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Sherry Thomas

Sherry Thomas

Titel: Sherry Thomas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine fast perfekte Ehe
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Sir«, begrüßte sie ihn. »Es ist keineswegs so, als hätten
Sie das Leben eines anderen Mannes zerstört. Von nun an können Sie ruhig
schlafen.«
    Er leerte das Glas in einem Zug.
Sein ganzer Körper schien vor Glück in Flammen zu stehen. »In dieser Stimmung
könnte ich mich durch zahllose langweilige Dinner lächeln.«
    »Das freut mich ausgesprochen zu
hören. Dann kann ich all meine Freunde mit Ihnen zusammen einladen, um sie mit
einem Duke an meinem Tisch zu beeindrucken.«
    »Nur an Ihrem Tisch?« Er
grinste. »Was ist mit Ihrem Ehrgeiz passiert?«
    »Der hat sich etwas abgeschwächt,
ist aber keineswegs verschwunden.«
    »Sie wissen, was mir das alles
bedeutet, Madam?«
    Der Gedanke spukte ihm schon seit
einigen Tagen im Kopf herum, hatte all seine inneren Widerstände überwunden
und schließlich sein Bewusstsein erobert. Wenn sie ihn wollte, würde er sie
sehr gern heiraten.
    Doch bis zum heutigen Tag hatte
seine Vergangenheit diesem Wunsch im Wege gestanden. Eine hässliche Stimme
raunte ihm zu, dass er kein Recht hatte, von einer anständigen ehrlichen Frau
geliebt zu werden ... und dann gar noch von jemandem, der so schön, gebildet
und weise war wie Mrs. Rowland? Welches Recht auf Glück besaß er, wenn er das
anderer Menschen so gleichgültig zerstört hatte'?
    Nur schien Letzteres ja gar nicht
der Fall zu sein. Er war plötzlich wieder ein normaler Mensch, befreit von den
Fesseln schlimmster Schuldgefühle und Selbstvorwürfe. Jetzt durfte er die
Jahre, die ihm noch blieben, einfach genießen, mit ihr an seiner Seite und in
seinem Bett, falls sie denn einwilligte.
    Beim Anblick des Leuchtens in seinen
Augen schlug Victorias Herz schneller. »Und es soll was bedeuten? Dass Sie
endlich wieder Orgien auf Ludlow Court planen können?«
    »Nein, vielmehr, dass ich Ihnen
einen Antrag machen darf.«
    Jetzt war sie so erstaunt wie
damals, als sie endlich begriffen hatte, wie verliebt sie in John Rowland war.
»Sie wünschen, mich zu heiraten?«
    »Lieber Himmel, Madam, was haben Sie
denn gedacht? Schließlich mache ich Ihnen nach allen Regeln der Kunst den Hof.
Sogar Tee habe ich getrunken, verdammt. Sie sollten sich sehr geschmeichelt
fühlen. Tatsächlich würde ich meinen Durst nämlich lieber aus der Pferdetränke
stillen.«
    »Um ehrlich zu sein, dachte ich, Sie
sprächen eben gern über alte Zeiten oder planten eine Affäre mit mir.«
    »Erinnerungen interessieren mich
nicht. Und ich habe tatsächlich vor, Sie mit ins Bett zu nehmen, Madam. Das
sollte einer Ehe nicht im Wege stehen.«
    »Aber ich werde in nicht einmal
fünfzehn Monaten fünfzig Jahre alt!« , rief sie aufgewühlt – und konnte
kaum fassen, dass sie ihr wohlgehütetes Geheimnis damit preisgegeben hatte.
    »Ausgezeichnet! Dann sind Sie ja ein
paar Jahre jünger, als ich annahm.«
    »Für wie alt haben Sie mich denn
gehalten?«
    Er lachte. »Ich habe über den
Altersunterschied zwischen uns beiden nachgedacht und festgestellt, dass mir
das vollkommen egal ist. Genaue Zahlen spielten da keine Rolle. Sie sind mit
einem Mann sehr glücklich geworden, der neunzehn Jahre älter war als Sie. Wieso
sollte sich da nicht auch ein Mann in Ihr Herz spielen, der ein bisschen jünger
ist?«
    »Ich ... ich kann Ihnen keinen Erben
schenken.«
    »Dafür wird Ihnen der Sohn meiner
Cousine ungeheuer dankbar sein.« Er nahm ihre Hand. »Ich darf Ihnen versichern,
Madam, dass allein der Gedanke an Kinder in meinem Alter einer Qual
gleichkommt. Mein derzeitiger Erbe ist ein sehr anständiger Mensch, und ich
hege keinerlei Bedenken, ihm Ludlow Castle zu
hinterlassen.«
    Victoria war schwer versucht,
einfach ja zu sagen. Und wie! Seit der Erfindung der Schokoladentorte hatte es
wohl kein verführerischeres Angebot mehr gegeben als den Antrag des Dukes. Ihre
Gnaden, die Duchess of Perrin. Diese magischen Worte ließen ihr Schauer des Entzückens
über den Rücken laufen. Dass sie an diesem Punkt ihres Lebens, an dem sie den
Atem des Alters schon im Nacken spürte, nun doch all das Prestige und die
gesellschaftliche Anerkennung finden sollte, nach denen sie sich so lange
gesehnt hatte, an der Seite des Mannes, der einmal als der eingefleischteste
Junggeselle Englands gegolten hatte ... Nur eine komplette Idiotin hätte da
abgelehnt.
    Sie sprang vom Stuhl auf wie der
Blitz. »Nein!« Ihre Stimme zitterte leicht. »Eine Ehe mit mir wäre doch
kaum etwas anderes als Ihr Versuch, Ludlow Court zu dem zu machen, was es zu
Lebzeiten Ihrer Eltern gewesen

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