Aber immerhin hat das britische Heer im Herbst 1810 hinter seinen gigantischen Stellungen Zuflucht gefunden, und die Bühne ist vorbereitet für die nächsten vier Jahre: für den Vormarsch nach Spanien, für zahlreiche Siege und schließlich die Eroberung Frankreichs.
    Richard Sharpe und Patrick Harper jedenfalls werden wieder marschieren.

Leseprobe aus: Iain Gale, Steels Ehre

PROLOG
    Oberbayern, Juli 1704
    Unvermutet waren sie bis hierhergekommen, um den Krieg tief in den Süden zu tragen. Eine Armee aus vielen Nationen: Engländer und Schotten, Hannoveraner und Preußen, Hessen, Dänen und Niederländer. Sie verfolgten nur ein Ziel: Frankreich und sein Verbündeter Bayern sollten besiegt werden. Den französischen König, Ludwig XIV., hielten sie für einen machthungrigen Wahnsinnigen, der sich selbst als »Sonnenkönig« titulierte. Es war offenkundig, dass er erst dann zufrieden sein würde, wenn er ganz Europa besaß, von Spanien bis Polen. Und so kam es, dass das Schicksal an diesem schwülen Tag Anfang Juli, als der Nachmittag dem frühen Abend wich, Tausende Männer nach Donauwörth führte, in eine kleine bayerische Stadt mit alten Mauern und Verteidigungsanlagen.
    Oberhalb des Städtchens, auf der Kuppe eines steilen Hanges, stand eine Festung. Den Hügel hatten die Einheimischen aufgrund seiner charakteristischen Form schon vor langer Zeit »Schellenberg« getauft. Allen Soldaten, die jetzt im Schatten des Schellenbergs standen, war klar, dass erst die Anhöhe und die kleine Festung eingenommen werden mussten, ehe man die Franzosen besiegen und nach Paris zurückdrängen konnte. Nur so ließe sich die Bedrohung durch den Sonnenkönig für immer aus der Welt schaffen.

1.
    Ein hoch gewachsener junger Offizier stand ein paar Schritte vor der angetretenen Kompanie englischer Soldaten, wegen ihrer Uniformen auch »Rotröcke« genannt, und blickte hinauf zu der Festung auf dem Hügel. Seit zwei Stunden wartete dieser Offizier nun schon auf den Befehl zum Angriff, und mit jeder verstreichenden Minute kam ihm die feindliche Stellung abschreckender vor. Wie fast jeder Offizier in der Armee hegte er die größte Achtung und Bewunderung für seinen Oberbefehlshaber, aber in diesem Augenblick überkam ihn die Furcht, dieses Unternehmen könnte zum Scheitern verurteilt sein. Doch er versuchte, den Gedanken zu verscheuchen und vor den Reihen seiner Männer wenigstens ein Mindestmaß an Kaltblütigkeit zu wahren. In diesem Augenblick schlug die erste Kanonenkugel vor den Reihen der uniformierten Infanteristen auf, federte mit gnadenloser Präzision vom harten Grasboden ab, traf vier Soldaten und zerschmetterte ihre Körper zu einem Brei aus Blut, Fleisch und Knochen.
    »Spürt Ihr die Hitze, Mr. Steel?«
    Der Lieutenant hob den Blick. Die große Gestalt, die vom Pferderücken aus zu ihm hinunterblickte und eine wallende Perücke trug, zeichnete sich als dunkler Schemen gegen die Sonne ab.
    »Ein wenig, Sir James.«
    »Ein wenig? Ich dachte, Ihr wärt daran gewöhnt, nachdem Ihr schon so lange Soldat seid. Wie viele Jahre noch gleich?«
    »Bald sind es zwölf, Colonel.«
    »Aber natürlich, wie konnte ich das vergessen? Ihr habt Euch Eure Sporen in den

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