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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie die Wohnung auflösen und mit Bigfoot zusammenziehen wolle.
    Tinkerbell und Sasquatch. Was für ein Paar.
    So sah also die ewige Liebe aus, dachte Montoya auf dem Weg zu seinem Streifenwagen, den er in einer Seitenstraße in der Nähe von Nias Wohnung abgestellt hatte. Für eine flüchtige Sekunde schoss ihm Marta durch den Kopf … schön, voller Leben, voller Temperament und Charme. Doch es fiel ihm schwer, sich ihr Gesicht vorzustellen, ihre dunklen Augen und das lange lockige schwarze Haar.
    Das Gesicht einer anderen Frau erschien stattdessen vor seinem inneren Auge.
    Das Gesicht einer schönen Frau mit whiskeyfarbenen Augen, ungebändigten rotblonden Locken und vollen Lippen. Abby Chastain. Luke Giermans Exfrau, die Frau, die Drehund Angelpunkt seiner Ermittlungen war. Scheiße.
    Er schloss die Türen des Streifenwagens auf, stieg ein und zog die Fahrertür zu. Während er den Zündschlüssel drehte, fragte er sich, warum er dann eigentlich von Abby träumte. Sie war unerreichbar für ihn, und damit basta. Er blickte in den Seitenspiegel, sah, dass die Fahrbahn frei war, riss das Steuer herum, wendete geschickt und fuhr hinaus in die dunkle Nacht von Louisiana.
    Das verdammte Tor klemmte!
    Wie hatte das passieren können?
    Asa Homer Pomeroy lehnte sich aus dem Fenster seines Jaguars und tippte abermals den Code ein, mit dem er das elektrische Tor zu seinem Grundstück öffnen konnte. Nichts geschah, abgesehen davon, dass er tropfnass wurde. Schon wieder. Es regnete wie aus Kübeln. »Verdammte Scheiße! Nun mach schon!« Er tippte noch einmal die Ziffern des Codes ein und fluchte laut. Dann probierte er es mit der Fernbedienung. Drückte mehrmals auf die Taste, aber das verdammte Tor rührte sich einfach nicht.
    Er hatte sein Handy bei sich, natürlich, aber wen sollte er anrufen? Vanessa weilte glücklicherweise eine Woche lang bei ihrer Mutter, das Hausmädchen hatte schon Feierabend, der Gärtner wohnte zwanzig Minuten entfernt. Und er hatte zu viel getrunken, um einen Bullen rufen zu können. Sämtliche Freunde würden volle vierzig Minuten benötigen, um herzukommen, und zudem wären sie nach dem feuchtfröhlichen Abend im Club auch viel zu betrunken, um noch fahren zu können.
    Nein, er war auf sich allein gestellt.
    Was für gewöhnlich kein Problem war. Teufel, nicht umsonst hatte er zwei Einsätze in Vietnam überlebt und seither in den guten alten Vereinigten Staaten bessere Waffen gebaut, vermarktet und verkauft. Er hatte Gewehre, Granaten, Maschinenpistolen, Munition und alle nur erdenklichen anderen Waffen in der ganzen Welt verscherbelt, und dadurch war er reicher geworden, als er es sich je hätte träumen lassen.
    Und das alles verdankte er dem Yankee-Erfindungsgeist von Seiten seines Vaters, dem Südstaaten-Charme seiner Mutter und seinem typisch amerikanischen Know-how, weitervererbtvon Generation zu Generation seiner konservativen Ahnen.
    Und heute Abend sollte ihn, bei Gott, keinerlei billige japanische Technologie aufhalten. Er griff nach seinem Stetson, stülpte ihn auf den Kopf, zog eine Taschenlampe aus dem Handschuhfach und stieg, nachdem er seine Lesebrille aufgesetzt hatte, aus dem Wagen. Der Regen bildete bereits kleine Bäche, die seine gottverdammten italienischen Lederschuhe durchnässten, jene Schuhe, die er auf Vanessas Drängen hin während ihrer letzten Toscana-Reise gekauft hatte. Herrgott, war das eine Geld- und Zeitverschwendung gewesen!
    Er beugte sich vor, um die beleuchtete Tastatur erkennen zu können, und in dem Moment wurde ihm bewusst, dass sein Hund ihm nicht zur Begrüßung entgegengelaufen war. Für gewöhnlich kam Geronimo, sobald er das schnurrende Motorengeräusch des Jaguars hörte, aufgeregt die Zufahrt heruntergerannt und wartete mit hängender Zunge auf der anderen Seite des Tors auf ihn.
    Aber wo war er heute?
    Wasser tropfte von Asas Hutkrempe. Seine Brille beschlug. Er spähte in die Dunkelheit, über das schmiedeeiserne Tor und zwischen den Bäumen hindurch zu dem versteckt gelegenen Haus, dessen Lichter trotz allem hätten sichtbar sein müssen. Doch es herrschte, abgesehen vom Scheinwerferlicht seines Jaguars, völlige Dunkelheit.
    Er pfiff schrill durch die Zähne.
    Nichts.
    Hier stimmt etwas nicht, dachte er. Und gerade als die ungewisse Ahnung in ihm aufstieg, dass er in eine Falle gelockt worden war, spürte er etwas Hartes, Kaltes im Rücken. Er wollte sich umdrehen, doch es war zu spät.
    Zapp!
    Ein Stromschlag von dreihunderttausend Volt

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