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Sharpes Trafalgar

Titel: Sharpes Trafalgar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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was Sie zu sagen haben?«
    »Und es wird auch sie ruinieren«, zischte Braithwaite, und dann wich er hastig zurück, als Sharpe die Bürste hinwarf und sich zu ihm umwandte. »Und ich weiß, dass Sie Wertsachen beim Captain deponiert haben!«, fuhr der Sekretär fort und hob beide Hände, wie um einen Schlag abzuwehren.
    Sharpe zögerte. »Woher wissen Sie das?
    »Jeder weiß das. Es ist ein Schiff, Sharpe. Die Leute reden.«
    Sharpe schaute in die verschlagen blickenden Augen des Sekretärs. »Fahren Sie fort«, sagte er leise.
    »Sie können mein Schweigen kaufen«, sagte Braithwaite trotzig.
    Sharpe nickte, als erwäge er die Sache. »Ich werde Ihnen sagen, wie ich Ihr Schweigen erkaufen werde, Braithwaite, übrigens ein Schweigen über nichts, denn ich weiß nicht, wovon Sie reden. Ich nehme an, Oxford ist Ihrem Gehirn nicht bekommen, aber lassen wir mal annehmen, nur für eine Minute, ich wüsste, wovon Sie reden. Sollen wir es so halten?«
    Braithwaite nickte vorsichtig.
    »Und ein Schiff ist ein sehr kleiner Raum, Braithwaite«, sagte Sharpe und setzte sich neben den Sekretär, »und Sie können mir an Bord nicht entkommen. Das bedeutet, wenn Sie Ihr Schandmaul aufmachen, um irgendjemandem irgendwas zu erzählen, wenn Sie auch nur ein verdammtes Wort sagen, dass ich Sie dann töten werde.«
    »Sie verstehen nicht ...«
    »Ich verstehe«, unterbrach Sharpe. »Also halten Sie Ihr Maul. In Indien, Braithwaite, gibt es Männer, die man jettis nennt, die killen, indem sie ihren Opfern den Hals wie einem Hühnchen umdrehen.« Sharpe legte die Hände auf Braithwaites Kopf und begann ihn zu drehen. »Sie drehen ihn, bis es knackt, Braithwaite.«
    »Nein«, stieß der Sekretär entsetzt hervor. Er fummelte an Sharpes Händen herum, um sich aus seinem Griff zu befreien, aber es fehlte ihm die Kraft dazu.
    »Sie drehen, bis ihren Opfern die Augen hervorquellen und sie auf ihren Arsch blicken können und ihr Genick bricht.«
    »Nein!« Braithwaite konnte kaum sprechen, denn sein Nacken wurde herumgedreht.
    »Es ist eigentlich kein Knacken«, fuhr Sharpe im Plauderton fort, »eher eine Art knirschendes Quietschen, und ich habe mich oft gefragt, ob ich das auch tun könnte. Nicht, dass ich Angst vor dem Töten habe, Braithwaite. Das sollten Sie nicht denken. Ich habe Männer mit Pistolen, mit Degen, Messern und meinen bloßen Händen getötet. Ich habe mehr Männer umgebracht, als Sie sich in Ihren schlimmsten Albträumen vorstellen können, doch ich habe noch nie jemandem den Hals umgedreht, bis es knirscht. Aber ich werde mit Ihnen anfangen. Wenn Sie irgendetwas tun, um mich oder eine Lady, die ich kenne, zu verletzen, werde ich Ihren Schädel wie einen Korken in einer verdammten Flache drehen, und es wird schmerzen. Mein Gott, wird das wehtun! Und ich verspreche Ihnen, dass es passieren wird, wenn Sie auch nur ein verdammtes Sterbenswörtchen sagen. Sie werden tot sein, Braithwaite, und es wird mich so wenig wie Rattenscheiße kümmern, es zu tun. Es wird mir ein wahres Vergnügen sein.« Er drehte den Kopf des Sekretär ein letztes Mal und ließ ihn dann los.
    Braithwaite rang um Atem und massierte seinen Hals. Er blickte angstvoll zu Sharpe und versuchte aufzustehen, doch Sharpe schleuderte ihn zurück auf die Truhe. »Sie werden mir etwas versprechen müssen, Braithwaite«, sagte er.
    »Alles!« Aller Kampfgeist war jetzt aus dem Mann gewichen.
    »Sie werden niemandem etwas sagen. Und wenn Sie es doch tun, werde ich es erfahren und Sie finden. Und dann drehe ich Ihnen den mageren Hals um wie einem Hühnchen.«
    »Ich werde kein Wort sagen!«
    »Weil Ihre Anschuldigungen falsch sind, nicht wahr?«
    »Ja.« Braithwaite nickte hastig. »Ja, weil sie falsch sind.«
    »Sie hatten Träume, Braithwaite.«
    »Die hatte ich, hatte ich.«
    »Dann gehen Sie jetzt. Und vergessen Sie nicht, dass ich ein Killer bin, Braithwaite. Als Sie in Oxford waren und lernten, ein verdammter Narr zu sein, habe ich gelernt, Leute umzubringen. Und ich habe gut gelernt.«
    Braithwaite flüchtete, und Sharpe blieb sitzen. Verdammt, dachte er, verdammt noch mal und dreimal verdammt! Er nahm an, er hatte dem Sekretär Angst eingejagt, und dadurch würde er schweigen, aber Sharpe war immer noch besorgt. Denn wenn Braithwaite das Geheimnis herausgefunden hatte, wer mochte es dann noch entdeckt haben? Nicht, dass es Sharpe etwas ausmachte, aber es konnte Schlimmes für Lady Grace bedeuten. Sie hatte einen Ruf zu verlieren. »Du spielst mit dem Feuer,

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