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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Ihnen sogar beweisen.«
    Er lachte bitter. »Seit ich Sie das erste Mal sah, haben Sie nur gelogen. Alles an Ihnen ist unehrlich. Sie kamen an Bord unter einem falschen Namen …«
    »Wissen Sie auch, warum? Weil ich ein Maschinenkopf bin. Mein ganzes Leben lang wurde ich darauf trainiert, einer zu sein. Ich stamme von Bellhaven. Früher galt es als Privileg, sich zum Maschinenkopf ausbilden zu lassen, eine Menge Prestige war damit verbunden. Bis sich eines Tages die Situation radikal änderte und das Konsortium die wissenschaftlichen Programme abschaffte.«
    Sie schluckte hart. Es fiel ihr nicht leicht, darüber zu reden. »Und seitdem muss ich mich mit Leuten herumschlagen, die mich behandeln, als sei ich eine Art Monster. Für das, was auf Redstone passiert ist, bin ich nicht verantwortlich, aber jeder Maschinenkopf im Konsortium wurde bestraft, obwohl die meisten von uns vermutlich noch nicht einmal von einer Welt namens Redstone gehört hatten. Jeden Tag erinnere ich mich an dieses entsetzliche Ereignis – in sämtlichen Einzelheiten. Ja, Lucas, ich kam unter einer falschen Identität an Bord, aber hauptsächlich deshalb, weil sich auf diesem Schiff Freistaatler von Redstone befinden.«
    Corso hob eine Hand und löste sich sanft aus Dakotas Griff. »Senator Corso ist mein Vater und Mercedes meine jüngere Schwester. Sie sind die einzige Familie, die ich habe. Zurzeit werden sie von einer zur Regierung zählenden Gruppe als Geiseln gehalten; Arbenz ist der Anführer. Wenn ich nicht genau das tue, was Arbenz von mir verlangt, werden mein Vater und meine Schwester sterben.«
    »Sie werden von Arbenz erpresst?«
    »Ja.«
    Dakota spürte, wie ihr alles Blut aus dem Gesicht wich. In einem einzigen, kurzen Augenblick hatte sich alles verändert. Alles. Sie spähte durch die Tür in die Krankenstation, in der Kieran in einem künstlichen Koma lag. Anzeigen flackerten in unterschiedlichen Farben und gaben Auskunft über den Zustand seiner Nerven, Atemwege und Muskeln.
    »Auf Redstone hat sich in jüngster Zeit einiges getan«, wandte sie sich im Flüsterton wieder an Corso. »Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass Arbenz oder einer aus seiner Gefolgschaft Sie davon in Kenntnis setzen werden.«
    »Was war denn los?«, wollte Corso wissen und schob Dakota zur Seite. »Verdammte Scheiße, geht es um meinen Vater?«
    Dakota merkte, dass Corso auf ein Komm-Paneel neben der Tür zur Krankenstation zusteuerte.
    »Lucas! Wenn Sie Arbenz darauf ansprechen, dann weiß er, dass ich seine Kommunikationssperren umgehen kann. Außerdem gibt es noch mehr Neuigkeiten. Eine Art Flotte ist hierher unterwegs.«
    Eine Hand bereits dicht vor dem Paneel, drehte Corso sich um und starrte Dakota an. »Was sagen Sie da?«
    »Hören Sie mir einfach nur zu, bis ich zu Ende gesprochen habe«, drängte sie. »Ich habe mich in einen angeblich sicheren Tach-Net-Transponder an Bord der Agartha eingeklinkt. Auf diese Weise hält Arbenz den Kontakt mit Redstone aufrecht. Aber die Kodierung ist unglaublich primitiv.«
    Corso schenkte ihr wieder seine ungeteilte Aufmerksamkeit; in seinem Gesicht lag ein harter Zug. Ihr war klar, dass alles, was sie ihm jetzt sagte, ungeheuerlich klingen musste und sie obendrein schwer belastete. Aber ihr blieb gar nichts anderes übrig, als mit der Wahrheit herauszurücken. Es war ein drastischer Weg, um sich einen Verbündeten zu schaffen.
    Dann wandte sich Corso erneut dem Paneel zu und berührte die Sensorflächen. Identitätscodes und Autorisationssequenzen flimmerten kurz über das Display, ehe ein paar Bildschirme sich einschalteten.
    »Ich erhalte keinen Zugriff auf Tach-Net-Transmissionen, die älter als ein paar Tage sind«, erwiderte er nach einer Weile. »Obwohl die Netzwerke aktiv sind.«
    »Nun, ich sagte Ihnen doch, dass man Ihnen wichtige Informationen vorenthält. Ich kann es beweisen.«
    Er streifte sie mit einem verächtlichen Blick. »Und aus welchem Grund sollte ich ausgerechnet Ihnen vertrauen?«
    »Gibt es jemandem, dem sie überhaupt vertrauen?«
    Es dauerte eine Weile, bis er antwortete. »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht«, räumte er schließlich ein.
    »Meiner Meinung nach gibt es nur einen einzigen Grund, weshalb irgendjemand eine Flotte in das Nova-Arctis-System entsendet«, fuhr Dakota fort. »Man hat von der Existenz des Wracks erfahren. Die Flotte trifft schon bald hier ein, sie wird an Bord eines Kernschiffs befördert. Ich frage mich, wer diese Armada befehligt. Es könnten die

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