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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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Schal gehüllt war und die Kranke sein sollte. Als die Pferde auf der Straße angekommen waren, hielt ich mit einer autoritären Geste die Hand hoch und als der Kutscher wieder hielt, fragte ich, ob Sir Robert in Shoscombe Old Place sei.
    Im gleichen Augenblick kam Holmes hinter dem Gebüsch hervor und ließ den Spaniel frei.
    Mit freudigem Gebell sauste er voran und sprang auf das Trittbrett der Kutsche. Dann veränderte sich sein freudiges Begrüßungsgebell in Wutgeheul, und er schnappte wild nach dem schwarzen Kleid über sich.
    »Los, los, weiterfahren!« kreischte eine harte Stimme. Der Kutscher schlug auf die Pferde ein und wir blieben auf der Straße zurück.
    »Nun, Watson, da haben wir es«, sagte Holmes, als er die Leine am Hals des aufgeregten Spaniels anbrachte. »Er dachte, es sei seine Herrin und fand heraus, daß es sich um eine Fremde handelte. Hunde machen keine Fehler.«
    »Aber es war die Stimme eines Mannes!« rief ich.
    »Richtig! Wir haben schon wieder eine Karte mehr in der Hand, Watson, aber wir müssen sie trotzdem sehr sorgfältig ausspielen. «
    Mein Begleiter schien für diesen Tag keine weiteren Pläne zu haben. Wir haben schließlich wirklich im Mühlbach geangelt und das Ergebnis war, daß wir Forellen zum Abendbrot beka-men. Erst nach dieser Mahlzeit zeigte Holmes Anzeichen von erneuter Aktivität. Wieder befanden wir uns auf der gleichen Straße wie am Morgen, die uns zum Eingangstor des Schlosses brachte. Eine hohe, dunkle Gestalt erwartete uns dort, und es war unser Londoner Bekannter, Mr. John Mason, der Trainer.
    »Guten Abend, meine Herren«, sagte er. »Ich habe Ihren Brief bekommen, Mr. Holmes. Sir Robert ist noch nicht heimgekehrt, aber er wird heute abend zurückerwartet. «
    »Wie weit ist die Krypta vom Haus entfernt?« fragte Holmes. »Eine gute Viertelmeile.«
    »Dann brauchen wir uns um ihn nicht zu kümmern.«
    »Das kann ich mir nicht leisten, Mr. Holmes. In dem Augenblick, wo er zu Hause ankommt, wird er mich sehen wollen, um sich nach Shoscombe Prince zu erkundigen.«
    »Ah ja, in diesem Fall müssen wir ohne Sie arbeiten, Mr. Mason. Sie können uns den Weg zur Krypta zeigen und uns dann uns selbst überlassen. «
    Die Nacht war mondlos und pechschwarz, aber Mason führte uns über Grasland, bis sich etwas Schwarzes vor uns auftürmte, was sich als die uralte Kapelle herausstellte. Wir traten durch ein Loch ein, daß ehemals die Eingangstür gewesen war. Wir stol-perten über lose he-rumliegende, abgebröckelte Steine und unser Führer brachte uns zu der Ecke des Gebäudes, wo eine tiefe Treppe hinunter in die Krypta führte. Er strich ein Streichholz an und beleuchtete die traurige Umgebung -, sie war abweisend und roch nach Bösem. Wir sahen die alten Wände, die aus roh behauenen Steinen bestanden und langsam zusammenfielen, den Berg der Särge, einige aus Blei und andere aus Stein, die sich in einer Ecke auftürmten und von denen die obersten in den dunk- len Schatten gar nicht mehr zu sehen waren. Holmes hatte seine Laterne angezündet, die ein kleines, tröstliches gelbes Licht auf die traurige Szene warf. Sein Glanz wurde von den Aufschriften auf den Särgen reflektiert. Viele von ihnen waren mit den Sagenvögeln und Wappen der alten Familie geschmückt, die die Familienehre selbst bis ins Grab trug.
    »Sie haben von Knochen gesprochen, Mr. Mason. Können Sie sie mir zeigen, bevor Sie gehen?«
    »Sie sind hier, in der Ecke.« Der Trainer ging herüber in die besagte Ecke und starrte überrascht auf den Boden, als wir mit unserem Licht die Ecke ausleuchteten. »Sie sind fort«, sagte er.
    »Das habe ich erwartet«, lachte Holmes. »Ich habe das Gefühl, daß ihre Asche immer noch in jenem Heizungsofen ist, der schon einen Teil davon verschlungen hatte.«
    »Aber weshalb sollte jemand die Knochen von jemandem verbrennen, der hier mehr als tausend Jahre gelegen hat? « fragte Mr. Mason.
    »Wir sind hier, um das herauszufinden«, sagte Holmes. »Vielleicht dauert die Suche ein biß-
    chen länger. Wir brauchen Sie nicht aufzuhalten. Ich könnte mir denken, daß wir die Lösung vor dem Morgengrauen haben. «
    Als Mr. Mason uns verlassen hatte, untersuchte Holmes die Gräber sehr sorgfältig. Es waren sehr alte darunter, die noch aus der Zeit der Sachsen zu stammen schienen. Diese lagen in der Mitte. Dann die lange Reihe der normannischen Hugos und Odos, bis wir endlich zu Sir William und Sir Denis Falder im achtzehnten Jahrhundert kamen. Es hatte mehr als eine

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