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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Federmütze. Er hielt sein Breitschwert in der rechten Hand, und es behinderte ihn. Für einen Moment tauchte oben auf der Leiter ein Araber auf und schleuderte einen Holzklotz auf den Angreifer hinab, und der Offizier wurde ein zweites Mal zurückgeworfen.
    »Nein!«, lamentierte McCandless von Neuem. Doch dann erschien derselbe Offizier ein drittes Mal. Er war entschlossen, die Ehre zu haben, der Erste in der Stadt zu sein, und diesmal hatte er seine rote Schärpe an sein Handgelenk gebunden und ließ sein Breitschwert mit dem Griff in einer Schlaufe der Seide hängen, um beide Hände frei zu haben und schneller zu klettern. Er stieg weiter die Sprossen hinauf, und seine Männer mit ihren Federmützen drängten sich hinter ihm. Aus den Schießscharten in den Galerien der Bastion fauchten Flammen und Rauch. Wie durch Zauberei überlebte der Offizier die Salve, und Sharpe stockte der Atem, als der Mann näher und näher zur Spitze gelangte. Er rechnete damit, dass jeden Augenblick ein Verteidiger auftauchen würde, doch die Angreifer, die sich nicht am Fuß der Leiter drängten, beschossen jetzt mit ihren Musketen die Bastion, und unter dem Feuerschutz kletterte der barhäuptige Offizier die letzten paar Sprossen hinauf, verharrte kurz, um den Griff seines Breitschwerts zu packen, und sprang über die Mauer. Jemand jubelte, und Sharpe erhaschte über der Brustwehr der Mauer einen Blick auf das Breitschwert des Offiziers, das sich hob und senkte. Weitere Highlander kletterten die Leiter hinauf, und obwohl einige von Musketenfeuer aus den Schießscharten der Bastion getroffen wurden, erreichten andere schließlich die hohe Brustwehr und folgten ihrem Offizier auf die Verteidigungsanlage. Die zweite Leiter wurde angelegt, und aus dem Rinnsal der Angreifer wurde ein Strom.
    »Gott sei Dank!«, stieß McCandless inbrünstig hervor. »Wir haben es geschafft!«
    Das 78. war in der Bastion, und das 74., das auf nur eine Leiter beschränkt war, setzte sich jetzt auch darin fest. Ein Offizier hatte zwei Kompanien organisiert, die die Brustwehr mit Musketensalven eindeckten, als ein Sergeant die Spitze der Leiter erreichte, und die Verteidiger mussten sich hinter den Schießscharten ducken, während der Sergeant die Mauer überkletterte. Er stach mit dem Bajonett zu, dann wankte er zu rück, als der Verteidiger mit einem tulwar nach ihm hieb. Doch ein Lieutenant war hinter ihm, und er hackte mit seinem Breitschwert hinab und trat dann dem Gegner ins Gesicht. Ein dritter Mann überwand die Brustwehr, der vierte wurde getötet. Und dann war ein weiterer Mann auf der Mauer, und die Schotten stießen ihre Kriegsschreie aus, als sie mit der grimmigen Aufgabe begannen, den Wehrgang von den Verteidigern zu säubern.
    Sharpe konnte das Klirren der aufeinander prallenden Klingen hören und eine Pulverrauchwolke über den Zinnen sehen, wo sich die Schotten des 74. Regiments einen Weg längs der Brustwehr erkämpften, doch er sah nichts auf der Bastion, wo die Highlander des 78. kämpften. Er nahm an, dass sie die Bastion Etage um Etage räumten, über die steilen Steintreppen hinab angriffen und ihre Bajonette gegen die Kanoniere und Infanteristen einsetzten, welche die unteren Galerien bemannten.
    Die Schotten erreichten schließlich das Erdgeschoss der Bastion, wo sie einen letzten Verteidiger töteten und dann aus dem inneren Torweg stürmten. Sie sahen sich plötzlich einer Horde Araber gegenüber, die eine Salve aus Luntenschlossmusketen in die Reihen der Angreifer feuerte.
    »Greift die Bastarde an! Macht sie fertig!« Derselbe junge Offizier, der den Sturmangriff geführt hatte, sammelte jetzt seine Männer und führte sie gegen die Verteidiger, die ihre langläufigen Musketen luden. Die Highlander griffen mit einer Wildheit an, die aus Verzweiflung geboren war.
    Die Schotten waren in der Stadt, doch bist jetzt bestand die einzige Möglichkeit, sie zu verstärken, über die drei verbliebenen Leitern, und eine davon war beschädigt, nachdem sie von einer kleinen Kanonenkugel gestreift worden war.
    Wellesley rief Wallace zu, das Tor öffnen zu lassen, und Wallace bellte seine Kanoniere an, ihr verdammtes Geschütz in Position zu bringen.
    Die Verteidiger über dem Tor taten ihr Bestes, um die vorrückende Kanone zu stoppen. Wallace befahl einer Infanteriekompanie, den Kanonieren zu helfen, die Kanone vorwärts zu rollen, und diese Männer schoben und zogen das schwere Geschütz mit Hochrufen gegen das Tor.
    »Gebt ihnen Feuer!«,

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