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Shining

Shining

Titel: Shining Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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die vorher nur mit ihnen gespielt hatten?
    (Komm raus und nimm deine Medizin!)
    Was dann? DROM.
    Er erschauerte in seinem Bett und drehte sich noch einmal um. Er konnte schon viel besser lesen. Morgen würde er vielleicht versuchen, Tony zu rufen. Er würde versuchen, Tony zu veranlassen, ihm genau zu sagen, was DROM ist und ob es eine Möglichkeit gab, ihm auszuweichen. Die Alpträume würde er in Kauf nehmen. Er musste es einfach wissen.
    Danny lag noch lange wach, nachdem seine Eltern endlich wirklich eingeschlafen waren. Er wälzte sich in seinem Bett, zerwühlte die Decke und rang mit einem Problem, das für ihn um Jahre zu groß war. Er hielt Wache wie ein einsamer Posten im Feld. Und irgendwann nach Mitternacht schlief auch er, und nur noch der Wind war wach und fuhr um das Hotel und heulte in den Giebeln unter dem strahlenden Glanz der Sterne.

 
22
     
    IM LIEFERWAGEN
     
    I see a bad moon a-rising
    I see trouble on the way.
    I see earthquakes and lightnin’.
    I see bad times today.
    Don’t go ’round tonight,
    It’s bound to take your life,
    There’s a bad moon on the rise.
     
     
    Irgend jemand hatte unter dem Armaturenbrett des Hotel-Lieferwagens ein uraltes Buick-Autoradio angebracht. Aus ihm erklang blechern und von statischen Geräuschen überlagert der charakteristische Sound von John Fogertys Band Creedence Clearwater Revival. Wendy und Danny waren auf dem Weg nach Sidewinder. Der Tag war klar und hell. Danny drehte Jacks orangefarbene Bibliotheksleihkarte immer wieder in den Händen und schien ganz aufgeräumt zu sein, aber Wendy fand, dass er eingefallen und müde aussah, als ob er schlecht geschlafen hätte und jetzt nur noch von nervöser Energie wach gehalten wurde.
    Der Song war zu Ende, und der Disc-Jockey sprach. »Ja, das ist Creedence. Und da wir vom bösen Mond sprechen, es sieht ganz so aus, als sollte er bald über dem Sendegebiet der KMTX aufgehen, so ungern man das nach den letzten schönen Tagen auch glauben möchte. Die unerschrockenen Wetterpropheten der KMTX sagen, dass der noch vorherrschende hohe Druck gegen ein Uhr heute Nachmittag von einem Tief abgelöst werden wird, das im Sendegebiet der KMTX für die nächste Zeit das Wetter bestimmen wird, besonders in höheren Lagen. Die Temperaturen werden rasch absinken, und gegen Abend kann es zu Niederschlägen kommen. In Höhen unter zweitausend Metern sind Schnee- und Graupelschauer zu erwarten. Das gilt auch für das Gebiet um Denver. Auf einigen Straßen ist mit Glatteis zu rechnen, und hier oben natürlich jede Menge Schnee. Unter zweitausend Metern erwarten wir vier bis acht Zentimeter, darüber bis zu fünfundzwanzig Zentimeter Schnee, besonders in Zentral-Colorado. Sollten Sie für heute Nachmittag oder heute Abend eine Bergtour planen, so das Straßenverkehrsamt, sollten Sie die Schneeketten nicht vergessen. Und fahren Sie nirgends hin, wenn Sie es nicht unbedingt müssen. Vergessen Sie nicht«, sagte der Sprecher fröhlich, »dass auf diese Weise damals diese Reisegesellschaft in Schwierigkeiten kam. Sie war ganz einfach weiter von der nächsten Ansiedlung entfernt, als sie glaubte.«
    Dann kam ein Werbe-Spot von Clairol. Wendy griff nach unten und schaltete das Radio ab. »Darf ich?«
    »Meinetwegen.« Er schaute zum Himmel auf, der immer noch von leuchtendem Blau war. »Daddy hat sich einen guten Tag für das Heckenschneiden ausgesucht, nicht wahr?«
    »Das hat er wohl«, sagte Wendy.
    »Es sieht aber noch nicht nach Schnee aus«, fügte er hoffnungsvoll hinzu.
    »Kriegst du kalte Füße?« fragte Wendy. Sie musste immer noch an den billigen Witz denken, den der Disc-Jockey über die Reisegesellschaft in den Rocky Mountains gemacht hatte.
    »Ach wo.«
    Nun, dachte sie, jetzt ist es an der Zeit. Wenn ich schon darüber reden will, dann heute, oder ich halte überhaupt den Mund.
    »Danny«, sagte sie und versuchte, ihrer Stimme eine möglichst sachliche Färbung zu geben, »Wärest du glücklicher, wenn wir von hier fortgingen, wenn wir nicht den Winter über im Overlook blieben?«
    Danny betrachtete seine Hände. »Ich glaube wohl«, sagte er. »Ja, aber es ist Daddys Job.«
    »Manchmal«, sagte sie vorsichtig, »habe ich den Eindruck, als ob auch Daddy glücklicher wäre, wenn er nicht im Overlook bleiben müsste.« Sie fuhren an einem Schild vorbei, auf dem »SIDEWINDER 18 Meilen« stand. Sie zog den Wagen vorsichtig in eine Haarnadelkurve und schaltete in den zweiten Gang zurück. Sie wollte bei diesem steilen

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