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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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da bin ich ganz sicher.«
    »Ich werde also eine Woche warten, länger nicht!« Der drohende Unterton in Ferrieras Stimme war erschreckend. »Ich wünschte, ich bekäme diesen Ketzer mal zwischen die Finger! Ich würde schon die Wahrheit aus ihm herausquetschen! Hat Toranaga irgend etwas von dieser Flotte verlauten lassen, die hier kreuzen soll? Eine feindliche Flotte?«
    »Nein.«
    »Ich wüßte gern, ob da was dran ist, denn auf dem Herweg wird mein Schiff schlingern wie eine trächtige Sau. Ihre Laderäume werden mit mehr Seidenstoffen vollgepfropft sein, als jemals auf einmal hierhergeschickt worden sind. Wir haben keinen Geleitschutz. Wenn uns nur eine einzelne feindliche Fregatte auf See erwischt – oder diese holländische Hure, die Erasmus –, dann wären wir ihr auf Gnade und Ungnade ausgeliefert. Der Ingeles soll sich hüten, sein Schiff so bald wieder auf See zu bekommen, mit Kanonen und Munition und Pulver an Bord. Wann wird er nach Izu gebracht?«
    »Das hat Toranaga nicht gesagt«, erwiderte Alvito. »Ich hatte allerdings den Eindruck, schon sehr bald.«
    »Heute noch?«
    »Ich weiß es nicht. Die Regenten halten ihre Sitzung in vier Tagen ab. Ich würde meinen, danach.«
    Ferriera stand auf. »Ich gehe jetzt wieder auf mein Schiff. Wollt Ihr bei uns speisen? Beide? Sobald es dunkel wird? Es gibt einen prächtigen Kapaun, eine Rinderlende und Madeira-Wein, sogar frisches Brot.«
    »Vielen Dank, das ist zu freundlich von Euch.« Ein leichtes Strahlen huschte über dell'Aquas Gesicht. »Jawohl, wieder einmal etwas Richtiges zu essen, das wäre wunderbar. Sehr freundlich von Euch.«
    »Ich werde Euch benachrichtigen, sobald ich etwas von Toranaga höre, Generalkapitän«, sagte Alvito.
    Als Ferriera gegangen und der Pater Visitator sicher war, daß niemand sie belauschte, sagte er drängend: »Martin, was hat Toranaga sonst noch gesagt?«
    »Er verlangt eine schriftliche Erklärung über die Sache mit dem Musketen-Schmuggel und der Anforderung der Conquistadores.«
    »Mamma mia  …«
    »Toranaga war freundlich, ausnehmend liebenswürdig sogar, aber – nun, jedenfalls habe ich ihn noch nie so erlebt.«
    »Was genau hat er gesagt?«
    »›Soweit ich gehört habe, Tsukku-san, hat der frühere Obere Eures Ordens, Pater da Cunha, an die Gouverneure von Macao und Goa und an den spanischen Vizekönig in Manila, Don Siseo y Vivera, im Juli 1588 nach eurer Zeitrechnung geschrieben und um die Entsendung von Hunderten mit Feuerwaffen bewaffneter spanischer Soldaten gebeten, um einige der christlichen Daimyos bei einem Aufstand zu unterstützen, den der oberste Priester der Christen hier gegen ihren rechtmäßigen Lehnsherrn, meinen verstorbenen Gebieter, den Taikō, schüren wollte. Wer waren diese Daimyos? Stimmt es, daß zwar keine Soldaten entsendet wurden, dafür aber große Mengen Musketen von Macao aus unter Eurem Siegel nach Nagasaki geschmuggelt wurden? Stimmt es, daß der Pater Riese sich ihrer bei seinem zweiten Besuch hier in Japan als Gesandter von Goa im März oder April 1590 nach eurer Zeitrechnung bemächtigte und sie auf dem portugiesischen Schiff, der Santa Cruz, wieder aus Nagasaki herausschmuggelte und nach Macao zurückbrachte?‹« Alvito wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Hat er noch irgend etwas gesagt?«
    »Nichts von Belang, Eminenz. Ich hatte keine Gelegenheit, etwas zu erklären – er hat mich sofort entlassen. Höflich zwar, aber immerhin entlassen.«
    »Woher bezieht dieser verfluchte Engländer seine Informationen? Wenn ich das nur wüßte! Diese Daten und Namen. Ihr habt Euch nicht geirrt? Er hat sie so genannt?«
    »Ja, Eminenz. Die Namen waren auf ein Stück Papier geschrieben. Er hat es mir gezeigt.«
    »Von Blackthornes Hand?«
    »Nein, die Namen waren phonetisch auf japanisch geschrieben. In Hiragana.«
    » Wir müssen unbedingt herausbekommen, wer für Toranaga dolmetscht!«
    »Es ist die Dame Maria«, sagte Alvito und benutzte Toda Marikos Taufnamen.
    »Hat Toranaga Euch das gesagt?«
    »Nein, Euer Eminenz. Aber ich weiß zufällig, daß sie in der Burg weilt und zusammen mit dem Ingeles gesehen wurde.«
    »Seid Ihr da ganz sicher?«
    »An unserer Information ist nicht zu zweifeln.«
    »Gut«, sagte dell'Aqua. »Vielleicht hilft Gott uns auf seine unerforschliche Weise. Laßt sie sofort holen.«
    »Ich habe bereits mit ihr gesprochen. Ich habe es mir angelegen sein lassen, sie ›rein zufällig‹ zu treffen. Sie war bezaubernd und höchst ehrerbietig wie

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