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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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heilig. Sechs Tage sollten Sie arbeiten und alle Arbeit erledigen, aber der siebente ist der Sonntag des Herrn, deines Gottes. An dem sollst du keine Arbeit tun.« Der Colonel blickte Wellesley finster an. »Sind Sie sicher, Mann, dass Sie heute kämpfen wollen?«
    »Ganz sicher, Colonel«, antwortete Wellesley sehr gelassen.
    Harness verzog das Gesicht. »Wäre nicht das erste Gebot, gegen das ich verstoßen habe, also was soll’s, nur zu.« Er schwang sein gewaltiges Breitschwert. »Sie werden sich keine Sorgen um meine Jungs zu machen brauchen, Wellesley, die können töten wie jeder sonst, auch wenn es ein Sonntag ist.«
    »Das habe ich nie bezweifelt.«
    »Geradewegs drauf, wie? Und ich werde jeden auspeitschen, der zögert. Lasst euch das gesagt sein, ihr Bastarde! Ich werde euch blutig peitschen!«
    »Ich wünsche Ihnen einen schönen Nachmittag, Colonel«, sagte Wellesley zu Harness, dann ritt er nach Norden, um mit seinen anderen fünf Bataillonskommandeuren zu sprechen. Er gab ihnen die gleichen Anweisungen, wie er sie Colonel Harness gegeben hatte, doch weil die Madras-Sepoys keine Plänkler einsetzten, warnte er sie, dass sie nur eine Chance zum Sieg hatten, und die bestand darin, dass sie geradewegs in das feindliche Feuer marschierten und – während sie standhielten – ihre Bajonette in den Reihen der Marathen einsetzten. Er sagte den befehlshabenden Offizieren der beiden Sepoy-Bataillone in der zweiten Linie, dass sie jetzt zur Frontlinie aufschließen würden. »Sie werden sich jetzt rechts halten und sich zwischen Corbens 8. und Colonel Orrocks Vorhut formieren.«
    Er hatte gehofft, in zwei Linien angreifen zu können, sodass die hinteren Männer diejenigen in der Front verstärken konnten, doch die Schlachtordnung des Feindes war zu breit, und so würde er alle Infanteristen in einer Linie vorwärts werfen müssen. Es würde keine Reserven geben.
    Der General ritt zu Colonel Wallace, der heute eine Brigade seiner eigenen 74. Highlander und zwei Sepoy-Bataillone befehligen würde, die mit Orrocks Vorhut die rechte Seite der Angriffskräfte bilden würden. Er warnte Orrock vor der Ausdehnung der Linie. »Ich setze Orrock rechts ein, um Ihren Sepoys Platz zu lassen«, versprach er Wallace, »und ich setze Ihr eigenes Regiment auf Orrocks rechter Flanke ein.«
    Wallace würde, weil er die Brigade befehligte, nicht seine eigenen Highlander führen, die stattdessen unter dem Kommando seines Stellvertreters, Major Swinton, stehen würden. Colonel McCandless hatte sich zu seinem Freund Wallace gesellt, und Wellesley begrüßte ihn. »Ich sehe, Ihr Mann Dodd hält ihre Linke, McCandless.«
    »Das habe ich ebenfalls gesehen, Sir.«
    »Aber ich möchte nicht so früh mit ihm aneinander geraten. Er ist nahe beim Dorf, das sie zu einer Feste gemacht haben. So werden wir die Rechte ihrer Linie nehmen, dann nach Norden schwenken und den Rest gegen den Juah nageln. Sie werden Ihre Chance bekommen, McCandless, Sie werden Ihre Chance bekommen.«
    »Ich verlasse mich darauf, Sir«, antwortete McCandless. Der Colonel nickte Sharpe einen stummen Gruß zu. Sharpe musste dann Wellesley zu den Reihen des 74. Regiments folgen.
    »Sie werden mir zu Dank verpflichtet sein, Swinton, wenn Sie Ihre Jungs zur Rechten verdoppeln und hinter Colonel Orrock Stellung beziehen. Sie bilden die neue rechte Flanke. Ich habe Colonel Orrock gesagt, er soll etwas nach rechts rücken, damit Sie eine gute Möglichkeit haben, Ihre neue Position einzunehmen. Verstehen Sie?«
    »Perfekt, Sir«, sagte Swinton. »Orrock wird sich nach rechts halten, und wir halten uns hinter ihm, um die neue Flanke zu bilden, und die Sepoys ersetzen uns hier.«
    »Guter Mann!«, sagte Wellesley und ritt dann zu Colonel Orrock. Sharpe nahm an, der General hatte das 74. Regiment nach außen gezogen, weil er dem nervösen Orrock nicht zutraute, die rechte Flanke zu halten. Orrocks Kontingent an Halbkompanien war eine kleine, aber schlagkräftige Streitmacht, doch es mangelte am Zusammenhalt der Stammbataillone der Männer.
    »Sie werden sie westwärts führen«, befahl Wellesley dem rotgesichtigen Colonel, »doch nicht zu weit. Haben Sie verstanden? Nicht zu weit rechts! Weil sie ein verteidigtes Dorf vor Ihrer rechten Flanke finden werden, und das ist eine harte Sache. Ich will, dass sich ihm keiner Ihrer Männer nähert, bis wir die feindliche Infanterie zum Rückzug veranlasst haben.«
    »Ich gehe nach rechts?«, fragte Orrock.
    »Sie halten sich rechts«,

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