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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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von Lew! Wir wollen keine Verbindung mit diesem Zweig der Altons!«
»Wie kannst du es wagen, mir vorzuschreiben, mit wem ich tanzen soll? Ich kritisiere deinen Geschmack an Unterhalterinnen und Sängerinnen und Huren ja auch nicht, oder, Geremy?«
»Du bist eine Comyn-Lady! Und wenn du dich so auffällig benimmst …«
»Halt den Mund!«, fuhr Dio ihn an. »Du wirst beleidigend! Ich tanze einen Abend mit einem Mann meiner eigenen Kaste, weil meine Brüder mir keinen anderen Partner gelassen haben, und schon siehst du mich im Bett mit ihm! Und selbst wenn es so käme, Geremy, sage ich dir noch einmal, ich tue, was ich will, und weder du noch sonst irgendein Mann kann mich aufhalten!«
»Lerrys«, rief Geremy seinen Bruder zu Hilfe, »kannst du sie zur Vernunft bringen?«
Aber Lerrys stand da und betrachtete seine Schwester voller Bewunderung! »So ist’s richtig, Dio! Was hat es für einen Sinn, auf einem fremden Planeten in einem zivilisierten Imperium zu sein, wenn man den provinziellen Geist und die Bräuche der eigenen unterentwickelten Welt mitschleppt? Tu, wie es dir gefällt, Dio. Geremy, lass sie in Ruhe!«
Geremy schüttelte ärgerlich den Kopf, aber auch er musste lachen. »Du auch! Immer ein Herz und eine Seele, als wäret ihr Zwillinge!«
»Sicher«, antwortete Lerrys. »Was meinst du wohl, warum ich Männer liebe? Weil zu meinem Unglück die einzige Frau mit dem Geist und der Kraft eines Mannes, die ich je kennen gelernt habe, meine eigene Schwester ist!« Er küsste sie lachend. »Amüsier dich, Breda, nur pass auf, dass du nicht verletzt wirst. Er mag heute Abend sein bestes Benehmen gezeigt oder vielleicht sogar in romantischer Stimmung gewesen sein, doch ich habe den Verdacht, er kann zum Wilden werden.«
»Nein.« Geremy sprach plötzlich ernst. »Das ist kein Scherz. Ich möchte nicht, dass du ihn wieder siehst, Diotima. Ein Abend, um unsern Verwandten Höflichkeit zu erweisen, mag hingehen, und es tut mir Leid, wenn ich angedeutet habe, bei dir sei es mehr als Höflichkeit gewesen. Aber damit ist jetzt Schluss, Dio. Lerrys hat gestern Abend, als er mich nicht hochnehmen wollte, die gleiche Meinung ausgesprochen. Ich denke dabei nur an dein Wohl, und wenn du mir das nicht glaubst, wirst du doch glauben, dass Lerrys es tut. Hör auf mich, Schwester, es gibt genug Männer auf diesem Planeten, mit denen du tanzen, flirten, jagen und, verdammt noch mal, ins Bett gehen kannst, wenn du möchtest! Aber lass Kennard Altons halbblütigen Bastard in Ruhe - hast du verstanden? Ich sage dir, Dio, wenn du mir nicht gehorchst, werde ich dafür sorgen, dass du es bereust!«
Dio warf trotzig den Kopf in den Nacken, und Lerrys lachte: »Jetzt hast du es geschafft, Geremy. Es ist fast das Gleiche, als hättest du das Brautbett für sie aufgeschlagen. Weißt du denn nicht, dass kein lebender Mann Dio irgendetwas verbieten kann?«
Am nächsten Tag suchten sie sich in der JagdReservation Pferde und die großen Falken aus, die den Verrin der Kilghardberge nicht unähnlich waren. Lew lächelte gutmütig, aber Dio merkte, dass er über ihre Reithosen und Stiefel doch ein bisschen schockiert war. »Du bist also doch die Freie Amazone, die du gestern nicht sein wolltest«, neckte er sie.
Sie lächelte zurück. »Nein. Ich habe dir gesagt, warum ich nie eine werden will.« Und je öfter ich ihn sehe, dachte sie, desto sicherer bin ich mir dessen. »Aber in einem Reitrock, wie ich ihn auf Darkover tragen würde, komme ich mir wie eine Hauskatze in Fausthandschuhen vor. Ich liebe es, mich frei zu fühlen, wenn ich reite; sonst könnte ich ja gleich auf dem Boden bleiben und Kissen sticken.«
»Ja, warum eigentlich nicht?«, fragte er, und sie sah in seinen jetzt gerade einmal schmerzfreien Gedanken die flüchtige Erinnerung an eine lachende, rothaarige Frau, die frei und ohne Sattel über die Berge ritt … Das Bild erlosch jäh. Dio hätte gern gewusst, wer die Frau war, und spürte einen schwachen Stich der Eifersucht.
Lew war ein guter Reiter, obwohl ihm die leblose künstliche Hand sehr im Weg zu sein schien. Er konnte sie auf gewisse Art gebrauchen, aber so unbeholfen, dass Dio sich fragte, ob er nicht mit einer Hand besser zurechtgekommen wäre. Selbst ein funktionaler Metallhaken wäre ihm ihrer Meinung nach besser von Nutzen gewesen. Aber vielleicht war er dazu zu stolz, oder er fürchtete, sie würde das hässlich finden. Er trug den Falken auf einem speziellen Sattelblock, wie es die Frauen auf Darkover taten, statt

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