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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Ruhe gebracht … Aber
die Liebe zwischen uns war nicht stark genug gewesen, um die
Tragödie zu überstehen. Wie konnte ich es verlangen? … Dies
grässliche Ding … kein Mann hatte das Recht, so etwas einer
Frau anzutun …
»Ruhig«, mahnte Jeff. »In einer Minute sind wir da. Setz
dich.« Er schob mich auf ein Möbelstück. Es war traumartig,
deja vue, denn ich konnte mich nicht erinnern, schon einmal
in der Ardais-Suite gewesen zu sein. Aber mein Vater, so
nahm ich an, hatte sie gut gekannt. Dyan war sein engster
Freund gewesen, als sie jung waren … Zandrus Höllen, sollte
ich nie wieder sicher sein, welche Gedanken, Empfindungen,
Emotionen meine eigenen und welche die meines Vaters waren? Der erzwungene Rapport, der meine Alton-Gabe erweckte, als ich elf Jahre zählte, war schlimm genug gewesen, aber dieser letzte Griff des Sterbenden nach meinem Geist … Ich erschauerte, und als Dyan mir ein Glas in die Hand drückte, lehnte ich mich für einen Augenblick an seine Schulter und ließ mich von ihm stützen. Erinnerungen an einen jüngeren Dyan überfluteten mich mit Zuneigung, mit einer fast sinnlichen Wärme. Ich erschrak bis ins Mark, knallte die Barriere zu, richtete mich auf und machte mich von ihm los. Ich leerte das Glas, ohne den Inhalt zu schmecken. Es war der starke Firi-Likör aus
den Kilghardbergen.
»Danke. Das habe ich gebraucht, aber ich glaube, ein Löffel
Suppe oder etwas Festes wäre besser …«
»Wenn ich mich richtig erinnere«, sagte Dyan, »war auch
dein Vater allergisch gegen terranische Drogen.« Er benutzte
das terranische Wort »allergisch«, auf Casta gab es keins, das
dem entsprach. »Wenn ich du wäre, würde ich die nächsten
paar Stunden nichts Festes essen. In ein paar Minuten wird
man dir etwas bringen, aber du hast wirklich nicht so viel Zeit.
Wenn du möchtest, könnten wir einen oder zwei Tage
Aufschub beantragen.« Er sah sich um, entdeckte Marius, der mit
gekommen war, und fragte: »Wo ist Gabriel?«
Marius antwortete: »Er hat dort die Ehrenwache; er müsse
zurückgehen, sagte er.«
»Verdammt.« Jeffs Gesicht verfinsterte sich. »Wir müssen
eine Art Familienkonferenz abhalten.«
Dyans Lippe kräuselte sich. »Halte Gabriel draußen. Er ist
ein Hastur-Lakai. Ich hatte immer schon den Verdacht, das ist
der Grund, warum der alte Hastur ihn mit dem Mädchen
verheiratet hat … mit seiner Enkelin. Wie ich annehme, hast du
nicht Verstand genug gehabt, dich zu verheiraten und einen
Sohn zu zeugen, wie, Lew?«
Mit einer Anstrengung, die mich zittern machte, schloss ich meine Abschirmung. Es war genug, dass ich niemals von der Erinnerung an das unmenschliche Ding frei sein würde, das mein Sohn hätte sein sollen. Würde ich das jemals mit irgendwem teilen, dann nicht mit Dyan. Er mochte meines Vaters erwählter Freund und Vertrauter gewesen sein, meiner war er nicht. Ich schüttelte seinen stützenden Arm ab, als ich mich
erhob.
»Sehen wir nach den Kleidern. Nein, es macht mir nichts
aus, die Ardais-Farben zu tragen …«
Aber wie sich herausstellte, hatte Marius einen Diener
beauftragt, ins Stadthaus zu eilen und für mich einen Mantel
und Domänen-Farben zu holen. Ich sah in den Spiegel,
erblickte mein umgewandeltes Ich. Und ich konnte die fehlende
Hand in einer Mantelfalte verbergen, wenn ich wollte. Marius
gab mir meines Vaters Schwert. Ich befestigte es an meiner
Seite und versuchte, nicht an die Sharra-Matrix zu denken. Sie war nicht zu weit weg, so viel an Entfernung konnte ich
ertragen …
Wieder hatte ich versucht, sie auf Vainwal zu lassen. Hatte
gedacht, diesmal könne ich mich befreien … und dann das
Brennen, der jeden Gedanken auslöschende Aufruhr … Ich
hätte beinahe das Schiff verpasst, weil mir klar wurde, dass
ich sie nicht zurücklassen konnte, dass es mein Tod gewesen
wäre, sie zurückzulassen … Nicht, dass es mir viel ausgemacht
hätte zu sterben … besser tot als auf diese Weise versklavt … »Wenigstens siehst du jetzt nach einem Comyn aus«, meinte
Jeff. »Du musst auf ihrem eigenen Boden mit ihnen kämpfen,
Lew.«
Ich beeilte mich mit der Verschnürung der Jacke und führte
bewusst meine Geschicklichkeit mit nur einer Hand vor. Ich
reagierte immer noch verdammt empfindlich darauf, dass Marius
zusah. Dyan streifte den leeren Ärmel mit einem Blick. »Ich habe Kennard damals gesagt, diese Hand müsse ab«, bemerkte er. »Das hätten sie schon in Arilinn tun sollen. Aber er hatte immer noch Hoffnung, die Terraner würden mehr

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