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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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sie unwissend waren, wusste William Dodd genau Bescheid, warum Pohlmann ihn hatte vorschlagen lassen, dass die linke Flanke verstärkt werden sollte, anstatt seine kostbaren Kobras einfach dorthin zu befehlen.
    »Sie stünden natürlich nicht unter Duponts Kommando«, versicherte Pohlmann. »Sie wären Ihr eigener Herr, nur mir verantwortlich.« Pohlmann legte eine Pause ein. »Wenn Sie den Posten an der linken Flanke lieber nicht annehmen möchten, könnte ich das natürlich völlig verstehen, und einige andere Jungs können die Ehre haben, die rechte Seite der Briten zu besiegen.«
    »Meine Jungs können das tun!«, sagte Dodd aggressiv.
    »Es ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe«, meinte Pohlmann.
    »Das können wir schaffen!«, beteuerte Dodd.
    Pohlmann lächelte dankbar. »Ich habe gehofft, dass Sie das sagen. Jedes andere Regiment wird von einem Franzmann oder Holländer befehligt, Major, und ich brauche einen Engländer für die härteste Schlacht.«
    »Und den haben Sie gefunden, Sir«, sagte Dodd.
    Ich habe einen Idioten gefunden, dachte Pohlmann, als er zur Mitte der Linie zurückritt, aber Dodd ist wenigstens ein zuverlässiger Idiot und ein hart kämpfender Mann.
    Er beobachtete, wie Dodds Männer die Linie verließen, und als sie sich schloss, um die Lücke zu füllen, nahmen die Kobras ihren Platz an der linken Flanke ein. Jetzt war die Linie wieder komplett. Sie war tödlich, fest verankert und bereit. Der Feind brauchte nur noch anzugreifen, und dann konnte Pohlmann seine Karriere krönen und den Kaitna mit britischem Blut füllen.
    Lass sie angreifen, betete er, und dann wird der Tag mit all seinem Ruhm meiner sein.
 
    Das britische Lager breitete sich um Naulniah aus. Reihen von Zelten beherbergten Infanterie, Quartiermeister suchten den Dorfältesten auf und veranlassten mit ihm, dass die Frauen des Dorfes für Rupien Brot backten, während die Kavallerie ihre Pferde zum kleinen Fluss Purna, der nördlich des Dorfes vorbeifloss, zum Saufen führte. Eine Schwadron der 19. Dragoner erhielt den Befehl, den Purna zu durchqueren und auf der Suche nach feindlichen Patrouillen ein paar Meilen nordwärts zu reiten, und diese Soldaten ließen ihre Beutel mit Furage im Dorf, tränkten ihre Pferde, wuschen sich den Staub aus den Gesichtern und ritten davon.
    Colonel McCandless wählte einen Baum mit weit ausladender Krone für den Standort seines Zeltes. Er hatte keinen Diener. So rieb er Äolus mit Stroh ab, während Sharpe einen Eimer Wasser vom Fluss holte. Der Colonel, in Hemdsärmeln, richtete sich auf, als Sharpe zurückkehrte.
    »Ist Ihnen klar, Sergeant, dass ich mich in der Angelegenheit des Haftbefehls unehrenhaft verhalten habe?«
    »Ich wollte Ihnen dafür danken, Sir.«
    »Ich bezweifle, dass ich Dank verdiene, abgesehen davon, dass mein betrügerisches Verhalten Schlimmeres verhindert hat.« Der Colonel ging zu seinen Satteltaschen, zog seine Bibel heraus und gab sie Sharpe. »Schwören Sie auf die Bibel, Sergeant, dass Sie unschuldig bezüglich der Anklage sind.«
    Sharpe legte seine rechte Hand auf den abgenutzten Deckel der Heiligen Schrift. Er kam sich albern vor, doch McCandless’ Gesicht war todernst, und Sharpe setzte ebenfalls eine ernste Miene auf.
    »Ich schwöre es, Sir. Ich habe den Mann in jener Nacht nie angerührt, ihn noch nicht einmal gesehen.« Seine Stimme verriet Empörung darüber, fälschlich beschuldigt worden zu sein, doch damit war das Problem nicht gelöst. Für den Moment mochte die falsche Anklage abgewiesen worden sein, aber sie war noch nicht aus der Welt. »Was wird jetzt geschehen, Sir?«
    »Wir werden einfach sicherstellen müssen, dass die Wahrheit siegt«, sagte McCandless vage. Er überlegte immer noch, was mit dem Haftbefehl nicht gestimmt hatte, doch er fand keine Antwort darauf. Er nahm Sharpe die Bibel ab und verstaute sie. Dann legte er die Hände auf den Rücken und streckte sich. »Wie weit sind wir heute gekommen? Vierzehn Meilen? Fünfzehn?«
    »In etwa, Sir.«
    »Ich fühle mein Alter, Sharpe. Das Bein heilt gut, aber jetzt tut mein Rücken weh. Gott sei Dank haben wir morgen nur noch einen kurzen Marsch, nicht weiter als zehn Meilen, und dann die Schlacht.« Er zog eine Taschenuhr aus der Uhrtasche und ließ den Deckel aufschnappen. »Wir haben eine Viertelstunde, Sergeant, daher wäre es klug, unsere Waffen vorzubereiten.«
    »Eine Viertelstunde, Sir?«
    »Es ist Sonntag. Der Tag des Herrn. Colonel Wallaces Kaplan hält den Gottesdienst zur

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