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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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höflichem Lächeln.
    Sam Mertons schwacher Intellekt hatte die Situation erst nach und nach begriffen. Nun, als schwere Schritte auf dem Flur zu hören waren, brach er endlich das Schweigen.
    »Sie haben uns vielleicht hereingelegt!« sagte er. »Aber was ist mit dieser verdammten Fie-del? Sie ist ja immer noch zu hören.«
    »Ach!« sagte Holmes. »Sie haben ja völlig recht. Die Geige spielt ja noch immer! Dieses moderne Grammophon ist doch eine erstaunliche Erfindung.«
    Polizisten kamen hereingestürzt, die Handschellen klickten und die Verbrecher wurden in das wartende Cab geführt. Watson blieb bei Holmes stehen und gratulierte ihm zu den neu hinzu-gekommenen Lorbeeren. Aber wieder wurde ihre Konversation unterbrochen durch den une rschütterlichen Billy mit seinem Tablett, auf dem wieder eine Visitenkarte lag.
    »Lord Cantlemere, Sir.«
    »Führ ihn herauf, Billy. Dies ist der ehrenwerte Peer, der die höchsten Interessen vertritt«, sagte Holmes. »Er ist ein ausgezeichneter und sehr loyaler Mensch, aber er gehört zur alten Schule. Sollen wir ihn etwa ändern? Dürfen wir uns diese Freiheit nehmen? Sicherlich ahnt er nichts von all dem, was sich hier inzwischen zugetragen hat.«
    Die Tür öffnete sich, um eine dünne, ernste Gestalt mit scharfern Gesicht und einem Backen-bart, der auf dem Höhepunkt der viktorianischen Zeit einmal in Mode gewesen war und in seiner leuchtenden Schwärze schlecht zu den gebeugten Schultern und dem zittrigen Gang paßte, einzulassen. Holmes ging freundlich auf ihn zu und schüttelte eine Hand, die seinen Druck nicht erwiderte.
    »Guten Abend, Lord Cantlemere! Es ist kalt für die Jahreszeit, aber hier drinnen schön warm.
    Darf ich Ihnen ihren Mantel abnehmen?«
    »Nein, danke, ich werde nicht ablegen.« Holmes legte ihm seine Hand auf den Ärmel.
    »Bitte, erlauben Sie mir! Mein Freund, Dr. Watson, wird Ihnen versichern, daß dieser Klima-wechsel von drinnen nach draußen für die Gesundheit wirklich gefährlich ist. «
    Seine Lordschaft schüttelte sich ungeduldig frei.
    »Es geht mir ganz gut so, Sir. Ich werde mich nicht lange aufhalten. Ich habe nur hereinge-schaut, um zu sehen, wie die Sache, die Sie sich selber aufgeladen haben, vorangeht. «
    » Es ist schwierig - sehr schwierig.« »Das habe ich mir gedacht.«
    Aus den Worten und Benehmen des alten Höflings sprach der helle Hohn.
    »Jeder Mensch kommt an seine Grenze, Mr. Holmes, aber wenigstens heilt uns das von der Schwäche der Selbstüberschätzung. «
    »Ja, Sir, es kamen Schwierigkeiten, wo ich wirklich ga nz perplex dastand.«
    » Sicherlich.«
    Besonders an einem Punkt. Vielleicht können Sie mir da weiterhelfen?«
    »Ihre Bitte um meine Hilfe kommt leider sehr spät. Ich dachte, Sie hätten Ihre eigenen Methoden, mit denen Sie alles erreichen können. Aber gut, ich bin bereit, Ihnen zu helfen.«
    »Sehen Sie, Lord Cantlemere, wir können nun eine Anklage wegen Diebstahls einreichen.«
    »Wenn Sie sie gefangen haben.«
    »Ja, richtig. Aber meine Frage ist, wie gehen wir gegen den vor, der den Stein gestohlen hat?«
    »Das ist eine sehr voreilige Frage.«
    »Na ja, es kann nie etwas schaden, wenn man sich schon einen Plan macht. Nun, was würden Sie sagen, was wäre der letzte Beweis gegen den, der den Stein genommen hat? «
    »Der Besitz des Steines.«
    »Und würden Sie ihn daraufhin verhaften?«
    »Ohne Zweifel. «
    Holmes lachte selten. Aber die Geräusche, die er jetzt hervorbrachte, kamen dem Lachen am nächsten, soweit sich Watson erinnerte.
    »In dem Fall, mein lieber Sir, habe ich die schmerzliche Pflicht, Ihre Verhaftung zu empfehlen.«
    Lord Cantlemere war sehr böse. Etwas von seinem alten Feuer flackerte in seinen eingefallenen Wangen wieder auf.
    »Was nehmen Sie sich da heraus, Mr. Holmes? In fünfzig Dienstjahren kann ich mich keines solchen Falles erinnern. Ich bin ein sehr beschäftigter Mann, Sir, ich habe wichtigen Geschä ften nachzugehen und habe weder Zeit noch Geschmack an albernen Witzen. Sir, ich sage Ihnen offen heraus, daß ich niemals an Ihre Fähigkeiten geglaubt habe und ich war immer der Meinung, daß die Angelegenheit besser in den Händen der offiziellen Polizei aufgehoben wä-
    re. Ihr Benehmen bestätigt meine Meinung. Ich habe die Ehre, Sir, Ihnen einen guten Abend zu wünschen.«
    Holmes hatte schnell seine Position gewechselt und stand nun zwischen der Tür und dem alten Peer.
    »Einen Augenb lick, Sir«, sagte er. »Wirklich, mit dem Mazarin-Stein davonzugehen, ist ein

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