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Sharpes Trafalgar

Titel: Sharpes Trafalgar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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»Sehr gut.«
    »Ihre Lordschaft ist zu freundlich«, erwiderte der Anwalt und neigte den Kopf.
    Lord William lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Sie haben nicht gelacht, Mister Sharpe«, bemerkte er sanft. »Vielleicht machen Sie sich nichts aus Wortspielen?«
    »Wortspielen, Mylord?« Sharpe wusste, dass er lächerlich gemacht wurde, aber er sah keine Möglichkeit, das abzuwenden.
    »Lapsus linguae«, sagte Lord William, »heißt sich versprechen, Versprecher.«
    »Freut mich, dass Sie mir das erklärt haben«, ertönte eine kräftige Stimme vom fernen Ende des Tischs, »weil ich es auch nicht gewusst habe. Und es ist kein so besonderer Witz, auch wenn Sie es wissen.« Der Sprecher war Ebenezer Fairley, der wohlhabende Händler, der mit seiner Frau nach England zurückkehrte, nachdem er in Indien ein Vermögen gemacht hatte.
    Lord William schaute den Nabob an. Es war ein korpulenter Mann mit ungehobelten Manieren und freimütigen, unkomplizierten Ansichten. »Ich bezweifle, Fairley«, sagte Lord William, »dass Latein in Ihrem Geschäft erforderlich ist. Aber das Wissen davon ist ein Attribut eines Gentleman. So wie Französisch eine Sprache der Diplomatie ist, und wir brauchen alle Gentlemen und Diplomatie, wenn dieses neue Jahrhundert eine Zeit des Friedens werden soll. Das Ziel der Zivilisation ist es, die Barbarei zu besiegen ...«, er warf einen spöttischen Blick zu Sharpe, »... um Wohlstand und Fortschritt zu kultivieren.«
    »Sie meinen, ein Mann kann kein Gentleman sein, wenn er nicht Latein spricht?«, fragte Ebenezer Fairley empört. Seine Frau runzelte die Stirn, vielleicht dachte sie, dass ihr Mann sich nicht mit einem Aristokraten anlegen sollte.
    »Die Künste der Zivilisation«, sagte Lord William, »sind die höchsten Ziele, und jeder Gentleman sollte hohe Ziele haben. Und Offiziere ...«, er blickte nicht zu Sharpe, aber jeder am Tisch wusste, wen er meinte, »... sollten Gentlemen sein.«
    Ebenezer Fairley schüttelte erstaunt den Kopf. »Sie wollen doch bestimmt keinem Mann das Offizierspatent des Königs absprechen, nur weil er kein Latein kann?«
    »Offiziere sollten gebildet sein«, sagte Lord William. »Richtig gebildet.«
    Sharpe wollte etwas völlig Taktloses sagen, als sich ein Fuß auf seinen rechten Schuh stellte und hart drückte. Er blickte zu Lady Grace, die keine Notiz von ihm zu nehmen schien, doch es war zweifellos ihr Fuß.
    »Ich stimme dir zu, mein Liebling«, sagte Lady Grace mit ihrer kältesten Stimme. »Ungebildete Offiziere sind eine Schande für die Armee.« Ihr Fuß glitt an Sharpes Unterschenkel hinauf.
    Lord William, nicht an Anerkennung von seiner Frau gewöhnt, wirkte leicht überrascht und belohnte sie mit einem Lächeln. »Wenn die Armee was anderes als ein Pöbelhaufen sein will«, meinte er, »muss sie von Männern mit guter Abstammung, Geschmack und Manieren geführt werden.«
    Ebenezer Fairley schnitt eine Grimasse. »Wenn Napoleon seine Armee nach Britannien führt, Mylord, wird es Ihnen egal sein, ob unsere Offiziere Latein, Griechisch, Englisch oder Suaheli sprechen, solange sie ihren Job tun.«
    Lady Graces Fuß drückte härter auf Sharpes Fuß, warnte ihn, vorsichtig zu sein.
    Lord William schnaubte. »Napoleon wird nicht in Britannien landen, Fairley. Die Marine wird das verhindern. Nein, der Kaiser von Frankreich ...«, er sprach den Titel verächtlich aus, »... wird höchstens noch für ein Jahr den Welteroberer spielen, aber früher oder später wird er einen Fehler machen, und dann wird es eine andere Regierung in Frankreich geben. Wie viele hatten wir denn in den vergangenen paar Jahren? Wir hatten eine Republik, ein Direktorium, ein Konsulat und jetzt ein Kaiserreich. Ein Kaiserreich wovon? Von Käse? Von Knoblauch? Nein, Fairley, Bonaparte wird sich nicht halten. Er ist ein Abenteurer. Ein Halsabschneider. Er ist sicher, solange er Siege einheimst, aber kein Halsabschneider gewinnt immer. Eines Tages wird er besiegt werden, und dann werden wir ernsthafte Männer in Paris haben, mit denen wir ernsthafte Geschäfte machen können. Männer, mit denen wir Frieden machen können. Das wird bald kommen.«
    »Ich hoffe, dass Eure Lordschaft recht behält«, sagte Fairley zweifelnd, »aber meines Wissens könnte dieser Napoleon bereits den Kanal überquert haben.«
    »Seine Marine wird nie in See stechen«, behauptete Lord William. »Unsere Marine wird dafür sorgen.«
    »Ich habe einen Bruder bei der Marine«, sagte Tufnell, »und er erzählte mir,

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