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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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nicht übrig.“
    Krischans Stimme überschlug sich vor Aufregung und Besorgnis. Er hatte darauf gehofft, dass er Shkarr sein Wissen übermitteln konnte, sobald er ihn gefunden hatte, und dieser alle Fakten weitergab. Doch nach dem Absturz war an eine Suche nach Shkarr nicht zu denken gewesen, und als er sich hier niemandem hatte verständlich machen können, war seine Hoffnung gesunken. Im Grunde hatte er es sogar aufgegeben, daran zu glauben, Shkarr wieder zu sehen. Doch alle Probleme waren gelöst worden. Warum sollte er jetzt in einer ihm unbekannten Sprache von der Bedrohung erzählen, die von den Menschen ausging und das Leben aller hier auf diesem Planeten lebenden Wesen berührte?
    Shkarr stupste den wild gestikulierenden Krischan an.
    ‚Ich denke nicht, dass es da ein Problem geben wird, wenn du den TaszRirasch erklärst, was dich hierher führt. Ich werde für dich simultan übersetzen. Mach dir keine Sorgen.’ An die drei wartenden Rirasch gewandt: ‚Wir sollten den großen Rat einberufen. Anscheinend wollen die Menschen vollenden, was sie begonnen haben.’
    Truschan sprang auf seine Füße. Die ganze Zeit hatte er unruhig dem Dialog der beiden gelauscht und versucht, aus dem unverständlichen Kauderwelsch etwas zu verstehen. Doch bis auf das Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war, hatte niemand von ihnen etwas Konkretes ausmachen können. Die Worte des Zurückgekehrten waren jedoch klar und ihr Inhalt unmissverständlich. Sie gaben seinen schlimmsten Befürchtungen Nahrung, speisten ihre kollektive Angst.
    ‚Wir werden den Rat einberufen. Morgen früh sollten die meisten hier sein. Die anderen Familien, die von weiter herkommen, werden durch die große Verbindung informiert.’ Beruhigend glitten die Gedanken des alten Heilers durch die chaotischen Emotionen.
    Ehrerbietig posierte Zsoral vor Krischan, dann leckte er ihm über das Haar und die Ohren.
    ‚Krischan, ich denke, wir schulden dir unseren Dank.’
    Krischan legte fragend seine Stirn in Falten, woraufhin Shkarr die Worte des Heilers übersetzte. Dieser schüttelte verzweifelt den Kopf und wiederholte seine Befürchtung, es könnte alles schon zu spät sein, ehe der Rat einberufen sei. Kaum hatte er diesen Gedanken formuliert, spürte er, wie Shkarr ihn umformte und in der für Krischan fremden Sprache weitergab. Shkarr nickte ihm bestätigend zu und Krischan verstand.
    ‚Ich denke, so könnte es funktionieren. Es werden deine Gedanken sein und ich leihe dir mein Wissen und meine Kenntnisse der Sprache der Rirasch. – Was die Zeit anbelangt: Ich glaube, es ist noch nicht zu spät. Bis jetzt sind noch keine Menschen auf Kesz gelandet. Es gab nur das Gerücht über ein unbekanntes, nacktes Wesen, das von der Familie vom blauen Fluss aufgenommen worden ist. Leider wusste ich nicht, was damit gemeint war und maß dem daher keine Bedeutung bei. Ich wusste erst von deiner Anwesenheit, als die Verbindung wieder funktionierte. Ich versuchte ihr zu folgen, aber sie war noch schwach und ich konnte dich nicht erreichen. Ich bin dann auf Zsoral und Arusch gestoßen, die mich schon gesucht hatten.’
    Der Heiler hatte aufmerksam die fremde Sprache in sich aufgesogen, mit der Shkarr sprach. Er war sich sicher, er würde nicht mehr lange brauchen, sie zu verstehen. Jetzt musste aber den Rat einzuberufen. Langsam sank er zu Boden, legte seine Vorderpfoten nebeneinander und schloss die Augen. Tief in seinem Inneren fahndete er nach dem uralten Band der Verbindung, das alle TaszRirasch schon vor ihrer Geburt miteinander verband. Es war nicht so stark wie das zwischen zwei Lebenspartnern oder wie das zwischen allen Mitgliedern einer Familie. Aber es konnte mit etwas Übung zum Singen gebracht werden. Was aber das Wichtigste war: Es war stark genug, ein jeden Riri auf diesem Planeten zu erreichen und Botschaften zu übermitteln, sofern man es verstand, es auf die richtige Weise zu berühren. Sanft zupfte er an dem silbernen Band und brachte es zum Schwingen. Augenblicklich gewann es an Konsistenz und wurde für Zsoral greifbarer. Immer wieder berührte er das schwach scheinende Band, welches zaghaft zu glühen begann. Leichte Vibrationen ließen es summen und ein Singen erklang in allen Anwesenden.
    Shkarr wurde zum ersten Mal Zeuge dieses Rufes und lauschte fasziniert. Nach und nach wurde die einfache Melodie durch eine Art Gesang ersetzt. Ein Lied, das aus tiefster Seele zu entstammen schien.
    Auch Krischan spürte den Ruf und fühlte dessen

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