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Sherlock Holmes - gesammelte Werke

Sherlock Holmes - gesammelte Werke

Titel: Sherlock Holmes - gesammelte Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anaconda
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aus.
    »In der Tat! Und nun, sehen Sie, ist der Kreis schon bedeutend enger gezogen. Der Besitz eines grauen Kleidungsstückes ist ein dritter Punkt, der in Übereinstimmung mit der Aussage des Sohnes konstatiert wurde. So gelangen wir jetzt aus düsterer Unklarheit zu dem sehr bestimmten Begriff eines Australiers aus Ballarat mit einem grauen Mantel.«
    »Gewiss.«
    »Und zwar muss es ein Mensch sein, der in der Umgegend wohnt, denn der Teich kann nur vom Pachthof oder vom Park aus erreicht werden, wohin Fremde schwerlich kommen.«
    »Ganz recht.«
    »Nun folgt unsere heutige Expedition. Der Untersuchung an Ort und Stelle entnahm ich die Einzelheiten über die Persönlichkeit des Verbrechers, die ich dem Dummkopf, dem Lestrade, mitteilte.«
    »Aber wie sind Sie darauf gekommen?«
    »Sie kennen meine Methode. Sie beruht auf der Beobachtung von Kleinigkeiten.«
    »Ich weiß, dass Sie aus der Länge der Schritte auf die Körpergröße zu schließen verstehen. Auch die Art der Stiefel verraten die Fußstapfen.«
    »Ja, es waren absonderliche Stiefel.«
    »Aber das Hinken?«
    »Der Abdruck des rechten Fußes trat stets schwächer hervor als der des linken. Der Mann drückte weniger damit auf. Warum? Weil er hinkte – er war lahm.«
    »Warum soll er linkshändig sein?«
    »Sie selbst befremdete die Art der Verletzungen, wie sie der Arzt bei der Untersuchung feststellte. Der Schlag kam unmittelbar von rückwärts und traf dennoch die linke Seite. Wie könnte das sein, wäre nicht der Mörder links? Während der Unterredung zwischen Vater und Sohn muss er hinter dem Baum gestanden haben. Ja, er hat sogar dort geraucht. Ich fand Zigarrenasche, und bei meiner genauen Kenntnis der Tabakasche konnte ich zweifellos feststellen, dass sie von einer indischen Zigarre herrührte. Wie Sie wissen, habe ich mich eingehend damit beschäftigt und eine kleine Abhandlung über 140 verschiedene Arten von Pfeifen-, Zigarren- und Zigarettentabak geschrieben. Nachdem ich die Asche entdeckt, suchte und fand ich richtig den Stummel im Moos, wohin er ihn geschleudert hatte. Es war der Rest einer indischen Zigarre, wie man sie in Rotterdam rollt.«
    »Und die Zigarrenspitze?«
    »Ich sah, dass die Zigarre nicht im Mund gewesen war. Also bediente er sich einer Spitze. Das Ende war abgeschnitten, aber nicht glatt, woraus ich auf ein stumpfes Federmesser schloss.«
    »Holmes, Sie haben diesen Menschen so fest umsponnen, dass er nicht mehr entkommen kann und einen Unschuldigen so sicher vom Tod gerettet, als hätten Sie den Strick durchgeschnitten, mit dem er bereits am Galgen hing. Ich sehe, wohin dies alles zielt. Der Schuldige ist …«
    »Mr John Turner«, meldete der Kellner mit lauter Stimme, indem er unsere Zimmertür öffnete, um den Fremden hereinzulassen.
    Der Eintretende war eine fremdartige, auffallende Erscheinung. Sein langsamer, hinkender Gang und die vorgebeugten Schultern ließen ihn hinfällig erscheinen; doch verrieten seine harten, rauen Züge sowie sein hünenhafter Körperbau eine ungewöhnliche Geistes- und Leibeskraft. Der starke Bart, das ergraute Haar, die buschigen, vorstehenden Augenbrauen verliehen seinem Äußeren Würde und Ansehen, aber sein Gesicht war von aschgrauer Färbung, und ein fast bläulicher Schein lag um die Lippen und die Nasenflügel. Auf den ersten Blick sah ich, dass der Mann einem chronischen, tödlichen Leiden verfallen war.
    »Nehmen Sie bitte auf dem Sofa Platz«, bat Holmes freundlich. »Sie erhielten mein Briefchen?«
    »Ja, der Aufseher hat es mir gebracht. Sie wünschten mich hier zu sprechen, um jedes Aufsehen zu vermeiden.«
    »Ich fürchtete das Gerede der Leute, wenn ich zu Ihnen käme.«
    »Und warum wünschten Sie mich zu sehen?« Er blickte mit seinen müden Augen so verzweifelt auf meinen Gefährten, als sei die Frage bereits beantwortet.
    »Ja«, sagte Holmes, mehr Turners Blick als seine Worte erwidernd, »es ist so. Ich weiß alles über McCarthy.«
    Der alte Mann verbarg sein Gesicht in den Händen.
    »Gott stehe mir bei!«, rief er aus. »Den jungen Menschen hätte ich aber nicht ins Elend kommen lassen. Ich gebe Ihnen mein Wort darauf – wäre er vom Gericht für schuldig erklärt worden, dann hätte ich alles gestanden.«
    »Ich freue mich, das von Ihnen zu hören«, versetzte Holmes sehr ernst.
    »Schon jetzt würde ich gesprochen haben, wäre es mir nicht um mein geliebtes Kind zu tun. Es hätte ihr das Herz gebrochen – es wird ihr das Herz brechen, erfährt sie meine

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