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Sheriff  Tod

Sheriff  Tod

Titel: Sheriff  Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Doreen und ich waren unterwegs! Wenn wir uns mit den anderen verglichen, dann mußten wir wie Fremdkörper wirken in einer Welt, die mittlerweile dunkel geworden war und von den Leuten des Sheriffs kontrolliert wurde.
    Zweimal waren wir schon angehalten worden und hatten uns ausweisen müssen, obwohl jeder der Deputies wußte, weshalb wir unterwegs waren. Dafür hatte schon Ray Orwick gesorgt.
    Beim zweiten Stopp stieg ich aus. Der Deputy ging sofort einen Schritt zurück. Sein Kollege stand im Hintergrund nahe der offenen Tür des Streifenwagens und zielte mit dem Gewehr auf mich.
    »Hat sich Ihr Chef schon gemeldet?«
    »Nein, nach dem ersten Kontakt nicht mehr.«
    »Und Ihnen ist auch nichts aufgefallen?«
    »Kein fremder Wagen, Mr. Sinclair. Wir kontrollieren wirklich jedes Fahrzeug, aber es ist uns nicht gelungen, den Killer zu stellen. Wir haben auch nicht den geringsten Hinweis darauf erhalten, wer er sein könnte und wer nicht.«
    »Gibt es noch Wege in dieser Umgebung, die nicht kontrolliert werden?«
    »Mehr als genug.«
    »Warum fahren Sie nicht dort?«
    »Weil wir erstens zu wenig Leute sind, und weil sich diese Wege oft in einem dichten Wald- und Erholungsgebiet rund um die Seen befinden und die Bezeichnung Weg kaum verdienen.«
    »Über ein Versteck des Killers haben Sie auch noch nie nachgedacht – oder?«
    »Das haben wir alle.«
    »Aber…?«
    Der Mann verlagerte sein Gewicht auf den linken Fuß. »Er kann sich überall in den Wäldern verstecken…«
    Ich unterbrach ihn. »Auch mit zwölf Leichen?«
    Der Deputy senkte den Blick. »Ich denke, daß dies schwer werden wird.«
    »Eben, es wird schwer sein. Sie sind doch aus dieser Gegend.« Ich stellte ihm jetzt die Fragen, die ich Orwick auch gern gestellt hätte, aber er hatte es ja zu eilig gehabt. »Versetzen Sie sich mal in die Lage des Mörders, auch wenn es Ihnen schwerfällt. Wo würden Sie zwölf Tote verstecken?«
    Der Mann vor mir schob seinen Hut zurück. »Sie stellen vielleicht Fragen, Mann.«
    »Ich bleibe dabei.«
    »Die würde ich vergraben.«
    »Gut, das hätte ich auch so gemacht.«
    »Aber nicht auf einem Friedhof. Irgendwo im Wald, was allerdings auch nicht der Fall gewesen ist.«
    »Warum nicht?«
    »Wir haben das Gelände mit Spürhunden durchsucht. Sie sind bewußt auf das Auffinden von Leichen abgerichtet worden, aber sie haben nichts gefunden.«
    »Das ist schlecht.«
    »Weiß ich.«
    »Fällt Ihnen sonst noch etwas ein?«
    »Was sollte mir denn einfallen?«
    Der junge Deputy hatte eine lange Leitung. »Irgendein Gebäude, das einsam in der Gegend steht.«
    Der Mann überlegte und schaute dabei gegen den schwarzblauen Nachthimmel, als könnte er ihm die Lösung präsentieren. »Ich weiß nicht so recht, aber da wäre schon etwas, und zwar nicht einmal sehr weit von hier entfernt, wenn Sie mit dem Wagen fahren.«
    »Und was?«
    »Eine alte Kirche.«
    Ich war überrascht. »Wie bitte?«
    »Na ja, so ein Holzbau aus den Zwanzigern oder Dreißigern. Sie wissen schon.«
    »Nein, weiß ich nicht.«
    »Man sieht diese Kirchen oft genug in alten Schwarzweiß-Filmen, wenn diese im Fernsehen wiederholt werden. Und eine derartige Kirche gibt es hier in der Nähe auch noch.«
    »Sie ist also alt.«
    »Ja.«
    »Wird nicht mehr benutzt?«
    »Nein, dort findet kein Gottesdienst statt.«
    »Und wie finde ich dorthin?«
    Der Deputy trat staunend einen Schritt zurück. »Hören Sie, Mister, Sie wollen doch nicht etwa zu dieser Kirche hinfahren…?«
    »Was sollte mich daran hindern?«
    »Das ist eine Kirche!«
    »Und?«
    »Aber kein Sammelplatz für Leichen, Mister. Um Himmels willen, Sie… Sie begehen da einen Denkfehler. Ich finde, daß es ungeheuerlich ist, was Sie da andeuten.«
    »Sorry, aber ich habe nichts angedeutet. Ich habe Sie nur etwas gefragt.«
    »Das ist ein Windei.«
    »Überlassen Sie das mir. Wie komme ich dorthin?«
    Der junge Deputy überlegte. »Es ist nicht ganz einfach, Mister. Sie müßten sich hier schon auskennen.«
    »Das werde ich auch, wenn Sie mir den Weg aufgezeichnet haben, junger Mann.«
    Der Deputy verdrehte zwar die Augen, bequemte sich aber doch, aus dem Wagen einen schmalen Block zu holen. Im Licht der Scheinwerfer malte er – von einigen Zwischenfragen meinerseits unterbrochen – den Weg auf, den wir zu fahren hatten, um die Kirche zu erreichen. Er malte sie sogar noch auf.
    Ich schaute mir die Zeichnung an, die auch teilweise beschriftet worden war. Kurz vor der Kirche würden wir durch ein ödes

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