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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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einem Diener Luft zufächeln und blickte wohlwollend auf die beiden schwitzenden, rotgesichtigen Europäer hinab.
    »Seine Majestät hat es für sicherer gehalten, sich westwärts zurückzuziehen«, erklärte er leichthin, »und der Radscha von Berar stimmte mit ihm überein.«
    »Sie haben – was?«, schnarrte Pohlmann.
    »Die Omen«, sagte Surjee Rao vage und schwenkte eine mit Juwelen geschmückte Hand, um anzuzeigen, dass die Feinheiten solch übernatürlicher Botschaften über Pohlmanns Begriffsvermögen hinausgingen.
    »Die verdammten Omen sind blendend«, beteuerte Pohlmann eindringlich. »Wir haben die Scheißer bei den Eiern gepackt! Welche weiteren Omen wollt ihr denn noch?«
    Surjee Rao lächelte. »Seine Majestät hat volles Vertrauen in Ihre Fähigkeiten, Colonel.«
    »Um was zu tun?«, wollte der Hannoveraner wissen.
    »Was auch immer nötig ist«, sagte Surjee Rao und lächelte abermals. »Wir werden in Borkardan auf die Nachricht Ihres Triumphs warten, Colonel, und begierig darauf warten, die Banner unserer Feinde am Fuß des Throns Seiner Majestät angehäuft zu sehen.« Und nach diesen Worten schnippte er mit den Fingern, und der Elefantenführer spornte den Elefanten an, der westwärts davonstampfte.
    »Bastarde«, sagte Pohlmann zu Dupont, laut genug, dass der Minister es noch hören konnte. »Gelb gestreifte Bastarde. Feiglinge!«
    Nicht, dass ihm die Abwesenheit Sindhias und des Radschas von Berar bei der Schlacht etwas ausmachte, doch das traf nicht auf seine Männer zu, die – wie alle Soldaten – besser kämpften, wenn ihre Herren zuschauten, und so ärgerte sich Pohlmann für seine Männer. Doch sie würden trotzdem gut kämpfen, tröstete er sich, als er nach Süden zurückritt. Stolz würde dafür sorgen und Vertrauen und die Aussicht auf Beute.
    Und Surjee Raos letzte Worte, sagte sich Pohlmann, waren mehr als genug gewesen, um ihm die Genehmigung zu geben, den Kaitna zu durchqueren. Man hatte ihm befohlen, zu tun, was nötig war, und Pohlmann nahm an, dass ihm das freie Hand gab. So würde er Sindhia einen Sieg schenken, auch wenn der feige Bastard ihn nicht verdiente.
    Pohlmann und Dupont ritten im Galopp zurück zur linken Flanke der Linie, wo sie sahen, dass Major Dodd seine Männer aus den Schatten der Bäume und in ihre Reihen befohlen hatte. Der Anblick ließ darauf schließen, dass sich der Feind dem Kaitna näherte.
    Pohlmann trieb sein Pferd zum gestreckten Galopp und hielt mit einer Hand seinen übertrieben gefiederten Hut fest, damit der Reitwind ihn ihm nicht vom Kopf riss. Er zügelte kurz vor Dodds Regiment das Pferd und starrte über die Köpfe der Männer hinweg zum Fluss.
    Der Feind war gekommen, doch dieser Feind war nur eine lange Linie Kavalleristen mit zwei kleinen Geschützen, die von Pferden gezogen wurden. Es war natürlich eine taktische Abschirmung. Ein Schirm von britischen und indischen Reitern, der verhindern sollte, dass seine eigenen Patrouillen entdeckten, was auf dem verborgenen Terrain dahinter geschah.
    »Irgendein Anzeichen auf ihre Infanterie?«, rief er Dodd zu.
    »Keines, Sir.«
    »Die Scheißkerle hauen ab!«, frohlockte Pohlmann. »Deshalb haben sie sich abgeschirmt, diese Bastarde!«
    Plötzlich bemerkte er Simone Joubert und nahm hastig seinen gefiederten Hut ab. »Ich entschuldige mich wegen meiner Ausdrucksweise, Madame.« Er setzte seinen Hut wieder auf und zog sein Pferd herum. »Geschütze bereit machen!«, rief er.
    »Was passiert?«, fragte Simone besorgt.
    »Wir durchqueren den Fluss«, sagte ihr Mann ruhig, »und du musst nach Assaye zurückkehren.«
    Simone wusste, dass sie etwas Liebevolles zu ihm sagen musste, denn das wurde in einem solchen Moment von einer Ehefrau erwartet. »Ich werde für dich beten!«, sagte sie zaghaft.
    »Kehr zurück nach Assaye«, sagte ihr Mann wieder, und ihm wurde klar, dass sie ihm keine Liebe gegeben hatte, »und bleib dort, bis alles vorüber ist.«
    Es würde nicht lange dauern. Die Geschütze mussten aufgeprotzt werden, doch die Infanterie war bereit zu marschieren, und die Kavallerie war begierig darauf, mit der Verfolgung zu beginnen. Die Existenz der britischen Kavallerieabschirmung ließ darauf schließen, dass Wellesley sich zurückziehen würde. So brauchte Pohlmann nur noch den Fluss zu durchqueren und dann den Feind zu vernichten.
    Dodd zog seinen Säbel mit dem Elefantengriff, betastete die frisch geschärfte Klinge und wartete auf die Befehle, das Schlachten zu beginnen.
 
    Die

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