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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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der Anhöhe, von der er die weite Deccan-Ebene überblicken konnte. In der dunstigen Ferne konnte er den braunen Fluss Godavari erkennen, der sich durch das trockene Gebiet schlängelte. Jenseits dieses Flusses war die Sicherheit. Hinter ihm war die Straße leer, aber er wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis die verfolgende Kavallerie wieder auftauchen würde.
    Das Regiment hatte am Fuß der Anhöhe angehalten, und Dodd ließ es eine Weile rasten. Einige der flüchtigen Araber waren Kavalleristen, und Dodd schickte diese Männer voraus, um ein Dorf zu suchen, das seinem Regiment Nahrung geben konnte. Er nahm an, dass er kurz vor dem Godavari biwakieren musste, aber morgen würde er einen Weg finden, um ihn zu überqueren, und ein, zwei Tage später würde er mit fliegenden Fahnen in Pohlmanns Lager marschieren. Ahmadnagar mochte gefallen sein wie ein verfaulter Baum, aber Dodd hatte sein Regiment mit nur einem Dutzend Männern Verlust in Sicherheit gebracht.
    Er bedauerte die zwölf Gefallenen, nicht jedoch den Verlust von Sillière, aber er bedauerte besonders, dass Simone Joubert nicht aus der Stadt entkommen war. Dodd hatte gespürt, dass sie ihn nicht mochte, und er hatte eine pikante Freude bei dem Gedanken gefunden, ihrem verzweifelten Ehemann trotz dieser Abneigung Hörner aufzusetzen, doch anscheinend musste er dieses Vergnügen vergessen oder zumindest aufschieben. Aber das machte nichts. Er hatte sein Regiment und die Geschütze gerettet, und die Zukunft versprach viel Profit für beide.
    So ritt William Dodd als glücklicher Mann nach Norden.
 
    Simone führte Sharpe durch drei kleine Zimmer in einem Obergeschoss des Hauses, in dem es roch, als gehöre es einem Gerber. Im ersten Zimmer standen ein Tisch und vier nicht dazu passende Stühle, von denen zwei von Plünderern zerbrochen worden waren, im zweiten stand eine große Badewanne, und das dritte enthielt nichts außer einer Strohmatratze, die aufgeschlitzt worden war und deren Füllmaterial auf dem Boden verstreut lag.
    »Ich hatte gedacht, dass Männer, die sich Sindhia anschließen, reich werden«, sagte Sharpe erstaunt über die engen, schlecht möblierten Zimmer.
    Simone setzte sich auf einen der unbeschädigten Stühle. Sie wirkte den Tränen nahe.
    »Pierre ist kein Söldner«, sagte sie, »sondern ein Berater. Sein Sold wird von Frankreich gezahlt, nicht von Sindhia.«
    »Er gibt gewiss nicht viel aus, nicht wahr?« Sharpe warf einen Blick durch die drei schäbigen Zimmer. »Wo sind die Diener?«
    »Unten. Sie arbeiten für den Hausbesitzer.«
    Sharpe hatte in dem Stall, in dem er Simones Pferd untergestellt hatte, einen Besen entdeckt, und er ging ihn jetzt holen. Er füllte aus dem Brunnen einen Eimer mit Wasser und stieg die Treppe an der Seite des Hauses hinauf.
    Simone hatte sich nicht von der Stelle gerührt, verharrte auf dem Stuhl und hatte die Hände vors Gesicht geschlagen, und so wischte er den Schmutz selbst auf. Wer auch immer die Zimmer geplündert hatte, er hatte sich entschieden, das Badezimmer als Toilette zu benutzen, und so zog er die Wanne zum Fenster, öffnete die Läden und schüttete den stinkenden Wanneninhalt in die Gasse. Dann bespritzte er die Wanne mit Wasser und schrubbte sie mit einem schmuddeligen Handtuch sauber.
    »Der Hauswirt ist sehr stolz auf das Bad.« Simone war zur Tür gekommen und schaute ihm zu. »Und er lässt uns extra dafür zahlen.«
    »Ich hatte nie eine richtige Wanne.« Sharpe klopfte auf die Zinkwanne. Er nahm an, dass sie von einem Europäer nach Indien gebracht worden war, denn die Außenseite war mit Rahseglern bemalt. »Wie füllen Sie sie?«
    »Das machen die Diener. Es dauert lange, und dann ist das Wasser für gewöhnlich kalt.«
    »Ich lasse sie für Sie füllen, wenn Sie wollen.«
    Simone zuckte mit den Schultern. »Wir brauchen zuerst etwas zu essen.«
    »Wer kocht? Sagen Sie nur nicht, die Diener unten.«
    »Ja. Aber wir müssen die Lebensmittel kaufen.« Sie tastete nach der kleinen Handtasche an ihrer Hüfte.
    »Machen Sie sich keine Sorgen wegen des Geldes, meine Liebe«, sagte Sharpe. »Können Sie nähen?«
    »Meine Nadeln sind auf dem Packtier.«
    »Ich habe ein Necessaire mit Nähutensilien«, sagte Sharpe, nahm den Besen mit ins Schlafzimmer, kehrte das Stroh zusammen und stopfte es in die aufgeschlitzte Matratze. Dann nahm er das Necessaire aus seinem Tornister, gab es Simone und bat sie, die Matratze zuzunähen. »Ich werde was zu essen finden, während Sie das

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