Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
schaute über den dezimierten Haufen Dragoner hinweg und entdeckte weitere Infanteristen in roten Uniformen, die auf die britischen Grenadiere zuhielten. Eine zweite Einheit mit neuen Offizieren.
    Zu Slaughter gewandt, rief er: »Da, schaut, noch mehr von diesen Schweinehunden! Zurück zu den Gabionen. Wir müssen sie aufhalten, Jacob.«
    Er ließ den Blick über die Linien der Alliierten unten in der Talsohle schweifen. »Wo bleibt die Verstärkung, zum Teufel?«
    Schnell wichen die beiden Züge britischer Grenadiere zurück zur Brustwehr und den Schanzkörben.
    Steel hielt Ausschau nach Hansam. Mit einem Lächeln auf den Lippen rief er ihm zu: »Schaffst du das, Henry? Können wir sie aufhalten?«
    »Ich würde ihnen anbieten, sich zu ergeben, Jack, aber ich fürchte, sie haben andere Pläne.«
    Steel ließ ein grimmiges Lachen folgen und wandte sich Slaughter zu. »Also gut, Jacob. Wie Ihr wollt. Zeigen wir ihnen, wie man es macht.«
    Erneut formierten die Grenadiere sich drei Glieder tief, und wieder kamen die rot uniformierten Dragoner heran. Verzweifelt blickte Steel hinüber zu den Linien der Alliierten. Pearson hatte versagt. Niemand kam ihnen zu Hilfe. Kein Entsatz im letzten Moment. So viel zu seinem brillanten Plan. Als einziger Ausweg bliebe nun, so viele Franzosen wie möglich mit in die Hölle zu reißen. Hoffnungsvoll blinzelte Steel in die Ferne, doch was er sah, versetzte ihn nur noch mehr in Schrecken.
    »Großer Gott!«
    Durch den Rauch konnte Steel große, weiß uniformierte Gestalten ausmachen, die in dicht geschlossenen Reihen die Anhöhe hinaufmarschierten und geradewegs auf Steels Stellung zuhielten. Französische Infanterie. Ein Bataillon. Nein, eine ganze Brigade. Inzwischen hatte auch Slaughter die Männer entdeckt.
    »Gütiger Himmel! Wie zum Teufel ist das möglich, Sir? Die sind uns in den Rücken gefallen.«
    Steel lehnte an der Brustwehr und schloss die Augen.
    »Tut mir leid, Jacob. Das sollte nicht sein.«
    »Im Krieg ist nichts so, wie man will, Mr. Steel. Das ist nicht zu ändern.«
    Steel ließ die Männer kehrtmachen. Wenn eine Reihe sich nun umdrehte, hätten sie vielleicht noch eine Chance, die Franzosen aus beiden Richtungen abzuwehren. Zumindest eine Weile.
    Aber da ahnte er schon, dass es zu spät war. Die weiß uniformierte Infanterie war bereits zu nah herangekommen. Steel warf seine Schusswaffe zu Boden und zog seinen Degen. Während er sich auf das Schlimmste gefasst machte, wehte eine einsame, fremd klingende Stimme aus den Reihen der weißen Soldaten zu ihm herauf.
    »Heda, in den Verteidigungen! Seid ihr Engländer?«
    Steel knirschte mit den Zähnen. Das war der Gipfel der Beleidigungen. Musste er es sich gefallen lassen, auf diese Weise zur Aufgabe gezwungen zu werden? Eins stand für ihn fest: Kapitulieren würde er nicht.
    »Wir sind Schotten!«, rief er hinunter. »Jedenfalls die meisten von uns. Und wir halten die Stellung im Namen von Queen Anne.«
    »Dann danken wir Gott, mein Freund. Wir sind gekommen, um euch zu retten.«
    Steel vermochte den Akzent nicht zuzuordnen, aber als der Sprecher aus einer der Rauchschwaden vortrat, erkannte Steel auf Anhieb, dass sie keine Franzosen vor sich hatten. Es handelte sich vielmehr um die Kaiserliche Infanterie und Grenadiere. Er musste lachen. »Bei Gott, bin ich froh, euch zu sehen. Wir dachten schon, ihr wärt Franzosen.«
    Der österreichische Offizier wirkte erschrocken.
    »Nein, mein Freund. Wir sind keine Franzosen. Wir hassen diese Kerle. Aber entschuldigt ... Ich bin Hauptmann Wendt, Regiment von Diesbach.«
    Die Kaiserliche Infanterie hatte die Brustwehr inzwischen erreicht. Während die Soldaten die Gabionen überwanden, klopften Steels Leute den Männern auf die Schulter. Doch die Franzosen rückten immer noch vor.
    »Auf Position!«
    Slaughter hatte die Gefahr kommen sehen. Wieder formierten sich die Reihen, inzwischen unterstützt durch die lange Linie von Wendts Männern. Die Franzosen, schockiert angesichts des plötzlichen Auftauchens so vieler Feinde, machten abrupt Halt. Diesmal, das wusste Steel, würden sie die Salven gar nicht erst abwarten.
    »Feuer!«
    Dreihundert Musketenschüsse krachten gleichzeitig. Die rot uniformierten Franzosen, die gerade kehrtmachen wollten, fielen reihenweise. Im nächsten Augenblick war Steel aufgesprungen und setzte sich an die Spitze seiner Männer.
    »Jetzt, Grenadiere! Stürmt!«
    Unter lautem Jubelgeschrei stürmten die britischen Rotröcke los und rannten

Weitere Kostenlose Bücher