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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
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plötzlich geschlossenen Türen im ersten Stock auf sich? »Ich hoffe es. Wie gesagt, ich glaube, ich muss mir Moms Zimmer noch einmal anschauen«, sagte Abby und verdrängte ihre Ängste. In dem alten Krankenhaus hielt sich niemand auf. Kein Mensch.
    Aber die Türen waren plötzlich geschlossen
.
    Und du hast jemanden gesehen, der dich anstarrte. Wirklich, Abby! Das bildest du dir nicht ein. Du verlierst
nicht
den Verstand!
    »Wer weiß sonst noch von diesem Tor?«, erkundigte sie sich.
    Maria zuckte die Schultern. »Nicht viele, abgesehen von den Schwestern. Wie gesagt, ein paar Leute haben noch Zugang zum Krankenhaus. Als es noch in Betrieb war, wurde das Tor gelegentlich vom Personal benutzt, aber von den entsprechenden Personen leben hier nur noch wenige.« Sie lachte leise und wischte sich mit dem Handrücken einen Regentropfen von der Nase.
    »Warum benutzen die Leute, die hier bauen wollen, nicht einfach das Haupttor?«
    Sie waren auf dem Parkplatz angelangt und suchten Schutz vor dem Regen unter dem Vordach der Garage. »Das werden sie später natürlich tun. Aber der Verkauf des Grundstücks ist noch nicht ›in trockenen Tüchern‹. Bis nicht alle Einzelheiten mit der Gemeinde, der Erzdiözese, den Ingenieuren und Architekten und unserer Mutter Oberin geklärt sind, passiert hier gar nichts.«
    »Ich dachte, es wäre schon alles beschlossene Sache«, wandte Abby ein.
    »Sagen wir mal, es wird noch verhandelt, und dabei belassen wir es lieber, denn ich habe wahrscheinlich schon mehr gesagt, als mir zusteht.« Sie sah Abby noch einmal an. »Geht es Ihnen wirklich gut?«
    Mir wird es nie wieder richtig gut gehen
, dachte Abby.
Meine Mutter litt unter Paranoia und Schizophrenie und hat Selbstmord begangen, indem sie sich aus einem geschlossenen Fenster stürzte, mein Vater stirbt langsam an Krebs, meineSchwester hat mit meinem Verlobten geschlafen, der mich nach der Hochzeit mit mehreren Frauen betrogen hat
.
    »Ja, alles bestens.«
    Schwester Maria legte sorgenvoll die Stirn in Falten. »Vielleicht sollten Sie mit ins Haus kommen.« Sie blickte zu den schweren Wolken auf. »Ich könnte uns eine Tasse Tee besorgen.«
    »Nicht nötig. Wirklich nicht.«
    Nachdem sie das gruselige alte Krankenhaus verlassen hatte, wollte Abby am liebsten auf dem schnellsten Wege nach Hause fahren.
    Schwester Maria musterte sie skeptisch.
    »Würden Sie mich anrufen, wenn das Schloss repariert ist und ich das Zimmer meiner Mutter in Augenschein nehmen kann?«
    »Sind Sie sicher, dass Sie das wirklich wollen?«
    »Ja!«, antwortete Abby voller Überzeugung und blickte über ihre Schulter zum Zaun und dem dahinter liegenden Wald. Von hier aus konnte sie die roten Backsteinmauern des Krankenhauses nicht sehen.
    »Dann rufe ich Sie natürlich an.«
    »Ich melde mich später im Kloster und hinterlasse meine Nummer.«
    Die Nonne nickte. Abby hob grüßend die Hand, lief zu ihrem Wagen und glitt hinter das Steuer. Durch die beschlagene Windschutzscheibe beobachtete sie, wie Schwester Maria erstaunlich behände zu dem Tor in der das Kloster umgebenden Mauer eilte.
    Abby drehte den Zündschlüssel, wendete und steuerte den Wagen auf die Hauptstraße.
    Er wartete, während sie fortfuhr.
    Von dem Fenster im zweiten Stock aus konnte er über das Tor hinwegsehen, und dort, wo der Baumbestand lichter wurde, erfasste er aus der Vogelperspektive einen kleinen Ausschnitt der Straße. Nur ein flüchtiger Blick auf ihr Auto würde ihm gewährt sein, vielleicht zwei Sekunden lang, wenn sie auf die Hauptstraße abbog. Doch das reichte. Für den Moment. Er hob schon einmal das starke Fernglas an seine Augen, damit er bereit war, damit er ihren Gesichtsausdruck lesen konnte.
    Es dauerte ein bisschen länger, als er erwartet hatte, vermutlich wegen dieser Quasselstrippe von Nonne, die selbst ein paar düstere Geheimnisse hütete, Geheimnisse, die seinen eigenen sehr nahe kamen. Seine Lippen zuckten bei dem Gedanken. Diese sanftmütige Frau in ihrer schwarzen Tracht mochte noch so heilig erscheinen – er wusste es besser.
    Bald sollte ihr Geheimnis gelüftet werden.
    Wie auch die Geheimnisse der anderen.
    Er musste zügig vorgehen, und deshalb beabsichtigte er, seinen Zeitplan zu straffen. Durch den Feldstecher sah er im Regen etwas silbern aufblitzen. Sein Herz pochte, sein Körper vibrierte vor freudiger Erwartung. Heiß schoss es ihm durch die Adern, als er registrierte, dass sie die Kurve viel zu schnell nahm. Die Reifen des Honda gerieten in dem

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