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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Rat handelte? Wenn ich den Regentschaftsrat manipuliere, sogar Ishido, und Yaemon an die Macht bringe?«
    »Was immer Ihr tut, es ist weise getan. Freilich würden sämtliche Regenten Euch lieber tot sehen als lebendig. Das ist die Wahrheit! Ich bin dafür, sofort den Krieg zu erklären. Sofort!«
    Toranaga dachte über seine Feinde nach. Sie waren mächtig und groß an der Zahl. Es würde ihn drei Wochen kosten, nach Yedo zurückzukehren – und zwar auf der Tokaidō-Straße, jener großen, der Küste folgenden Hauptverbindungsstraße zwischen Yedo und Osaka. Zu Schiff wäre es gefährlicher und würde möglicherweise noch länger dauern, es sei denn, er nähme eine Galeere, die gegen Wind und Strömung anlaufen konnte.
    Abermals ging Toranaga in Gedanken den Plan durch, zu dem er sich entschlossen hatte. Er konnte nirgends einen schwachen Punkt darin entdecken.
    »Man hat mich gestern insgeheim wissen lassen, daß Ishidos Mutter ihren Enkel in Nagoya besucht«, sagte er, und Hiro-matsu war augenblicklich gespannteste Aufmerksamkeit. Nagoya war ein riesiger Stadt-Staat, der sich bis jetzt noch auf keine Seite geschlagen hatte. »Die Dame sollte vom Abt eingeladen werden, den Johji-Tempel zu besuchen und sich die Kirschblüte anzusehen.«
    »Sofort«, sagte Hiro-matsu. »Durch Brieftauben.« Der Johji-Tempel war für dreierlei berühmt: seine Allee von Kirschbäumen, die kriegerische Haltung seiner Zen-buddhistischen Mönche und seine unbedingte Ergebenheit Toranaga gegenüber. »Die Blüte wird schon halb vorüber sein, aber sie wird morgen dort eintreffen. Ich zweifle nicht daran, daß die ehrenwerte Dame ein paar Tage bleiben wird, es ist so beruhigend dort. Ihr Enkel sollte auch hingehen, neh?«
    »Nein – nur sie. Sonst würde die ›Einladung‹ des Abts zu durchsichtig sein. Sodann: Schickt meinem Sohn Sudara ein geheimes Kennwort: ›Ich werde Osaka verlassen, sobald der Regentschaftsrat seine Sitzung beendet – in vier Tagen.‹ Schickt das per Brieftaube, und bestätigt es vorsichtshalber noch einmal durch Brieftauben.«
    Hiro-matsus Mißbilligung war deutlich zu erkennen. »Dann kann ich also gleich zehntausend Mann herbefehlen? Nach Osaka?«
    »Nein. Die Männer hier genügen. Danke, alter Freund. Ich glaube, ich lege mich jetzt schlafen.«
    Hiro-matsu erhob sich und reckte seine Schultern. Dann, an der Tür, sagte er noch: »Darf ich Fujiko, meiner Enkelin, die Erlaubnis geben, sich den Hals durchzuschneiden?«
    »Nein.«
    »Es ist ihr innigster Wunsch, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Bitte!«
    »Sagt Eurer Enkelin, sinnloser Tod finde nicht meine Billigung. Die Erlaubnis wird nicht erteilt.«
    Endlich verneigte Hiro-matsu sich und schickte sich an zu gehen.
    »Wie lange kann der Barbar es in dem Gefängnis aushalten?« fragte Toranaga.
    Hiro-matsu drehte sich nicht um. »Das kommt drauf an, ein wie harter Kämpfer er ist.«
    »Ich danke Euch. Gute Nacht, Hiro-matsu.«
    Als er sicher war, daß er allein war, rief er leise: »Kiri-san?«
    Die innere Tür glitt auf, sie trat ein und kniete nieder.
    »Schick Sudara sofort eine Nachricht: ›Alles in Ordnung!‹ Schick sie durch Brieftaube. Laß drei Stück bei Morgengrauen fliegen. Und mittags nochmal drei.«
    »Jawohl, Euer Gnaden.« Sie ging.
    Eine jedenfalls wird durchkommen, dachte er. Mindestens vier werden Pfeilen, Spionen oder Falken zum Opfer fallen. Wenn Ishido noch nicht hinter unseren Code gekommen ist, sagt ihm die Nachricht überhaupt nichts.
    Dieser Code war sehr geheim. Nur vier Menschen kannten ihn. Sein ältester Sohn, Noboru; sein zweiter Sohn und Erbe, Sudara; Kiri und er selbst. Entschlüsselt hieß die Nachricht: ›Übersieh alle anderen Mitteilungen. Setze Plan fünf ins Werk.‹ Wie vorher abgesprochen, enthielt Plan fünf den Befehl, alle Führer des Yoshi-Klans samt ihren vertrauenswürdigsten Ratgebern unverzüglich in seiner Hauptstadt Yedo zusammenzuholen und sich auf den Krieg vorzubereiten. Das Codewort, das Krieg bedeutete, lautete ›Blutroter Himmel‹. Fiel er einem Meuchelmord zum Opfer oder geriet er in Gefangenschaft, wurde ›Blutroter Himmel‹ automatisch ins Werk gesetzt, das heißt, es gab Krieg – einen Angriff aller Legionen unter Sudaras Führung auf Kyoto, um sich in den Besitz dieser Stadt zu bringen und den Marionetten-Kaiser in die Gewalt zu bekommen.
    Damit Hand in Hand ging ein seit Jahren für diesen Fall insgeheim bis ins Detail vorbereiteter Aufstand in fünfzig Provinzen. Sämtliche

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