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Sheriff  Tod

Sheriff  Tod

Titel: Sheriff  Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu sehen war, denn er straffte seine Schultern.
    Dann setzte er seinen Hut korrekt auf und ging die ersten Schritte. Er verließ den Bereich der Kirche, entschwand dabei deren Schatten und bewegte sich durch die Nacht wie ein steifes Monstrum. Er war auf dem Weg zu seinem Wagen, in den er auch einstieg.
    Wenig später war Sheriff Tod wieder unterwegs…
    ***
    Sheriff Ray Orwick war vom Besuch der beiden Fremden nicht unbeeindruckt geblieben. Sie hatten ihm zwar Dinge erzählt, gegen die er sich gewehrt hatte, doch auf dem Weg zu seiner Dienststelle hatte er gemerkt, daß die Zweifel doch tiefer in ihm saßen, als ihm lieb war. War der Killer einer von ihnen?
    Orwick konnte es sich nicht vorstellen. Er glaubte einfach nicht daran. Er hatte seine Deputies unter Kontrolle. Es waren einige darunter, die sich selbst als harte Hunde bezeichneten und mit manchen Gesetzesbrechern nicht eben sanft umgingen, aber das war auch alles.
    Zu derartigen Taten wären sie nicht fähig gewesen.
    Die quälenden Gedanken hatten ihn auch nicht verlassen, als er sein Office betrat, wo er einige seiner Helfer vorfand. Die sahen ihrem Chef an, daß mit ihm etwas nicht stimmte, und sie warteten darauf, eine Erklärung zu bekommen.
    Orwick sprach über dieses Thema nicht. Statt dessen ging er mit den Helfern zusammen noch einmal die Fahrtrouten durch, auf denen sie sich bewegen würden. Sie arbeiteten in zwei Schichten. Um Mitternacht würden sie von anderen Kollegen abgelöst werden.
    »Es wird ein Gewitter geben, Chief«, sagte sein direkter Stellvertreter. Er hieß Brad Cameron, war zehn Jahre älter als Orwick und ein kleiner, gedrungener Typ mit überlangen Armen und sehr großen Händen. Es gab wohl keine Stelle an seinem Körper, die nicht behaart war, deshalb nannten ihn die anderen auch nur den Affen. Aber sie sagten es, wenn er nicht dabei war, denn Camerons Anfälle waren gefürchtet.
    »Stört uns das?«
    »Das sollte es nicht. Ich denke nur, daß uns der verdammte Regen behindern kann. Wir sehen dann nur sehr wenig.«
    Orwick schaute in Camerons dunkle Augen. »Dem Killer wird es ebenso ergehen.«
    »Stimmt.«
    »Glauben Sie denn, daß er in dieser Nacht wieder unterwegs ist, Chief?« wollte ein anderer wissen.
    »Ja.«
    »Aber Sie wissen nicht.«
    Orwick holte tief Luft. »Verdammt, nein, denn wenn ich es wüßte, hätte ich ihn schon.«
    »Okay, Chief, war nur eine Frage.«
    »Gut.« Orwick nickte. »Ihr seid bereit und habt euch auf die neue Lage eingestellt?«
    Die Männer nickten.
    »Dann in die Wagen. Verteilt euch. Fahrt nicht nur auf dem Highway, sucht auch nach Nebenstrecken. Ich will zudem, daß ihr immer zu zweit seid. Kein Alleingang. Es gibt nur eine Person, die allein in seinem Wagen sitzen wird, das bin ich, aber wir werden stets durch Sprechfunk miteinander in Verbindung bleiben.«
    Die Männer hatten verstanden und nickten.
    »Dann viel Glück für uns alle.«
    Orwick schaute zu, wie sie das Office verließen. Ein jeder von ihnen war noch mit einem kurzläufigen Schnellfeuergewehr bewaffnet, und Orwick wäre es am liebsten gewesen, wenn sie die Bestie getötet hätten. Sie und nicht die beiden Fremden, denn ihnen wollte er den Erfolg auf keinen Fall gönnen.
    Erst als der letzte Deputy das Office verlassen hatte, ging auch er. Zuvor hatte er noch das Licht bis auf die Notbeleuchtung gelöscht, dann stieg er in seinen Wagen. Es war der einzige, der noch vor dem Office parkte.
    Bevor der Sternträger anfuhr, warf er einen Blick über die breite Main Street, die wie ein schattiger, starr gewordener Fluß aussah. Leben herrschte nur in den Kneipen und Lokalen, ansonsten hatte sich die kleine Stadt nach innen zurückgezogen und war zur Ruhe gekommen. In den Wohnhäusern herrschte kein Trouble, die Menschen saßen lieber vor der Glotze oder feierten mit Nachbarn hier und da eine kleine Party.
    Eine derartige Stadt konnte man sich als Sheriff nur wünschen, doch dieses Leben war gestört worden von einem Psychopathen, der keine Rücksicht auf irgendwelches Leben nahm.
    Orwick ließ Lucas hinter sich und schlug den schmalen Zubringer zum Highway ein. Er fuhr noch nicht hinauf, sondern steuerte erst eine Parkbucht an.
    Er hatte sein Fahrzeug rückwärts in die Lücke am Straßenrand hineingesetzt. Orwick konnte keinen besseren Blick auf die Straße haben, als von diesem Punkt. Jetzt mußte er warten.
    Ob er das Glück hatte, daß der Killer an ihm vorbeifuhr, das konnte er nicht sagen. Vielleicht würde diese Nacht auch so

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