Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
ungeeignet.«
    »Aber die französische Kavallerie benutzt es?«
    Wieder ein erschöpftes Nicken. »Kearsey sagt, du würdest es schaffen.« Hogans Stimme hatte befangen gewirkt.
    »Sie machen sich deswegen Sorgen?«
    Hogan hatte die Arme ausgebreitet. »Wir hätten das Gold schon vor Tagen holen müssen. Je länger es dort bleibt, desto riskanter wird die Sache.«
    Einen Moment lang war es still im Raum gewesen. Die Motte hatte sich die Flügel verbrannt, sie hatte zappelnd auf dem Tisch gelegen, und Sharpe hatte sie zerquetscht. »Sie glauben nicht, dass wir Erfolg haben werden, nicht wahr.« Das war eine Erklärung gewesen, keine Frage.
    Hogan hatte den Blick von der toten Motte abgewandt. »Nein.«
    »Demnach ist der Krieg verloren?« Hogan hatte genickt, Sharpe die Motte vom Tisch gewischt. »Aber der General sagt, er hätte noch ein paar Trümpfe im Ärmel. Dass dies nicht die einzige Hoffnung sei.«
    Hogans Augen hatten erschöpft ausgesehen. »Was soll er denn sonst sagen?«
    Sharpe war aufgestanden: »Warum zum Teufel schicken Sie nicht drei verdammte Regimenter los? Oder vier? Schicken Sie doch das ganze verdammte Heer! Stellen Sie sicher, dass Sie das Gold kriegen.«
    »Es ist zu weit weg, Richard. Jenseits von Almeida gibt es keine Straßen. Wenn wir die Aufmerksamkeit der Franzosen erregen, sind sie vor uns da. Die Regimenter würden es nie schaffen, beide Flüsse zu überqueren, ohne dass es zum Kampf kommt, und sie wären in der Minderzahl. Nein. Wir schicken dich.«
    Und nun war er dabei, die engen Kurven des Grenzweges zu nehmen und den düsteren Horizont nach dem verräterischen Glitzern eines feindlichen Säbels abzusuchen, in dem Bewusstsein zu marschieren, dass mit seinem Versagen gerechnet wurde.
    Er hoffte, dass Major Kearsey, der die Kompanie in Almeida erwartete, mehr Zuversicht haben würde, aber Hogan hatte sich über den Major nur zögernd geäußert. Sharpe hatte nachgehakt. »Ist er unzuverlässig?« Hogan hatte den Kopf geschüttelt. »Er ist einer der Besten, Richard, einer der Allerbesten. Aber er ist nicht der Mann, den wir für diese Aufgabe ausgewählt hätten.«
    Er hatte sich geweigert, ausführlicher darauf einzugehen. Kearsey, hatte er Sharpe mitgeteilt, sei ein Erkundungsoffizier, einer jener Männer, die in voller Uniform auf schnellen Pferden hinter den feindlichen Linien umherritten und einen Strom von Informationen zurückschickten, von den Partisanen erbeutete französische Depeschen und Karten der Umgebung. Es war Kearsey, der das Gold entdeckt und Wellington informiert hatte, und nur Kearsey kannte seinen exakten Standort. Kearsey, ob er nun geeignet war oder nicht, war der Schlüssel zum Erfolg.
    Auf dem hohen Grat über dem östlichen Ufer des Coa nahm die Straße einen ebenen Verlauf, und Almeida, Portugals nördlichste Festung, war als Silhouette im Dämmerlicht vor ihnen zu erkennen. Die Stadt beherrschte meilenweit das Land, erbaut auf einem Hügel, der gekrönt wurde von zwei mächtigen Bauwerken, einer Kathedrale und einem Schloss. Unterhalb dieser massiven, bedrohlichen Bauten reihten sich die Häuser mit den Dächern aus dicken Ziegeln entlang der steilen Straße abwärts, bis sie auf Almeidas eigentliche Befestigung trafen.
    Im Morgenlicht und auf diese Entfernung war es das Schloss, das mit seinen riesigen Türmen und zinnenbewehrten Mauern beeindruckte, aber Sharpe wusste, dass die hohen Brustwehren längst veraltet waren, ersetzt durch die gedrungenen, grauen Wälle, deren riesenhafte Anlage trutzig die Stadt umspannte.
    Er beneidete die Franzosen nicht. Sie würden über offenes Gelände hinweg angreifen müssen, durch ein mit wissenschaftlicher Präzision angelegtes Labyrinth von Gräben und verborgenen Mauern, und die ganze Zeit würden sie unter Beschuss stehen durch Dutzende getarnter Batterien, die ihre Kartätschen auf das Schlachtfeld zwischen den langen, schmalen Ausläufern der sternförmigen Befestigungen ergossen.
    Almeidas Verteidigungsanlagen waren vor ganzen sieben Jahren neu errichtet worden, und das alte, überflüssige Schloss blickte auf das moderne, unschöne Granitungeheuer hinab, das wie dafür geschaffen war, zu täuschen, in die Falle zu locken und zu zerstören.
    Aus größerer Nähe wirkten die Befestigungen weniger bedrohlich. Das war eine Illusion. Die Tage kahler hoher Mauern waren vorbei, und die besten modernen Festungen waren von glatten Wällen wie jenem umgeben, dem sich die Leichte Kompanie näherte. Diese Wälle stiegen

Weitere Kostenlose Bücher