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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: She Seya Rutan
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notwendigen Pfotengriff und diverse Tricks. Zum Schluss wurden weiche Zweige mit dicken und trockenen Blättern in das fertige Werk hineingeflochten, die den Grund auspolsterten und gleichzeitig mit ihrem Geruch ameisenähnliche Insekten und andere ungeliebte Untermieter vertrieben.
    Shkarr besaß jetzt aufgrund der Kunstfertigkeit von Menrisch so ein Nest, und wenn die Regenzeit kam, würde es auch noch ein Dach bekommen. Dafür gab ihm der Rirasch immer wieder kleine Flechtarbeiten zum Üben und Shkarr kämpfte mit seinem Ungeschick.
    Menrisch erklomm die untersten Zweige und begab sich dann in die Richtung seines Schlafbaumes. Shkarr riskierte noch einen Blick auf den kleinen Piepmatz, dann folgte er ihm. Es war schon ein Unterschied, ob man sich einfach etwas bestellte und dann den Kühlschrank damit füllte. Er seufzte. Doch dann schnurrte er leise. Er wollte das, was er hier hatte, um keinen Preis gegen einen Kühlschrank eintauschen. Obwohl ... Ein Eis?
    Shkarr schnatterte vergnügt. Er hatte dieses Geräusch bei den Jungen abgehört und fand es ganz lustig. Die Älteren taten so etwas nicht mehr. Aber Shkarr war das egal.
    Menrisch schaute sich kurz um.
    ‚Woran hast du gedacht? Du hast an so ein komisches Ding gedacht.’
    Shkarr sprang auf den Ast, auf dem Menrisch wartete.
    ‚Nur so ein Kasten, in dem man Essen aufbewahrt.’
    Die rotgoldene Katze zwinkerte verwirrt mit den Augen.
    ‚Wofür soll das gut sein? Man isst, was man fängt oder gefunden hat. Wozu braucht man dann noch einen Kasten, um die Sachen rein zu packen?’
    Shkarr schüttelte sich belustigt.
    ‚Nicht wichtig. Nur ein Ding der Menschen.’ Den Schwanz zum Ausgleich nutzend, sprang Shkarr zum nächsten Baum, seinen Lehrmeister hinter sich wissend. Menrisch war schon mit einigen seltsamen Gedankenkonzepten aus der Welt der Menschen konfrontiert worden. Sich jedoch daran zu gewöhnen, gelang ihm nicht immer. Shkarr hatte doch mehr von der Art der Menschen mitbekommen, als dieser selbst von sich angenommen hatte.
     
    Krischan schaute sich um. Er hatte keine Lust, eine erneute unliebsame Begegnung mit seinem unheimlichen Verehrer durchstehen zu müssen. Cids Anwesenheit beruhigte zwar ungemein, aber ständig auf ihn angewiesen zu sein, war kein befriedigender Gedanke. Er musste lernen, sich selbst seiner Haut zu erwehren. Aber im Moment war der Wunsch nach einer warmen Dusche in ihm übermächtig. So biss sich Krischan kurz auf die Lippen und ging zu den Duschen.
    Er war allein. Es waren heute auch nur sehr wenige Leute in der Kirche. Vielleicht waren er und Cid aber auch nur zu früh dran. Die Nonne hatte sie bei ihrer Ankunft mit einem knappen Nicken begrüßt und dann halb verborgen gegähnt.
    Krischan streckte sich. Vor seinem Spind zog er sich aus und stopfte dann seine Sachen hinein. Mehr aus Vorsicht denn aus Neugier schaute er noch einmal um sich, dann hastete er zu den Duschen. Auch hier empfing ihn gähnende Leere. Er lächelte leicht. Das war ihm mehr als nur Recht. Das leise Rauschen der Dusche umhüllte ihn und sanft wurde er von dem Strahl gereinigt. Nur für einen Moment schloss er die Augen und gönnte sich den Luxus von ein paar Augenblicken Entspannung.
    „So gefällst du mir noch um einiges besser, Süßer!“, raunte es gefährlich nahe an seinem Ohr. Krischan riss die Augen auf und wollte sich blind, ohne sich umzuschauen, aus dem Staub machen. Doch dieses Mal war er zu langsam. Eine Hand, rau und verschorft, riss ihn herum und drückte ihn gegen die Wand. Sein Verehrer beehrte ihn unglücklicherweise. Krischan keuchte entsetzt auf, als sich der Körper des anderen gegen den seinen drängte. Eine Hand fand den Weg zu seinem Hals, legte sich erstickend um diesen und drückte ihm langsam mit wohldosierter Kraft die Luft ab.
    „Wenn du dich nicht bewegst, bin ich ganz vorsichtig mit dir und vielleicht sogar ein wenig zärtlich.“
    Krischan sah einen schwarzen Rand um sein Sichtfeld, der sich immer mehr vergrößerte. Nach nur wenigen qualvollen Herzschlägen, die donnernd das Blut durch seine Adern pressen wollten, war ihm fast schwarz vor Augen und er kam der Ohnmacht näher. Seine strampelnden Bewegungen waren schon zuvor ins Leere verlaufen, doch jetzt wurden sie immer unkoordinierter, von Todesangst erfüllt. Mit grauenerregender Schnelligkeit verlor er jegliches Gefühl und jede Kraft aus seinen Gliedern, bis er fast vollkommen erschlaffte.
    Er bemerkte kaum noch, wie die Hand ihn wieder losließ. Das Einzige,

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