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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Fisch aus dem Norden. Wasser im Norden kälter, versteht Ihr? Er heißt Kurima-ebi.«
    Er wiederholte den Namen und prägte ihn seinem Gedächtnis ein. Nachdem er fertig und das Geschirr fortgetragen worden war, schenkte sie ihm noch Cha ein und holte ein kleines Päckchen aus ihrem Ärmel.
    »Hier, Geld, Anjin-san.« Sie zeigte ihm die Goldmünzen. »Fünfzig Koban. Sie sind hundertfünfzig Koku wert. Ihr braucht es, neh? Für Matrosen. Verzeiht, bitte, aber versteht Ihr?«
    »Ja, vielen Dank.«
    »Genug?«
    »Ja. Ich denke. Woher bekommen?«
    »Toranaga-samas Oberster …« Fujiko suchte nach einer einfachen Art, es auszudrücken. »Ich gehen wichtiger Toranaga-Mann. Obermann. Wie Mura, neh? Kein Samurai … nur Geldmann. Unterschreibe mein Name für Euch.«
    »Ah, ich verstehe. Danke. Mein Geld? Mein Koku?«
    »Aber ja.«
    »Dies Haus. Essen. Dienerinnen. Wer bezahlt?«
    »Oh, ich bezahle. Von Eurem … von Koku für ein Jahr.«
    »Ist das genug, bitte? Genug Koku?«
    »O ja, ich glaube«, sagte sie.
    »Warum Sorgen? Sorgen in Gesicht?«
    »O bitte, verzeiht, Anjin-san. Ich keine Sorgen. Keine Sorgen …«
    »Schmerzen? Brandwunden?«
    »Keine Schmerzen. Seht!« Fujiko erhob sich vorsichtig von den dicken Kissen, auf die er für sie bestanden hatte. Sie kniete sich direkt auf die Tatamis nieder, ohne jedes Zeichen, daß es ihr unangenehm sei, dann wippte sie zurück auf ihre Fersen und setzte sich wieder. »Seht, alles besser.«
    »Eeee, sehr gut«, sagte er und freute sich für sie. Er bemerkte die leichte Veränderung in ihrer Stimme, sagte jedoch nichts dazu.
    An diesem Abend schickte er sie nicht fort.
    Das Kopfkissen-miteinander-Teilen war zufriedenstellend, aber mehr war es nicht. Für ihn gab es hinterher kein sanftes Glühen, keine freudige Mattigkeit, in der er versank. Es war nichts weiter als eine Paarung. So verkehrt, dachte er, und doch wieder gar nicht verkehrt, neh?
    Ehe sie ihn verließ, kniete sie nieder, verneigte sich abermals vor ihm und legte ihm die Hände auf die Stirn. »Ich danke Euch von ganzem Herzen. Jetzt schlaft, bitte, Anjin-san.«
    »Ich danke Euch, Fujiko-san. Ich werde später schlafen.«
    »Bitte, schlaft jetzt. Es ist meine Pflicht und würde mir große Freude bereiten.«
    Die Berührung ihrer Hand war warm und trocken und nicht besonders angenehm. Nichtsdestoweniger tat er so, als ob er schliefe. Sie streichelte ihn etwas unbeholfen, aber mit großer Ausdauer. Dann zog sie sich still in ihr eigenes Gemach zurück. Jetzt, wo er allein war, stützte Blackthorne das Kinn in die Hand und blickte hinaus in die Dunkelheit.
    Die Entscheidung hinsichtlich Fujikos hatte er auf der Reise von Yokosé nach Yedo getroffen. »Es ist Eure Pflicht«, hatte Mariko ihm gesagt, während sie in seinen Armen lag.
    »Ich meine, das wäre ein Fehler, neh? Wenn sie nun ein Kind bekäme … Nun, ich brauchte vier Jahre, um nach Hause zu segeln und wieder zurückzukommen; was in dieser Zeit alles passieren könnte.« Er erinnerte sich, wie Mariko bei diesen Worten gezittert hatte.
    »Ach, Anjin-san, das ist sehr viel Zeit.«
    »Mit Fujiko könnten so viele schlimme Dinge geschehen. Ich glaube nicht, daß sie ein Kind von mir haben möchte.«
    »Das wißt Ihr nicht. Ich verstehe Euch nicht, Anjin-san. Es ist Eure Pflicht. Sie könnte schließlich immer etwas dagegen unternehmen, um kein Kind zu bekommen, neh? Vergeßt nicht, sie ist Eure Gattin. Sie verliert ihr Gesicht, wenn Ihr sie nicht auffordert, das Kopfkissen mit Euch zu teilen. Schließlich hat Herr Toranaga persönlich ihr befohlen, in Euer Haus zu gehen. Sie hat nach bestem Vermögen ihre Pflicht getan, neh? Verzeiht bitte, aber meint Ihr nicht, jetzt solltet auch Ihr die Eure tun?«
    »Genug mit Euren Vorhaltungen. Liebt mich, und redet jetzt nicht mehr.«
    »Wie soll ich Euch lieben? Ah, wie Kiku-san mir heute gesagt hat?«
    »Wie denn?«
    »So.«
    »Ach, das ist sehr gut … sehr, sehr gut!«
    »Ach, ich habe vergessen, bitte, macht das Licht an, Anjin-san. Ich muß Euch etwas zeigen.«
    »Später, jetzt will ich …«
    »Ach, bitte, verzeiht mir, aber es sollte jetzt sein. Ich habe es für Euch gekauft. Ein Kopfkissen-Buch. Die Bilder darin sind sehr komisch.«
    »Ich möchte mir jetzt aber kein Kopfkissen-Buch ansehen.«
    »Ach, tut mir leid, Anjin-san, aber vielleicht könnte eines der Bilder Euch erregen.«
    »Ich bin schon erregt.«
    »Aber Kiku-san behauptet, es sei die allerbeste Art, die Positionen zu wählen. Es gibt

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