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Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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keine entsprechenden Befehle hatte. Da fiel ihm etwas ein.
    »Sir, funktioniert der Telegraf?«
    Lossow schnippte mit den Fingern. Cox fixierte den Deutschen mit gerunzelter Stirn. »Ja, Captain. Jenseits des Flusses, bei Pinhel, gibt es eine Relaisstation.«
    »Wann kann die erste Meldung abgehen?«
    Cox zuckte mit den Schultern. »Das hängt vom Wetter ab. Normalerweise eine Stunde nach Sonnenaufgang.«
    Sharpe nickte ungeduldig. »Würden Sie in Betracht ziehen, Sir, dem General eine Nachricht zu schicken und um Befehle bezüglich des Goldes zu bitten?«
    Cox blickte ihn an, zuckte erneut mit den Schultern. »Natürlich. Gleich morgen früh?«
    »Ja, bitte, Sir.«
    Cox stand auf. »Gut! Problem gelöst. Ich werde Oberst Jovellanos morgen davon unterrichten, und Sie können die Nacht über schlafen. Ich muss sagen, Sie sehen aus, als hätten Sie es nötig. Gütiger Himmel.« Er nahm Sharpes Schulter in Augenschein. »Sie sind ja verwundet!«
    »Wird schon wieder heilen, Sir.« Sharpe trank seinen Wein aus. Er wollte verdammt sein, wenn er sich von den Geboten der Höflichkeit davon hätte abhalten lassen. Und Wellington sollte ebenfalls verdammt sein, weil er nicht bereit gewesen war, sich in die Karten sehen zu lassen, und dadurch Cox, einen anständigen Mann, in diese heikle Lage gebracht hatte. »Sir?«
    Cox wandte sich an der Tür noch einmal um. »Sharpe?«
    »Aus wie viel Mann besteht Oberst Jovellanos’ Eskorte?«
    »Zweihundert, Sharpe. Gott schütze mich, denen möchte ich nicht in einer dunklen Gasse begegnen.«
    Ich auch nicht, dachte Sharpe. Ich auch nicht. Er stand auf und wartete, bis der Kommandeur der Garnison gegangen war. Wo ist El Católico?, fragte er sich. Lag er im Obergeschoss und schlief? Oder hielt er hinter einem verdunkelten Fenster Ausschau?
    Lossow zumindest verstand ihn. »Meine Männer übernehmen heute Nacht den Wachdienst.«
    Sharpe lächelte dankbar. »Und morgen?«
    Der Deutsche zuckte mit den Schultern und setzte sich den hohen Kalpak mit dem Federbusch auf. »Wenn wir nicht in der Morgendämmerung aufbrechen können, dann eben in der Abenddämmerung, mein Freund.«
    Cox steckte noch einmal den Kopf durch die Tür. »Ich vergaß! Wie nachlässig von mir! Sie werden doch hierbleiben, meine Herren? Meine Adjutanten können Sie unterbringen.«
    Kearsey nahm dankend an, aber Sharpe und Lossow baten darum, zu ihren Männern zurückkehren zu dürfen. Cox wünschte ihnen an der Vordertür eine gute Nacht, wie ein Gastgeber, der sich nach einem Bankett herzlich von Gästen verabschiedet. »Und schlafen Sie gut! Die Nachricht geht gleich morgen früh als Erstes ab!«
    Knowles und Harper warteten draußen. Sie waren in Begleitung zweier Deutscher, einer davon ein tonnenförmiger Feldwebel, der grinste, als ihm mitgeteilt wurde, dass die Partisanen in der Stadt seien. Lossow sah erst seinen Feldwebel, dann Harper an.
    »Ein schönes Paar!«
    »Ich setze auf den Iren«, sagte Sharpe ohne beleidigende Absicht, und Lossow lachte.
    »Nach Hause. Ins Bett!«
    Knowles hatte seine Sache gut gemacht. Er hatte ein großes Haus aufbrechen lassen, das nicht nur die Pferde der Deutschen beherbergen konnte, sondern auch alle Mannschaften, und im zweiten Stock befand sich hinter einer großen, glänzend polierten Tür ein Schlafzimmer mit einer Federkernmatratze, einem Bett mit Baldachin und Teppichen, in dem es nach altem Holz und frischen Laken roch. Sharpe machte die Tür zu, schloss den Lärm seiner Männer aus, die gemeinsam mit den Deutschen dem Wein zusprachen, und sah Teresa an.
    »El Católico ist hier.«
    Sie nickte. »Was hattest du erwartet?«
    Er schnallte seinen Gürtel ab, knotete die verblasste rote Schärpe auf und merkte, dass seine Schulter zu steif und schmerzend war, als dass er sich richtig hätte ausziehen können. Teresa sah es und zog das Laken weg, und er entdeckte, dass sie bereits nackt war. Sie kam zu ihm, half ihm und stieg an seiner Seite wieder in das riesige, weiche Bett. Sharpe lag flach auf dem Rücken, und Teresa stützte sich neben ihm auf den Ellbogen auf. »Was will er?«
    »Später«, sagte Sharpe. »Später.« Sein rechter Arm war unversehrt, und er benutzte ihn, um die junge Frau auf sich zu ziehen. Er spürte, wie ihr Haar zu beiden Seiten seines Gesichts herabfiel, wie ihre Hände die Narben auf seinem Rücken ertasteten. Ihr Mund lag an seinem Ohr.
    »Darf ich das Gewehr behalten?«
    »Alles gehört dir«, sagte er. »Dir allein.« Und so war es

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