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Sherry Thomas

Sherry Thomas

Titel: Sherry Thomas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine fast perfekte Ehe
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unbedingt zur Strecke bringen oder dabei untergehen
musste.
    Gigi gehörte nicht zu den Menschen,
die sich gern widerspruchslos belehren ließen. »Sir, ich bin meiner Mutter
wirklich sehr dankbar. Trotzdem habe ich ihr nachhaltig versichert, dass
meinetwegen kein Teufelspakt notwendig ist. Ich hoffe, Sie wissen das.
Tatsächlich bin ich der Treue und Zuneigung eines wunderbaren Mannes bereits
gewiss. Für mein Glück nach der bevorstehenden Scheidung ist also schon
gesorgt.«
    Der Duke seufzte übertrieben. »Lady
Tremaine, ich will nicht so tun, als könnte ich die großartigen Eigenschaften
dieses Mannes beurteilen. Trotzdem stellt sich mir die Frage, weshalb Sie sich
unbedingt scheiden lassen wollen, wenn es derart offenkundig ist, dass die
Gefühle zwischen Ihnen und Ihrem gegenwärtigen Gemahl längst noch nicht
erloschen sind.«
    Nachdem er Gigi so zum Schweigen
gebracht und Camdens gute Laune mit einem Streich vertrieben hatte, lächelte
Seine Gnaden Victoria ausgesprochen fröhlich zu. Am liebsten wäre die mit der
Tapete verschmolzen und hätte nichts als ihr Fischbeinkorsett und die Kleider
zurückgelassen.
    »Madam! « Langford hob das
Glas. »Dies ist der göttlichste Burgunder, den ich je trinken durfte. Seien
Sie meiner immerwährenden Dankbarkeit gewiss.«

Kapitel 23
    Mit der Stille im Haus, die die
bevorstehende Nachtruhe ankündigte, war es genau in dem Augenblick vorbei, als
Camden sich über eine Schüssel mit Wasser gebeugt die Zähne putzte. Neben ihm
krachte es laut, dann folgte ein heftiges Zittern des Bodens, das seine Knöchel
hinauf zu den Knien wanderte. Schließlich ertönte ein schriller Schrei.
    Im oberen Stock des Cottages waren
sechs Schlafzimmer gelegen, das von Mrs. Rowland befand sich nebenan, das von
Gigi am anderen Ende des Flurs. Der Schrei war aus letzterer Richtung gekommen.
    Er spuckte den Schaum aus und
öffnete die Zimmertür. Mrs. Rowlands Tür ging eine Sekunde später auf. »Lieber
Himmel, was war das?«, rief sie.
    »Wahrscheinlich die Decke«,
vermutete er.
    Nun fand sich auch Gigi in einem
mitternachtsblauen Negligé im Flur ein. Sie wirkte sehr blass. »Was ist eigentlich
mit deinem Haus los?«, fragte sie ihre Mutter gequält.
    Camden riss die Türen zu den anderen
Zimmern auf. Das neben seinem schien in Ordnung zu sein, nur ein paar Bilder
waren von den Wänden gefallen. Er öffnete die nächste Tür. Dahinter begrüßten
ihn viel Staub und ein wahrer Schutthaufen. Fast die gesamte Decke war heruntergekommen,
sodass Boden und Möbel mit Putz und Holzstücken bedeckt waren. Über ihnen war
der dunkle Bodenraum zu erkennen.
    »Liebe Güte! Wie ist denn das
passiert?«, stöhnte Mrs. Rowland. »Das Cottage ist doch ein höchst
stabiles Haus.«
    »In diesem Stockwerk sollte besser niemand mehr schlafen,
bis die Decke repariert und die Balken auf ihre Tragfähigkeit untersucht
sind«, erklärte Camden.
    »Wir können uns unten das
Gouvernantenzimmer teilen«, schlug Gigi ihrer Mutter vor. »Hast du noch
irgendwo eine Pritsche für Camden?«
    »Hör doch auf mit dem Unsinn!«,
rief Mrs. Rowland. »Lord Tremaine besucht mich hier zum ersten Mal. Da lasse
ich ihn keinesfalls auf einem Feldbett übernachten wie einen gemieteten Diener.
Ich werde meine Nachbarin Mrs. Moreland bitten, ob ich bei ihr schlafen kann.
Sie hat zwei Töchter, die sie oft besuchen, und deshalb immer ein Gästezimmer
mit bezogenem Bett. Du kannst mit Camden im Gouvernantenzimmer schlafen.«
    »Ein Feldbett würde mir völlig
reichen«, versicherte Gigi. »Ich bin schließlich nicht zum ersten
Mal hier. Da macht es ja wohl nichts, wo ich schlafe. Oder ich komme mit zu
Mrs. Moreland.«
    »Das kommt auf gar keinen Fall
infrage!« Mrs. Rowland schien schockiert. »Wollen wir etwa für hässlichen
Klatsch sorgen? Ihr beiden könnt euch gern in London scheiden lassen, aber hier
in Devon muss ich auf meinen Ruf achten, und ich habe keine Lust, mich fragen
zu lassen, weshalb meine Tochter und ihr rechtmäßig angetrauter Gatte nicht
im selben Haus übernachten. Da! Ich glaube, ich höre Hollis heraufkommen. Am
besten bespreche ich mit ihm, dass er gleich das Zimmer unten herrichten lässt.
Wehe, du gibst irgendwelchen Anlass für Klatsch, Gigi. Und kein Wort mehr über
Feldbetten.«
    Nachdem Mrs. Rowland mit fröhlich
federndem Schritt die Treppe hinuntergeeilt war, fluchte Gigi leise. »Bestimmt
hat sie dafür gesorgt, dass die Decke einstürzt. Die Balken und auch der ganze
Rest des Hauses sind vor einem

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