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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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platze vor Neugier«, bekannte er. »Wahrscheinlich war ich selten in meinem Leben so überrascht. Möchten Sie mir nicht noch ein bisschen mehr über das Schiff erzählen?«
    »Es ist die Piri Reis, und ich habe sie mit viel List und Tücke in die Hyperion hineingeschmuggelt. Außer mir sind Sie der Einzige, der über ihre Existenz Bescheid weiß, und ich will, dass das so bleibt.«
    Corso nickte bedächtig. »Bei mir ist Ihr Geheimnis gut aufgehoben. Aber nun lassen Sie uns zum eigentlichen Thema zurückkommen. Sie behaupten, Arbenz würde geheime Mitteilungen nach Redstone senden und von dort welche empfangen?«
    »Benutzen Sie diesen Monitor«, erwiderte sie und zeigte mit dem Finger auf einen Bildschirm. »Sie werden feststellen, dass keine Sperre da ist, wenn Sie versuchen, sich Zugriff auf die jüngsten Tach-Net-Updates zu verschaffen.«
    Corso schnappte sich einen Handgriff und brachte sich auf einem mit Fell bezogenen Schott in eine sitzende Position; er wartete einen Moment, bis der Schirm sich in seine Richtung gedreht hatte. Dakota beobachtete, wie auf dem Display eine Reihe von Icons erschienen – es handelte sich um die neuesten Updates aus dem interstellaren Tach-Net-Transponder-Netzwerk. Nervös kaute sie auf ihrem Finger herum, während Corso den Text las.
    Piri, gibt es einen Grund, die von Redstone eingehenden Informationen anzuzweifeln?
    ‹Nicht den geringsten. Neutrale Beobachter des Konsortiums, die sich in der Hauptstadt der Freien Demokratischen Gemeinschaft aufhalten, haben unabhängig voneinander Berichte über einen Aufstand abgegeben.›
    Corso war sehr still geworden, als er mit höchster Konzentration die Mitteilungen studierte. Nach einer Weile hielt Dakota die Spannung nicht länger aus; sie begab sich zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    Anscheinend war für Senator Arbenz das Spiel endgültig aus. Der Angriff auf die Royal Maru und das Eindringen der Uchidaner in die Hauptstadt der Freistaatler hatten den Ausschlag dafür gegeben, dass ein seit Langem geplanter Sturz der Regierung in die Tat umgesetzt wurde. Der Aufstand wurde angeführt von Senatsmitgliedern, die eine liberalere Richtung verfolgten – »liberal« nach Maßstäben der im Grunde stockkonservativen Freistaatler.
    »Jetzt müsste ich dort sein«, meinte er. Er wirkte wie vom Donner gerührt.
    »Aber das ist nicht möglich. Die Namen der Personen, die exekutiert wurden, werden nicht genannt …«
    Er sah sie an, und sie verstummte unter seinem Blick. »Das ist auch nicht nötig. Hier steht, dass die Gruppe, die den Krieg mit den Uchidanern befürwortet – und das sind im Wesentlichen die Unterstützer von Senator Arbenz –, sämtliche Geiseln umbringen ließ, als der Senat gestürmt wurde. Auch mein Vater und meine Schwester wurden gefangen gehalten.« Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Das heißt, dass die beiden tot sind.«
    »Sie müssen nicht länger das tun, was Senator Arbenz Ihnen befiehlt. Jetzt hat er keine Macht mehr über Sie …«
    »Glauben Sie, das wüsste ich nicht?«, schnappte er, und Dakota klappte verlegen den Mund zu.
    Eine Weile starrte er blicklos ins Leere. »Ich hatte die ganze Zeit über damit gerechnet«, sagte er schließlich. »Ich bin nicht einmal überrascht.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Er wandte sich ihr zu. »Arbenz und die Mansell-Brüder verwendeten zur Durchsetzung ihrer Ziele Todesschwadronen. Durch Terror wollten sie einen politischen Wandel herbeiführen. Diese Vorgehensweise ist ja nicht neu – im Gegenteil, es handelt sich um eine uralte Strategie. Das ist ja der Grund, weshalb ich …«
    Nach einer kurzen Unterbrechung zuckte er mit den Schultern, seufzte und beendete den Satz. »Das ist ja der Grund, weshalb ich nicht überrascht bin.« Er schob sich von dem Bildschirm weg. »Ich muss jetzt gehen.«
    »Wohin?«, fragte sie alarmiert.
    »Ich möchte … ich möchte noch ein paar Dinge erledigen.«
    Sie blickte ihm forschend ins Gesicht. So musste auch sie ausgesehen haben, nachdem man ihr zwangsweise ihre Original-Ghost-Implantate entfernt hatte. In seinen Zügen spiegelte sich eine Mischung aus Schock und fassungslosem Entsetzen wider -und noch ein anderer Ausdruck, den sie nicht mit Worten beschreiben konnte.
    »Sollte ich vielleicht lieber mitkommen …«
    »Nein«, unterbrach er sie beinahe ruppig. »Aber Sie können sich darauf verlassen, dass Ihr Geheimnis bei mir gut aufgehoben ist. Ich werde niemandem etwas von Ihrem Schiff verraten. Das verspreche

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