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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Prozent anzubieten, dann hätte jeder einen gleichen Anteil: Onoshi, Kiyama, Harima und Toranaga – damit wäre dem Schlag, daß sie sich ›vorübergehend‹ gegen ihn auf Ishidos Seite stellen, viel von seinem Gewicht genommen.«
    Dell'Aqua bedachte einen Moment Vorzüge und Nachteile dieses Plans. »Ausgezeichnet«, sagte er schließlich. »Macht das so. Und jetzt zu dem Ketzer: Übergebt Toranaga heute noch seine roteiros . Geht sofort noch einmal zu ihm. Sagt ihm, die roteiros seien uns insgeheim zugeschickt worden.«
    »Und wie soll ich erklären, daß wir sie ihm erst jetzt aushändigen?«
    »Das braucht Ihr doch gar nicht. Sagt ihm einfach die Wahrheit: daß Rodrigues sie mitgebracht hat, keiner von uns jedoch erkannt habe, daß das Paket die fehlenden roteiros enthielte. Die roteiros beweisen, daß Blackthorne ein Pirat, Dieb und Verräter ist. Seine eigenen Worte werden ihn überführen und ein für allemal unschädlich machen; wenn darin keine göttliche Gerechtigkeit liegt? Sagt Toranaga die Wahrheit – daß Mura sie Pater Sebastio übergeben habe, was ja der Wahrheit entspricht, der sie uns geschickt hat. Damit wären alle von irgendwelcher Schuld frei: Mura, Pater Sebastio, alle. Wir sollten Mura per Brieftaube unterrichten, was wir getan haben. Ich bin sicher, Toranaga wird erkennen, daß wir mehr seine Interessen im Sinn hatten als die Yabus. Weiß er eigentlich, daß Yabu sich mit Ishido verständigt hat?«
    »Ich würde sagen, ganz bestimmt, Euer Eminenz. Es heißt jedoch, Yabu und Toranaga seien jetzt Freunde.«
    »Ich würde diesem Höllenhund nicht trauen.«
    Plötzlich wurden sie abgelenkt. Draußen gab es Aufregung. Die Tür wurde aufgerissen, ein Mönch in Kapuze stürmte barfuß herein und schüttelte Pater Soldi ab. »Die Gnade Jesu Christi sei mit Euch«, sagte er, und seine Stimme klang rauh vor Feindseligkeit. »Möge Gott Euch Eure Sünden verzeihen!«
    »Pater Perez – was macht Ihr hier?« entfuhr es dell'Aqua.
    »Ich bin in diesen Sündenpfuhl von einem Land zurückgekehrt, um den Heiden wieder das Wort Gottes zu bringen.«
    »Aber das Edikt verbietet Euch ausdrücklich und bei Todesstrafe, jemals wieder zurückzukehren. Nur durch ein Wunder seid Ihr in Nagasaki dem Märtyrertod entgangen, und Ihr hattet strikte Anweisung …«
    »Das war der Wille Gottes, und was schert mich das Edikt eines dreckigen toten Heiden?« sagte der Mönch. Er war ein kleiner, hagerer Spanier mit einem langen, ungepflegten Bart. »Ich bin hier, das Werk Gottes fortzusetzen und zu vollenden.« Er sah Pater Alvito an. »Was macht der Handel, Pater?«
    »Glücklicherweise entwickelt er sich für Spanien sehr gut«, sagte Alvito eisig.
    »Ich verbringe meine Zeit nicht im Kontorhaus, Pater, sondern bei meiner Herde.«
    »Das ist sehr löblich«, erklärte dell'Aqua scharf. »Aber verbringt sie dort, wo der Papst gesagt hat – außerhalb von Japan. Dies hier ist ausschließlich unsere Domäne. Außerdem ist dies hier portugiesisches Territorium, nicht spanisches. Muß ich Euch daran erinnern, daß drei Päpste alle Orden außer der Gesellschaft Jesu aus Japan fortbefohlen haben? Und König Philipp hat das gleiche angeordnet.«
    »Spart Euch Euren Atem, Eminenz. Das Werk Gottes steht über irdischen Befehlen. Ich bin wieder hier, und ich werde die Türen der Kirchen aufstoßen und die Menschen anflehen, sich gegen die Gottlosen zu erheben.«
    »Wie oft müßt Ihr eigentlich gewarnt werden? Ihr könnt Japan nicht wie ein Inkaprotektorat behandeln, das von Wilden aus dem Urwald bevölkert wird, die weder Geschichte noch Kultur besitzen. Ich verbiete es Euch zu predigen, und ich bestehe darauf, daß Ihr die Befehle des Papstes befolgt.«
    »Wir werden die Heiden bekehren. Hört zu, Eminenz, in Manila warten noch hundert meiner Brüder auf Schiffe; gute Spanier und eine Menge von unseren Conquistadores, die uns beschützen werden, falls es notwendig sein sollte. Wir werden offen predigen, auch unser Habit öffentlich tragen und nicht in gotteslästerlichen Seidenhemden herumlaufen wie die Jesuiten.«
    »Ihr dürft die Obrigkeit hier nicht erzürnen, sonst macht Ihr unsere Heilige Mutter, die Kirche, hier zu Asche.«
    »Und ich sage Euch ins Gesicht, daß wir nach Japan zurückkehren und auch hier bleiben werden. Wir werden das Wort Gottes predigen, trotz Euch – trotz irgendwelcher Prälaten, Bischöfe, Fürsten, und auch trotz des Papstes – zum Ruhme Gottes.« Der Mönch warf die Tür hinter sich ins

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