Shkarr (German Edition)
ihm gehorsam an der Leine.
‚Ich hoffe, dass ich in dem Raumschiff nicht auch in so eine Kiste muss.‘
Krischan verneinte: ‚Ich habe nachgefragt. Alles, was an Bord kommt, kann sich frei bewegen, wenn es sich innerhalb der ausgewiesenen Bereiche aufhält.‘
Shkarr schniefte erleichtert und Krischan fühlte mit ihm. Suchend sah er sich um.
‚Irgendwo hier muss sie sein!’, murmelte er. Ungeduldig stellte er sich auf die Zehenspitzen, um mehr von seiner Umgebung zu sehen.
‚Meinst du deine Schwester?‘
‚Ja, sie sagte, dass wir uns hier im Flughafen am Ausgang treffen wollen.‘
‚Sie kommt mit Sicherheit bald!‘, brummte Shkarr, während er seinen Schwanz vor einem neugierigen, vielleicht vierjährigen Kind in Sicherheit brachte.
„Lass die Katze in Ruhe, Alex! Das ist nicht Sam. Sie ist zu Hause und wartet auf dich. Na komm!“
Shkarr schaute zweifelnd zu den Eltern hoch, die ihren Nachwuchs mit Engelszungen dazu bewegen wollten, ihnen in das wartende Taxi zu folgen. Als das nicht half, drängte sich Shkarr hinter Krischan, um dem aufdringlichen Kind zu entkommen. Es machte sich einen Spaß daraus, einige Haare aus Shkarrs Schwanz zu zupfen. Endlich nahm die Mutter das Kind auf den Arm und erlöste damit den Kanarra. Der Junge fing aus Leibeskräften an zu kreischen. Shkarr legte erschrocken die Ohren nach hinten und zuckte spürbar zusammen.
‚Kinder‘, fauchte er.
„Entschuldigen Sie“, wurde Krischan angesprochen. „Aber sonst ist er eigentlich nicht so.“
Mit eingefrorenen Gesichtszügen stieg das Ehepaar mit ihrem zappelnden Kind in das Taxi ein und fuhr ab.
‚Was finden eigentlich Menschenkinder nur an Kanarraschwänzen? Das tut verdammt noch mal weh, wenn die daran ziehen!‘
Krischan schüttelte den Kopf und wandte sich zu Shkarr, der sich hinter ihm immer wieder sichernd nach allen Seiten umschaute. Beruhigend strich Krischan über seinen Kopf.
‚Beruhige dich! Er ist weg!‘
„Krischan!“
Eine laute, weibliche Stimme hallte zu ihnen herüber und beide sahen in die Richtung, aus der sie anscheinend kam. „Krischan!“
Atemlos kam ihnen Krischans Schwester entgegen und fuhr winkend mit ihrer Hand durch die Luft.
„Endlich habe ich dich gefunden. Es war wirklich kaum ein Durchkommen.“ Angesichts des überschäumenden Enthusiasmus seiner Schwester machte Krischan schnell eine abwehrende Geste, doch sie achtete weder auf ihr Umfeld noch auf seine Zurückhaltung. Herzlich umarmte sie ihn und trat dann einen Schritt zurück, um ihn begutachten zu können. Freundlich stellte sie fest: „Du siehst gut aus. Anscheinend hatte ich doch recht, was Kanarras anbelangt, oder?“ Mit einem herausfordernden Funkeln in den Augen lächelte sie ihn an und beugte sich dann zu Shkarr herunter. „Also du bist Krischans neuer Mitbewohner. Man sollte es Männern eigentlich nicht sagen, aber du bist wirklich ein schönes Tier.“ Halb an Krischan gewandt: „Er ist doch ein Kater? Das hattest du mir doch erzählt, nicht wahr?“
Krischan atmete tief durch, dann nickte er.
„Er heißt Shkarr.“
„Ein seltsamer Name. Aber er passt.“
Shkarr hatte das dringende Bedürfnis loszuprusten, während ihn die eindringlichen Finger von Felice liebevoll hinter den Ohren kraulten.
‚Bist du sicher, dass ihr beide verwandt seid?’, fragte Shkarr Krischan. Dieser zog eine leidende Miene und warf Shkarr einen vernichtenden Blick zu.
‚Sprich mich nicht auf Verwandtschaftsverhältnisse an. Und kein Wort gegen meine Schwester. Sie ist wirklich nett, aber manchmal ist sie einfach ...‘
‚Spontan, gut gelaunt, freundlich, offen, liebevoll, wortgewaltig oder redselig ...‘
‚Shkarr‘, kam es drohend von Krischan.
„Komm, lass uns noch in ein Café gehen. Dein Flug nach Alshama geht erst in vier Stunden. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, und bevor du für längere Zeit verschwindest, wollte ich wissen, was so passiert ist, wie du mit Shkarr zurechtkommst und was du noch vorhast“, sagte Felice.
„Soll ich dir einen Bericht schicken?“, fragte Krischan halb im Ernst und halb im Spaß.
Felice lachte. „Du kannst mich heute nicht ärgern. Erzähl einfach alles! Ich will wissen, wie es dir geht, was du für Pläne hast und keine Ausflüchte. Wieso bist du deinen Job schon jetzt losgeworden? Hattest du nicht gesagt, dein Urlaub beginnt erst nächste Woche?“
Krischan zuckte mit den Schultern. „Hat sich halt so ergeben.“
Felice senkte den Kopf, während ein ausgeprägtes
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