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Sheylah und die Zwillingsschluessel

Sheylah und die Zwillingsschluessel

Titel: Sheylah und die Zwillingsschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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ihre Gedanken und gemeinsam stürzten sie sich auf Loki. „Du darfst nicht gegen mich kämpfen“, zischte Loki, als Sheylah ihn zu Boden geworfen hatte. Sie musste boshaft lachen. „Jetzt können wir also doch sprechen, ja?“ Sie wechselte noch einen Blick mit Sou und dieser nickte ihr aufmunternd zu. Dann geschah etwas Unglaubliches: Loki rief seinen Meister um Hilfe. Was für ein Feigling , dachte sie und schwang ihr Schwert. Morthon und Andrey schauten gleichzeitig in ihre Richtung, aber es war Andrey, der schrie: „Sheylah, nicht!“ Zu spät. Die Wucht ihres Schlages war so groß, dass sie herumgerissen wurde und sich der Länge nach hinlegte. Lokis Kopf landete wenige Meter neben seinem Körper. Andrey und Morthon erstarrten, aber beide auf unterschiedliche Weise. Andrey schaute sie fassungslos an, aber Morthon lächelte finster. Das ist nicht gut, gar nicht gut. Es sollte genau anders herum sein, sagte eine ängstliche Stimme in ihrem Kopf.
    „Was hast du nur getan?“, flüsterte Andrey und half ihr auf. „Ich verstehe gar nicht, warum du dich so aufregst. Ich habe Loki getötet, das ist doch gut, oder?“ „Nein, ist es nicht“, sagte Andrey. Gleichzeitig sagte Morthon: „Oh, das ist sogar sehr gut. Dem Gesetz zufolge ist es einem Schlüsselträger untersagt, den Wächter eines anderen zu töten.“ „Was?“, fragte Sheylah ungläubig. „Das glaubst du doch selbst nicht!“ „Aber so ist es“, stimmte ihm Andrey zu und er klang so verzweifelt wie nie zuvor. „Gut und was geschieht jetzt?“, fragte sie trotzig. Das Vergehen konnte doch wohl nicht so schlimm sein, immerhin war er böse gewesen. Andrey hielt Sheylah plötzlich so fest, dass es schmerzte. Sie wollte sich schon beklagen, als sie Tränen in seinen Augen glitzern sah. „Andrey? Was ist los?“, fragte sie beunruhigt. „Jetzt darf ich mir deinen Wächter nehmen. Sieh es als Wiedergutmachung“, antwortete Morthon für ihn. Sheylah sagte eine ganze Weile nichts, denn die Worte ergaben für sie einfach keinen Sinn. Erst als Andrey plötzlich von ihr abließ und auf Morthon zuging, erwachte sie aus ihrer Starre. „Andrey, was machst du da? Komm wieder her!“ Aber er reagierte nicht, sondern stellte sich vor Morthon und hob sein Schwert. „Andrey, du machst mir Angst, bitte komm wieder her.“ Morthon lachte. „Es geht wohl nicht in deinen Kopf rein. Andrey ist jetzt mein, der Wächter von Tuga, und wenn du Tuga vernichtest, stirbt er mit ihm.“ Sheylah ließ die Worte in ihrem Geist Gestalt annehmen, dann erinnerte sie sich an etwas. „Das stimmt nicht. Sozuke hat mir gesagt, dass der Wächter solange lebt, bis der Schlüssel zerstört wird und wenn ich dich töte, wird Andrey weiterleben.“ „Das ist richtig, es sei denn, ich binde meinen Wächter durch Blut an mich.“ Während er das sagte, ritze er sich die Handfläche auf. Sheylah stieß einen entsetzten Schrei aus und wollte sich auf ihn stürzen, doch Sou hielt sie zurück. „Es ist zu spät“, sagte er leise. „Lass mich los!“, schrie sie und schlug wild um sich. „Es ist zu spät“, sagte Sou noch einmal, dann wurde ihr Körper schlaff. Sie hing in Sous Armen und schaute zu Andrey auf. Die Tränen glitzerten noch in seinen Augen, aber seine Kampfhaltung gab er nicht auf. Er würde Tuga um jeden Preis beschützen, ob er wollte oder nicht.
    „Dafür werde ich dich …“, fing Sheylah an, besann sich aber dann ihrer Worte. „Was wirst du, mich töten?“, fragte er lachend. „Wir alle wissen, dass du dazu Andrey umbringen müsstest, was mir ganz neue Möglichkeiten eröffnet.“ In diesem Moment hasste sie Morthon mehr als sie geglaubt hatte, jemals jemanden hassen zu können. Sie konnte sich nicht vorstellen, noch vor einer halben Stunde überlegt zu haben, seine Seele zu retten. Der unglaubliche Hass half ihr, sich schließlich aufzurichten und nicht in völlige Verzweiflung zu verfallen. „Ich mache dir einen Vorschlag“, begann Morthon und trat hinter Andrey hervor, um sich genau vor sie zu stellen. Er wiegte sich in Sicherheit und wusste, dass sie ihm kein Haar krümmen würde. Bastard! „Ich werde Andrey wieder freigeben, wenn …“ „Ich dir Tarem gebe, schon klar“, beendete Sheylah den Satz. Für wie dumm hielt er sie eigentlich? Sie fragte sich, was Sou in ihrer Situation tun würde. Der Dämon, der immer noch hinter ihr stand, hatte sich bislang als ausgesprochen nützlich erwiesen. Was hätte sie dafür gegeben, in diesem Moment Gedanken

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