Shayne - der Verführer (German Edition)
bereit, mit ihm ins nächste Bett zu sinken, und jetzt schwenkte er auf eine andere Linie um. “Nichts hat sich daran geändert. Ich begehre dich mehr als je zuvor. Aber es gibt da etwas …”
Er verstummte, als jemand zu ihnen trat.
“Nun ja”, sagte eine kultivierte Männerstimme, “es überrascht mich, Sie hier zu sehen, meine liebe Bliss. Ich hätte gedacht, unser kleiner Wettbewerb in Lafayette hätte Ihnen die Lust auf Auktionen verdorben.”
“Ich habe keine Ahnung, was Sie meinen, Nigel”, erwiderte Bliss schneidend. So hart hatte sie bisher nicht einmal gesprochen, wenn es um ihren Exmann ging.
“Darüber haben wir doch schon diskutiert, meine Liebe. Sie können unmöglich bei dieser gewaltigen Konkurrenz mithalten. Sie haben einfach zu wenig Geld.”
“Tut mir Leid, mein Freund”, mischte Shayne sich ein, “aber Sie haben da etwas falsch verstanden.”
Der Antiquitätenhändler wandte sich fragend an ihn. “Ich glaube nicht, dass wir uns kennen. Ich bin Nigel Churchill. Und Sie …?”
“Shayne Broussard.”
“Aha.” Er nickte nachdenklich. “Der geheimnisvolle Mann, über den alle reden. Ich habe gehört, dass Bliss Sie als Kunden an Land gezogen hat. Da es in unserer Branche jede Menge Gerüchte gibt, habe ich nicht weiter darauf geachtet.”
“In diesem Fall stimmen die Gerüchte. Bliss richtet mein neues Haus ein.”
“Nun, wenn Sie es leid sind, sich mit Amateuren herumzuschlagen, können Sie mich gern anrufen.” Er holte eine Karte aus einem Lederetui. “Ein Mann in Ihrer Position arbeitet sicher nur mit den Besten zusammen.”
“Sie haben Recht, und darum habe ich mich an Bliss gewandt. Sie ist alles andere als ein Amateur. Und Sie, Churchill, können dahin verschwinden, woher Sie gekommen sind. Vor Ihnen steht der Mann, der Sie heute bei jedem Stück, das Sie kaufen wollen, überbieten wird.”
Bliss konnte nicht zulassen, dass er sich ihretwegen verausgabte. “Shayne …”
“Keine Sorge, Schatz, ich weiß, was ich tue.”
Obwohl es ihr gefiel, ihrem Feind etwas von seiner eigenen Medizin zu verabreichen, hatte sie nicht vergessen, dass Nigel bei der letzten Auktion über scheinbar unbegrenzte Mittel verfügt hatte.
“Hoffentlich weißt du das wirklich”, erwiderte sie leise und ließ sich von Shayne ins Haus führen, in dem die Versteigerung stattfinden sollte.
Vier Stunden später wandte sich Bliss fassungslos an Shayne. “Wir haben tatsächlich alles bekommen, was wir wollten!”
“Ich sagte dir doch, dass ich weiß, was ich tue.”
Er wusste nicht, worüber er sich mehr freute – über Cunninghams Gesicht, wenn er die Rechnung für den heutigen Tag erhielt, oder über Bliss’ Begeisterung, als er und Nigel Churchill sich gegenseitig überboten hatten.
“Aber das kostet dich ein Vermögen.” Sie hatte gewusst, dass er reich war. Allerdings hatte sie nicht geahnt, wie reich.
“Ich brauchte Möbel, und dieser Mistkerl brauchte eine Lektion über anständige Geschäftspraktiken.”
Er betrachtete den Antiquitätenhändler, der jetzt nicht mehr so selbstzufrieden wirkte. Churchill stand neben seinem Rolls-Royce Corniche und unterhielt sich mit einer Brünetten, die Shayne entfernt bekannt vorkam.
“Ich würde gern feiern”, sagte Bliss.
“Du hast meine Gedanken gelesen.” Er legte die Arme um sie. “Was hältst du von einem tollen Essen?”
Bliss wollte niemandem mehr etwas vormachen. “Eigentlich dachte ich mehr an eine private Feier”, erwiderte sie leise.
“Ich möchte, dass du dir ganz sicher bist.”
“Das bin ich.”
Was war denn mit ihm los? Eine wunderschöne Frau bot sich ihm an, und er wurde plötzlich von Bedenken gepackt.
“Du weißt, dass ich mich seit dem ersten Abend danach sehe, dich zu lieben.”
Sie nickte und versuchte, in seinem Gesicht zu lesen. Sie hatte ihren ganzen Mut gebraucht, um ihm dieses Angebot zu machen. Wenn er sie jetzt zurückwies …
“Und ich habe mir gewünscht, dass du dich von mir lieben lassen willst.”
“Ja”, erwiderte sie lächelnd.
Shayne wäre mit ihr am liebsten ins nächste Motel gefahren, doch erneut verspürte er den Drang, unbedingt ehrlich zu sein. Oder zumindest so ehrlich, wie das unter den gegebenen Umständen möglich war.
“Es ist nur so, Bliss … Ich glaube, dass du eine Frau bist, an die man sich für immer binden muss. Und das kann ich dir nicht bieten.”
Obwohl sich ihr Herz zusammenkrampfte, dachte sie, wie sehr dieser Mann sich doch von ihrem Exmann
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