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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ihn in der Art der Männer in den Bergen auf dem Handgelenk zu halten. Als Dio hinsah, wurde er rot, wandte sein Gesicht ärgerlich ab und stieß einen halblauten Fluch aus. Wieder empfand Dio den plötzlichen Zorn, den Lew so schnell in ihr zu erregen vermochte. Sie dachte: Warum ist er wegen seiner Hand so empfindlich, so wehleidig? Meint er, es kümmert die Leute, ob er zwei Hände oder eine oder drei hat?
Die Landschaft der Jagd-Reservation war sorgfältig gestaltet und terraformiert worden. Die schöne und abwechslungsreiche Szenerie zeigte niedrige Hügel, die die Pferde nicht anstrengten, glatte Ebenen, eine große Zahl von Wildtieren und eine farbenprächtige Vegetation von einem Dutzend Welten. Aber während sie dahinritten, hörte Dio, dass Lew leise seufzte. Er sagte, gerade laut genug, dass sie ihn verstand: »Es ist schön hier. Aber die Sonne … ist irgendwie verkehrt. Ich wünschte …« Und er schnitt die Worte ab, wie er seine Gedanken abschneiden konnte, scharf und schnell, und schloss Dio brutal aus.
»Hast du Heimweh, Lew?«, fragte sie.
Seine Lippen wurden schmal. »Ja. Manchmal«, sagte er, aber er hatte sie schon wieder zurückgewiesen, und Dio wandte ihre Aufmerksamkeit dem Falken auf ihrem Sattel zu.
»Diese Vögel sind sehr gut ausgebildet.«
Er machte eine nichts sagende Bemerkung, aber ihr gelang es, seinen Gedanken aufzufangen, dass diese Vögel, darauf dressiert, von allen Besuchern benutzt zu werden, wie Huren und ganz und gar nicht interessant seien. Laut sagte er nur: »Ich würde meinen eigenen lieber selbst trainieren.«
»Ich jage gern«, erwiderte Dio, »aber ich bin mir nicht sicher, ob ich einen Vogel von Anfang an trainieren könnte. Es muss sehr schwierig sein.«
»Nicht für jemanden mit der Ridenow-Gabe, glaube ich«, meinte Lew. »Die meisten deines Clans haben sowohl die Empfänglichkeit für alle Tiere und Vögel als auch die Gabe, für die ihr gezüchtet wurdet, das Aufspüren fremder Intelligenzen und die Herstellung eines Kontakts mit ihnen.«
Dio lächelte und zuckte die Schultern. »Heutzutage ist nur noch wenig davon vorhanden. Die Ridenow-Gabe in ihrer ursprünglichen Form - also, ich glaube, sie ist ausgestorben. Lerrys sagt zwar, sie würde sehr nützlich im Terranischen Imperium sein, um die Kommunikation mit Nicht-Menschen zu ermöglichen. Ist es sehr schwierig, Falken zu trainieren?«
»Es ist bestimmt nicht leicht«, antwortete Lew. »Man braucht Zeit und Geduld. Und irgendwie musst du deinen Geist in Berührung mit dem Geist des Vogels bringen, und es ist Furcht erregend; sie sind wild und grausam. Aber ich habe es gemacht, in Arilinn, und einige der Frauen auch. Janna Lindir ist ausgezeichnet als Falken-Trainerin, und ich habe gehört, Frauen falle es leichter … Meine Pflegeschwester Linnell allerdings lernte es nie, sie hatte Angst vor den Vögeln. Ich denke, es ist ähnlich wie das Einbrechen von Pferden, das mein Vater früher machte … bevor er lahm wurde. Er versuchte, mir ein bisschen beizubringen, doch das ist lange her.« Wenn sie unbeschwert über diese Dinge plauderten, dachte Dio, war Lew wie ausgewechselt.
Die Reservation war mit unterschiedlichem Wild, großem und kleinem, besetzt. Eine Weile später ließen sie ihre Falken fliegen. Mit Entzücken beobachtete Dio, wie ihrer hoch aufstieg, kreiste und mit langen, starken Flügelschlägen eine Schar kleiner weißer Vögel direkt über ihnen verfolgte. Lews Falke kam ihm nach, schoss herab und packte einen der kleinen Vögel. Der weiße Vogel kämpfte Mitleid erregend mit einem langen, unheimlichen Schrei. Dio hatte ihr ganzes Leben lang mit Falken gejagt; sie sah voll Interesse zu. Doch als Blutstropfen von dem sterbenden Vogel niederfielen und sie beide bespritzten, merkte sie, dass Lew mit weißem, vor Entsetzen verzerrten Gesicht nach oben starrte. Er wirkte wie gelähmt.
»Lew, was ist denn los?«
Mit gespannter, heiserer Stimme sagte er: »Dieser Schrei - ich kann ihn nicht ertragen …« Er warf beide Arme hoch und bedeckte seine Augen. Die künstliche Hand in dem schwarzen Handschuh schlug gegen sein Gesicht. Er fluchte, riss sie sich vom Handgelenk und warf sie zu Boden, dem Pferd unter die Füße.
»Nein, schön ist sie nicht«, höhnte er wütend. »Wie Blut und Tod und die Schreie sterbender Kreaturen. Wenn Ihr daran Vergnügen habt, umso schlimmer für Euch, meine Lady! Habt dann auch daran Vergnügen!« Er hielt seinen scheußlich vernarbten bloßen Stumpf hoch und schüttelte

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