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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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»Ihr wißt, daß das die Wahrheit ist! Was dieser Teufel Alba Eurem Land angetan hat, hat er auch meinem Land angetan.«
    »Das ist eine Lüge. Alba war eine Pest in den Niederlanden, aber erobert hat er sie nie. Sie sind immer noch frei. Und werden es immer bleiben. Aber in Portugal hat er eine kleine Armee zerschlagen, und Euer ganzes Land hat die Waffen gestreckt. Kein Mut! Ihr könntet die Spanier hinauswerfen, wenn Ihr wolltet, doch das werdet Ihr nie tun. Keine Ehre. Keine cojones .«
    »Möge Gott Euch für alle Ewigkeit in der Hölle schmoren lassen«, brauste der Priester auf.
    Blackthorne konnte nicht anders – er spürte, wie der Schrecken der Religion in ihm hochstieg. »Priester besitzen nicht das Ohr Gottes, und sie sprechen auch nicht mit seiner Stimme. Wir sind frei von Eurem stinkenden Joch und werden es auch weiterhin bleiben!«
    Es war kaum vierzig Jahre her, daß Maria die Blutige aus dem Hause Tudor Königin von England gewesen war und der Spanier Philipp II., Philipp der Grausame, ihr Gemahl. Diese fromme Tochter Heinrichs VIII. hatte katholische Priester, Inquisitoren und Ketzerprozesse sowie die Oberherrschaft des römischen Papstes wieder nach England gebracht und das, was ihr Vater getan und der Kirche von Rom in England an Wandel gebracht, wieder rückgängig gemacht – gegen den Willen der Mehrheit. Fünf Jahre hindurch hatte sie regiert, und das Reich war zerrissen gewesen vor Haß und Zorn und Blutvergießen. Doch dann war sie gestorben, und mit vierundzwanzig Jahren war Elizabeth Königin geworden.
    Bewunderung erfüllte Blackthorne und eine tiefe kindliche Liebe, wenn er an Elizabeth dachte. Vierzig Jahre hindurch hatte sie mit der Welt in Konflikt gelegen. Sie hatte Päpste, das Heilige Römische Reich, Frankreich und Spanien mit Schläue überlistet und erfolgreich bekämpft. Exkommuniziert, bespien, im Ausland verleumdet, hat sie uns in einen sicheren Hafen geführt – uns stark und unabhängig gemacht.
    »Wir sind frei«, sagte Blackthorne zu dem Priester. »Ihr seid unterjocht. Wir haben heute unsere eigenen Schulen, unsere eigenen Bücher, unsere eigene Bibel, unsere eigene Kirche. Ihr Spanier seid alle gleich! Abschaum! Und Ihr Mönche seid einer wie der andere: Götzenanbeter!«
    Der Priester hielt sein Kruzifix in die Höhe, reckte es zwischen sich und Blackthorne wie einen Schild. »O Gott, befreie uns von diesem Übel! Ich bin kein Spanier, habe ich Euch gesagt! Ich bin Portugiese! Und ich bin kein Mönch! Ich bin ein Bruder der Gesellschaft Jesu!«
    »Oh, einer von denen! Ein Jesuit!«
    »Jawohl! Möge Gott Eurer Seele gnädig sein!« Pater Sebastio zischte etwas auf japanisch, und die Männer stürzten auf Blackthorne zu. Er trat zurück gegen die Wand und traf einen Mann, aber die anderen fielen über ihn her, und ihm war, als müßte er ersticken.
    »Nanigoto da?«
    Augenblicklich hörte das Handgemenge auf.
    Der junge Mann stand zehn Schritt entfernt. Er trug Hosen und Holzschuhe, einen leichten Kimono; zwei Schwerter in Scheiden staken in seinem Gürtel: das eine kurz wie ein Dolch, das andere ein leicht gebogenes zweihändiges Langschwert.
    »Nanigoto da?« fragte er scharf, und als niemand sofort antwortete, noch einmal: »Nanigoto da?«
    Die Japaner fielen auf die Knie, die Köpfe im Schmutz. Nur der Priester blieb stehen. Er verneigte sich und fing an, stockend zu erklären, doch der Mann fiel ihm verächtlich ins Wort und wies auf den Dorfschulzen. »Mura!«
    Mura, der Dorfschulze, ließ den Kopf unten und begann zu erklären. Wiederholt zeigte er auf Blackthorne, einmal auf das Schiff und zweimal auf den Priester. Jetzt herrschte keinerlei Bewegung auf der Straße. Alle, die zu sehen waren, lagen auf den Knien und hielten den Kopf gesenkt. Der Dorfschulze kam zum Ende. Der Bewaffnete stellte ihm noch ein paar Fragen; die Antworten kamen unterwürfig und rasch. Dann sagte der Soldat etwas zu dem Dorfschulzen und machte eine geringschätzige Handbewegung in Richtung auf den Priester und auf Blackthorne; der grauhaarige Mann sagte dem Priester schlicht, was das zu bedeuten hätte. Der Priester errötete.
    Der Bewaffnete, der einen Kopf kleiner und wesentlich jünger war als Blackthorne und der ein leicht pockennarbiges hübsches Gesicht hatte, starrte den Fremdling an. » Onushi ittai doko kara kitanoda? Doko no kuni no monoda ?«
    Nervös sagte der Priester: »Kasigi Omi-san sagt: ›Woher kommt Ihr, und von welcher Nationalität seid Ihr?‹«
    »Ist Herr

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