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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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malten sich weiß unter der Haut ab, als er direkt auf ihre Brust zielte.
    Der Schuss, der dann folgte, kam aus dem Nirgendwo.
    Das Wrack des Orbiters hatte den Blick auf Severn und seine beiden Kumpane versperrt, als sie zum Highway rannten. Keiner der Flüchtlinge hatte damit gerechnet, dass ihnen plötzlich eine neue Gefahr drohte.
    Die Schulter des Freistaatlers löste sich in roten Matsch auf; brüllend stürzte der Mann zu Boden, wo er sich vor Schmerzen wand und qualvoll nach Luft schnappte. Das Gewehr war ihm längst aus der Hand gefallen.
    Die Flüchtlinge, die schon aus dem Transporter gestiegen waren, stoben sofort auseinander. Die meisten, aber nicht alle, hetzten zu dem Fahrzeug zurück, das sie gerade erst verlassen hatten.
    Dakotas Ghost teilte ihr mit, dass Severn sich in Begleitung von Elissa und Bryon befand. Besonders Bryon sah aus, als hätte er eine ziemlich schwere Bruchlandung hinter sich, aber es stand auch fest, dass der Heilige Geist ihn beschützte. Obwohl er offensichtlich unter starken Schmerzen litt, strahlten seine Augen, weil er endlich den wahren Glauben gefunden hatte. Alle drei waren bewaffnet.
    Chris Severn rannte zu Dakota und umarmte sie; in einer Hand hielt er die Pistole, mit der er soeben den Freistaatler getötet hatte.
    Schüsse hallten aus der Richtung des Transporters, in den sich immer noch die Flüchtlinge hineinzwängten. Das sich dahinter befindliche Fahrzeug versuchte bereits, in einem hastigen Manöver zu wenden und die Rückfahrt anzutreten. Dakota sah mehrere an Ameisen erinnernde Gestalten, die um einen Wagen herumwimmelten, der in einen Graben gerutscht war. Sie überlegte, ob die Waffen, die ihr, Severn und den beiden anderen zur Verfügung standen, ausreichen würden, um die Leute aus dieser großen Entfernung mit gezielten Schüssen niederzustrecken.
    Gemeinsam mit den drei anderen Maschinenköpfen ging sie schleunigst hinter dem Rumpf des Orbiters in Deckung. Mittlerweile hatte man das Feuer auf sie eröffnet, und sie fingen an, zurückzuschießen. Sie hörten zersplitterndes Glas, gefolgt von Entsetzensschreien.
    Elissa sackte in einer Blutfontäne zu Boden, als ein Freistaatler, der auf das Dach des Transporters geklettert war, sie sorgfältig anvisierte und mit einem einzigen Schuss tötete, während sie kurz ihre Deckung verließ. Bryon sprang hoch und stieß ein tierisches Gebrüll aus, ehe er den Scharfschützen mit einer Feuergarbe vom Dach des Fahrzeugs mähte.
    Die gigantischen Räder des Transporters drehten durch und gerieten ins Rutschen; dann kippte das Fahrzeug um und schlitterte mit dem Heck voran in den Straßengraben, nur wenige Meter von der besudelten Statue von Belle Trevois entfernt. Bryon zog eine schmale schwarze Granate aus einer Innentasche seiner Jacke und warf sie mit letzter Kraft auf das Fahrzeug. Als er plötzlich heftig zu zittern begann, bemerkte Dakota, dass sein Anzug arg zerfetzt war. Der Schaden konnte erst in den letzten paar Minuten eingetreten sein, und nun erfror Bryon. Mit einer schier übermenschlichen Kraftanstrengung gelang es ihm, sich unter den schützenden Rumpf des Orbiters zu ziehen, wo er sich zusammenkrümmte und als hilfloses, schlotterndes Bündel liegenblieb.
    Jetzt kam alles auf Severn und Dakota an.
    Sie ließen Bryon allein und pirschten sich aus der Deckung fort. Als die Granate detonierte, bäumte sich die gesamte Vorderfront des Transporters ein paar Meter hoch auf, ehe sie in einer grellen Stichflamme und unter einem Hagelschauer aus Glassplittern und Metallteilen auf die Straße zurückkrachte. Das Fahrzeug platzte in der Mitte auf und spie Körper auf den gefrorenen Highway, dieses Mal von weniger Schreien begleitet. Dakota und Severn fackelten nicht lange, sondern sausten blitzschnell zu dem zerstörten Transporter hin.
    Das Töten dauerte nicht lange. Beide trugen Pistolen bei sich, die kleine Sprengladungen abfeuerten, und sie achteten penibel darauf, diese Minigranaten so effektiv wie möglich einzusetzen. Ihre Opfer schrien und kreischten in höchsten Tönen, doch die meisten von ihnen steckten eingesperrt in dem brennenden Transporter.
    Sie verbrannten genau so, wie Belle Trevois verbrannt war, als die Aufständischen sie im Inneren des Tempels einem grausigen Feuertod überantwortet hatten. Diese Menschen starben in den Flammen wie Märtyrer – nur dass es für Freistaatler keine Erlösung und keinen himmlischen Frieden gab.
    Einige wenige schafften es, sich aus den Trümmern des Fahrzeugs

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