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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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immer noch mit dem durbar beschäftigt war, würde am nächsten Tag die Schlacht stattfinden. Noch ein Tag, an dem die Befürchtungen die Hoffnung störten, doch Wellesleys Adjutanten waren anscheinend sorglos genug, als sie die letzten paar Meilen nach Naulniah marschierten.
    Major John Blackiston, ein Pionier von Wellesleys Stab, reizte Captain Campbell, indem er sagte, dass die Getreideernten der Schotten kaum erwähnenswert waren. »Nur Hafer, nicht wahr, Captain?«
    »Sie haben noch keine Gerste gesehen, bevor Sie in Schottland waren, Major«, erklärte Campbell. »Prächtige Gerste. In einem Feld schottischer Gerste können Sie ein ganzes Regiment verstecken.«
    »Ich wüsste nicht, warum ich so etwas tun sollte, aber zweifellos werden Sie Ihre Gründe haben. Wie ich das verstanden habe, Campbell, habt Ihr heidnischen Schotten keinen Grund für ein Erntedankfest, oder?«
    »Sie haben noch nicht vom kirn gehört?«
    »Kirn?«
    »Erntedankfest nennt ihr es, wenn ihr die kümmerlichen Unkrautfelder in England abgrast und dann uns großzügige Schotten bittet, euch Nahrung zu schicken. Was wir tun, denn wir sind ein christliches Volk, das Mitleid mit denen hat, die weniger glücklich sind als wir. Und da wir von den weniger Glücklichen sprechen, Major, hier ist die Krankenliste.«
    Campbell überreichte Blackiston ein Blatt Papier, auf dem von jedem Regiment die Anzahl derjenigen aufgelistet war, die zu krank waren, um zu marschieren.
    Diese Männer wurden jetzt zu dem Ochsenkarren des Bagagezugs gebracht, und diejenigen, deren schnelle Genesung unwahrscheinlich war, wurden mit zurückkehrenden Konvois in den Süden geschickt. Blackiston wusste, dass der General kurz vor einer Schlacht keine Kavallerie zum Schutz eines Konvois einteilen würde.
    »Sagen Sie Sears, dass die Kranken alle in Naulniah warten können«, befahl Blackiston, »und informieren Sie Captain Mackay, dass er mindestens ein Dutzend leerer Wagen bereithalten soll.« Er machte keine genauen Angaben, wofür die leeren Wagen gebraucht wurden, aber das brauchte er auch nicht. Die Wagen würden die Verwundeten der Schlacht transportieren, und Blackiston hoffte inbrünstig, dass nicht mehr als ein Dutzend benötigt werden würden.
    Captain Mackay hatte den Bedarf an leeren Wagen erwartet und bereits mit Kreide diejenigen Gefährte markiert, deren Fracht leicht war und auf andere Wagen umgeladen werden konnte. Die Fracht würde er in Naulniah umverteilen lassen, und er wollte Sergeant Hakeswill zum Beaufsichtigen der Arbeit einteilen, doch Obadiah Hakeswill hatte andere Pläne.
    »Mein Krimineller ist wieder bei der Armee, Sir.«
    »Und Sie haben ihn nicht schon verhaftet?«, fragte Mackay überrascht.
    »Ich kann einen Mann nicht in Eisen marschieren lassen, Sir, nicht bei diesem Tempo. Aber wenn Sie in Naulniah ein Lager einrichten, Sir, kann ich meinen Gefangenen bewachen lassen, wie es meine Pflicht ist.«
    »So werde ich also Ihre Dienste verlieren, Sergeant?«
    »Das tut mir leid, Sir«, log Hakeswill, »aber ich habe meine Vorschriften, und wenn wir in Naulniah Gepäck lassen, muss ich mit meinem Gefangenen dort bleiben. Befehl von Colonel Gore, Sir. Naulniah ist doch nicht mehr weit entfernt, Sir?«
    »Anscheinend nicht«, sagte Mackay, denn bei dem Dorf am Horizont waren Aktivitäten zu erkennen. Offenbar wurde die Position für die Errichtung der Zelte des Regiments festgelegt.
    »Wenn Sie mich dann entschuldigen wollen, Sir, muss ich meine Pflicht tun.«
    Hakeswill hatte absichtlich bis zu diesem Moment gewartet, denn er hatte sich nicht die Mühe machen wollen, mit Sharpe unter Eskorte nordwärts weiterzumarschieren. Es würde besser sein zu warten, bis die Armee das Bagagecamp eingerichtet hatte, wo er Sharpe festhalten konnte, während die Schlacht geschlagen wurde, und wenn an diesem Tag ein weiterer Rotrock starb, wer würde ihn dann vermissen?
    Befreit vom Dienst für Mackay, eilte Hakeswill mit seinen sechs Männern an der Kolonne entlang, um Colonel McCandless zu finden.
    McCandless’ Bein schmerzte noch, und das Fieber hatte ihn geschwächt, doch sein Geist hatte sich erholt. Der Grund war Äolus. Es war das prächtigste Pferd, dass er jemals geritten hatte. Der Wallach war unermüdlich und das am besten dressierte Pferd, das er je besessen hatte.
    Sevajee war amüsiert über die Begeisterung des Colonels. »Sie klingen wie ein Mann, der von einer neuen Frau schwärmt, McCandless.«
    »Wenn Sie das sagen, stimmt es wohl«, sagte

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