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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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er wusste, dass andere Männer sie attraktiv fanden. Es schmeichelte ihm, dass sie sich für ihn entschieden hatte. Vielleicht hätte er es genossen, wenn er nicht gewusst hätte, wie verzweifelt unglücklich sie war. Dass sie unglücklich war, führte er auf die Launen einer frisch verheirateten Frau und die Hitze Indiens zurück. Er tröste sich mit dem Gedanken, dass er in ein, zwei Jahren nach Frankreich zurückbefohlen werden würde, und dort würde Simone Zufriedenheit in der Gesellschaft seiner großen Familie finden. Sie würde Mutter werden, lernen, den Haushalt zu führen, und so ihr bequemes und sorgenfreies Schicksal akzeptieren. Vorausgesetzt, sie hatte Ahmadnagars Fall überlebt.
    Er trieb sein Pferd an und ritt neben Dodd.
    »Sie hatten recht, Colonel«, sagte der Franzose widerwillig. »Durch Kämpfen war nichts zu gewinnen.« Er suchte die Unterhaltung, um sich von seinen Ängsten um Simone abzulenken.
    Dodd nahm das Kompliment mit einem Grunzlaut zur Kenntnis. »Für Madame Joubert tut es mir leid«, zwang er sich zu sagen.
    »Die Briten werden Neuigkeiten schicken, dessen bin ich sicher«, sagte Joubert. Er klammerte sich an die Hoffnung, dass Simone von irgendeinem galanten Offizier gerettet wurde.
    »Aber ein Soldat ist am besten ohne Frau dran«, sagte Dodd und drehte sich im Sattel um, um zur Nachhut zu blicken. »Sikals Kompanie hinkt hinterher«, grollte er. Er schaute Joubert an. »Sagen Sie den Scheißkerlen, sie sollen sich beeilen!« Er blickte Joubert nach, als er davonritt, dann ritt er zur Spitze der Kolonne, wo seine Vorhut mit aufgepflanzten Bajonetten und geladenen Musketen marschierte.
    Das Regiment war zwar aus Ahmadnagar entkommen, aber es war noch nicht aus aller Gefahr heraus. Kavallerie der Briten und Marathen waren um die Stadt geritten, um jeden aufzureiben, der aus der Garnison flüchten konnte, und diese Reiter bedrohten jetzt beide Flanken von Dodds Kolonne, doch ihre Bedrohung war gering. Eine große Zahl anderer Männer floh aus der Stadt, und diese Flüchtlinge waren, weil sie nicht in disziplinierten Formationen flüchteten, viel leichtere Ziele für die Reiter, die hämisch triumphierend um die Flüchtlinge kreisten.
    Dodd beobachtete, wie Lanzen und Säbel in die verstreuten Flüchtlinge gestoßen wurden, doch wenn einige der Reiter seinen eigenen weiß berockten Reihen zu nahe kamen, befahl er einer Kompanie zu halten, Front zu machen und ihre Musketen anzulegen. Die Drohung einer Salve reichte für gewöhnlich, um die Reiter zu zwingen, sich leichtere Ziele zu suchen, und kein einziger Feind kam bis auf Pistolenschussweite an Dodds Reihen heran.
    Einmal, als sich die Kolonne ungefähr zwei Meilen nördlich der Stadt befand, versuchte eine entschlossene Schwadron britischer Dragoner, den Marsch des Regiments zu verhindern, doch Dodd befahl, zwei seiner kleinen Kanonen abzuprotzen, und ihre armseligen Kugeln, die über den flachen, trockenen Boden hüpften, reichten aus, die blau berockten Reiter zu vertreiben und nach einem anderen Winkel für einen Angriff suchen zu lassen.
    Dodd verstärkte die Drohung, indem er seine Kompanie an der Spitze eine Musketensalve feuern ließ, und obwohl die Distanz groß war, wurde ein Dragoner aus dem Sattel geschossen.
    Zufrieden beobachtete Dodd, wie die Reiter aufgaben. Er empfand Stolz auf sein neues Regiment.
    Dies war das erste Mal gewesen, dass er es in Aktion gesehen hatte, und obwohl die aufgeregte Kavallerie kaum ein ernst zu nehmender Feind war, fand er die Ruhe und Tüchtigkeit seiner Männer lobenswert. Keiner reagierte überhastet, hantierte in Panik mit dem Ladestock, und keiner schien von dem plötzlichen blutigen Fall der Stadt beunruhigt zu sein.
    Niemand hatte gezögert, auf die Zivilisten zu schießen, die eine Bedrohung für ihr Entkommen durch das Nordtor gewesen waren. Stattdessen hatten sie den Feind gebissen wie eine Kobra, die sich verteidigt.
    Das brachte Dodd auf eine Idee. Die Kobras! So würde er sein Regiment nennen, die Kobras! Er nahm an, dass der Name seine Männer inspirieren und dem Feind Angst einjagen würde. Dodds Kobras. Der Name begeisterte ihn.
    Bald ließ Dodd seine Verfolger weit zurück. Mindestens vierhundert andere Männer, die meisten davon Araber, hatten sich seinem Regiment angeschlossen, und er hieß sie willkommen, denn je mehr Männer er aus der Katastrophe mitbrachte, desto besser würde sein Ruf bei Colonel Pohlmann sein.
    Am frühen Nachmittag erreichten seine Kobras die Kuppe

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