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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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welcher Position der Schläger gewesen sein muß!«
    »Aber diese Stelle befindet sich wenigstens fünf Meter von der Leiche entfernt. Vielleicht hat es nicht einmal mit der Sache zu tun. Aber merken sollte man es sich. Nun, viel mehr können wir hier nicht mehr erfahren. Sie sagten, daß es keine Fußspuren gegeben hat?«
    »Der Boden war eisenhart, Sir. Es waren überhaupt keine Spuren zu finden. «
    »Dann können wir jetzt gehen. Wir wollen zum Haus gehen und uns die Waffen ansehen, von denen Sie gesprochen haben. Danach fahren wir nach Winchester. Ich möchte Miß Dunbar sprechen, bevor wir Weiteres unternehmen. «
    Mr. Neil Gibson war noch nicht aus der Stadt zurückgekehrt. Aber wir trafen im Haus den neurotischen Mr. Bates, der uns am Morgen besucht hatte. Mit einer bösen Genugtuung zeigte er uns das Arsenal verschiedener Feuerwaffen, unterschiedlich in Art und Größe, die sein Arbeitgeber im Laufe seines abenteuerlichen Lebens gesammelt hatte.
    »Mr. Gibson hatte seine Feinde, wie jeder verstehen wird, der seine Art und seine Methode kennt«, sagte er. »Er hat immer einen geladenen Revolver in einer Schublade neben seinem Bett. Er ist ein gewalttätiger Mann, Sir. Immer hat jemand im Haus halt Angst vor ihm, der eine mehr und der andere weniger. Ich weiß, wie oft die arme gnädige Frau, die nun tot ist, sich vor seinen Ausbrüchen gefürchtet hat. «
    »Haben Sie jemals miterlebt, daß er sie wirklich tätlich angegriffen hat?«
    »Nein, das kann ich nicht sagen. Ich habe ihn aber Worte sagen hören, die nahezu so schlimm waren, Worte von kalter, schneidender Abneigung, sogar vor der Dienerschaft.«
    »Unser Millionär scheint kein ganz vorbildliches Privatleben geführt zu haben«, bemerkte Holmes, als wir auf dem Weg zum Bahnhof waren. »Nun, Watson, wir haben eine gute Anzahl von Fakten gesammelt und einige davon sind neu für uns und doch bin ich weit von einer Lösung entfernt. Mr. Bates kann seinen Arbeitgeber nicht ausstehen und würde ihn gerne an-schwärzen, trotzdem habe ich aus ihm herausgekriegt, daß Gibson zur Tatzeit in der Bibliothek war. Das Dinner war um 8.30 Uhr vorüber und bis dahin war alles normal gewesen. Es stimmt zwar, daß der Alarm später am Abend gegeben wurde, aber die Tragödie hat bestimmt zu der für das Rendezvous angegebenen Stunde stattgefunden. Es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, daß Mr. Gibson noch einmal herausgegangen ist, nachdem er um fünf Uhr aus der Stadt zurückgekehrt war. Andererseits hat Miß Dunbar, wenn ich es recht verstehe, zugegeben, daß sie eine Verabredung mit Mrs. Gibson an der Brücke getroffen hat. Darüber hinaus hat sie nichts ausgesagt, denn ihr Anwalt hatte ihr geraten, die Verteidigung noch zurückzuhalten.
    Wir haben ein paar sehr dringende Fragen an die junge Frau zu richten. Ich muß sagen, daß der Fall gegen sie ziemlich düster aussieht, wenn es nicht einen Lichtblick gäbe. «
    »Und was ist das, Holmes?«
    »Daß die Pistole in ihrem Kleiderschrank gefunden worden ist. «
    »Liebe Zeit, Holmes«, rief ich, »das erscheint mir nun wieder als der schwärzeste Punkt gegen sie. «
    »Nein, Watson. Das ist mir gleich beim allerersten Lesen recht merkwürdig vorgekommen und nun, da ich den Fall etwas näher kenne, tut sich mir fester Grund für Hoffnung auf. Wir müssen nach etwas Solidem suchen. Wo wir das nicht finden, besteht der Verdacht auf Betrug. «
    »Jetzt verstehe ich Sie nicht mehr.«
    »Na, Watson, nehmen Sie doch einmal an, Sie seien eine Frau, die kalt und überlegt eine Rivalin aus dem Wege schafft. Sie haben alles geplant. Die Verabredung ist getroffen. Das Opfer ist gekommen. Sie haben Ihre Waffe. Das Verbrechen ist begangen worden. Alles ging gut und reibungslos vonstatten. Das perfekte Verbrechen. Wollen Sie mir erzählen, daß Sie ein Verbrechen so überlegt ausführen und dann ihren guten Ruf als Verbrecher riskieren, indem sie die Waffe nicht zwischen die Wasserpflanzen werfen, wo sie für immer verschwunden gewesen wäre? Nein, Sie tragen sie, ganz im Gegenteil, sorgfältig nach Hause und legen sie zwischen die eigene Wäsche, der ersten Stelle, wo danach gesucht werden würde? Kein Mensch würde Ihnen zutrauen, daß Sie hinterhältige Pläne aushecken, Watson, und doch kann ich mir nicht vorstellen, daß Sie etwas so Dämliches tun könnten.«
    »In der Aufregung des Augenblicks ...«
    »Nein Watson, den Einwand kann ich nicht zulassen. Wenn ein Verbrechen kalt geplant ist, dann werden auch die Spuren kalt

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