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Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1

Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1

Titel: Sherlock Holmes Bisher unbekannte Fälle Sammelband 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Grießbach
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hatte ich ebenso wenig Erfolg wie Holmes, aber ich wollte etwas tun, nicht nur sitzen und abwarten.
    Holmes trat noch einmal gegen die Tür, aber sie öffnete sich nicht. Die Wände und die Radkästen des Gefährts bestanden aus massivem Holz, wie er feststellte, und das Fenster war viel zu klein, um hindurchklettern zu können.
    „Die Droschke ist keine normale Droschke, sie wurde präpariert und wir sind dabei, entführt zu werden. Wir stecken in der Falle. Wer hinter dieser Tat steckt, brauche ich Ihnen nicht erklären, oder Watson?"
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Wir können nichts tun, wir müssen warten, bis das Gefährt anhält und die Tür von außen geöffnet wird. Hätten wir doch nur Ihren Revolver mitgenommen! Aber jetzt weiter darüber zu sinnieren, dass Vernunft auch nicht immer der beste Ratgeber ist, bringt uns keine Hilfe.“
    Inzwischen hatte das Fahrzeug die gepflasterten Straßen Londons verlassen und rumpelte heftig schaukelnd auf Feldwegen über das Land. Holmes und ich wurden im Innern der Kutsche umhergeworfen, wie Käfer in einer Schachtel, die ein Kind schüttelt. Ich zog mir einige Blessuren zu, als mein Kopf gegen das Holz der Wand stieß, und Holmes erging es nicht anders, wie ich sehen und an seinem Stöhnen hören konnte.
    Endlich waren wir irgendwo angekommen und die Schaukelei kam zum Stillstand. Holmes spannte sich vor Aufmerksamkeit, er zischte mir ein „Aufpassen, Watson!“ zu.
    Die Tür wurde geöffnet und zeigte uns als Erstes einen etwas heller gewordenen Himmel, aus dem es nieselte. Ein Teil eines Landhauses mit großem Garten und ein Schuppen oder Scheune zeigten uns, London verlassen zu haben. Der Kutscher trat vor die Öffnung, den Regenumhang weiterhin bis ins Gesicht gezogen. Er hielt einen Revolver auf Holmes‘ Brust gerichtet.
    „Machen Sie keine falsche Bewegung und steigen Sie langsam nacheinander aus“, sagte er in einem Englisch, das etwas fremdländisch klang.
    „Wer sind Sie und warum haben Sie uns entführt?“, fragte Holmes sachlich und stieg langsam aus der Droschke. Sein Blick sprang von der Gestalt zur Waffe, musterte die Umgebung und glitt wieder zurück zu der Person, von der aufgrund des großen Hutes nicht einmal ein Haar zu sehen war.
    Der Fremde antwortete nicht und wies kurz mit dem Revolver in Richtung Schuppen. „Rein da“, herrschte er uns an.
    Mir blieb keine andere Wahl, als Holmes zu folgen. An mich gewandt, sprach der Mann: „Sie wollte ich nicht, ich war der Meinung, Holmes fährt allein zur Polizei. Aber man nimmt, was man bekommen kann, nicht?“ Er lachte wiehernd. „Nun fahren Sie mit Ihrem Buhlfreund gemeinsam zur Hölle!“
    „Zur Hölle fahren wir erst, wenn wir Sie dort besuchen können“, sagte Holmes ruhig und betrat den Schuppen. Ich bekam an der Türschwelle einen Stoß in den Rücken, dann schloss sich die Tür hinter uns. Schwaches Dämmerlicht drang durch schmale Spalte und Schlitze zwischen den massiven Holzbalken hinein. Der Innenraum schien gefüllt mit vielerlei Gerümpel, ich erkannte Fässer, Geräte zur Feldarbeit, Haushaltsdinge, alte Eimer, Lumpen, aber nichts, was man als Werkzeug oder Waffe gebrauchen könnte. Holmes schaute sich ebenfalls aufmerksam um. Er prüfte die Tür und die Wände, ob es einen Weg zur Flucht gab, sah in einen alten Schrank hinein und öffnete die Verschlüsse der Fässer, um daran zu riechen.
    „Es sieht schlecht aus, Watson. Wenn es nach dem Willen des Herrn geht, der uns eingeschlossen hat, sollen wir hier nicht mehr lebend herauskommen. Ich denke, er hat vor, uns mitsamt dem Schuppen zu verbrennen. Haben Sie an der linken Außenwand das abgedeckte Heu und die Kanister bemerkt?“
    „Äh, nein.“
    „In den Kanistern wird, wie in den Fässern hier auch, Benzin drin sein, das ergibt ein hübsches Feuerchen, trotz des Regens, der leider immer mehr nachlässt. Ist das Feuer erst hier drin, explodieren die Benzinfässer und es bleibt nicht der kleinste Rest von uns übrig. Wir werden von der Welt verschwinden, als hätten wir uns buchstäblich in Luft aufgelöst.“
    „Aber das ist ja schrecklich! Wir müssen noch einmal überall nachsehen, ob wir nicht etwas finden, das uns einen Ausbruch ermöglicht. Was ist mit dem Boden? Vielleicht können wir uns hindurchgraben? Oder wir machen mit dem Benzin aus einem der Fässer ein Gegenfeuer und schwächen die Wand, bis wir durchbrechen können.“
    „Watson, Ihre Ideen sind brillant! Aber leider haben wir nichts zum Graben und nichts,

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