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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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haben sie sie während der fraglichen Zeit beehrt. Selbstverständlich hat sie nach Omi-sans Besuch die üblichen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, aber, wie Ihr ja wißt: Keine Methode ist ganz sicher, neh? Sie meint, nach dem Besuch des Anjin-san könnte sie es vergessen haben, aber sie ist sich nicht sicher. Das war der Tag, an dem der Kurier in Anjiro eintraf. Und in der Aufregung der Abreise nach Yokosé sowie darüber, daß Herr Toranaga ihren Kontrakt kaufte … verständlich, neh?« Gyoko hob verstört die Hände. »Nach Herrn Toranaga tat sie, auf meinen Vorschlag hin, das Gegenteil. Außerdem haben wir beide Räucherstäbchen entzündet und um einen Knaben gebetet.«
    Mariko betrachtete das Muster auf ihrem Fächer. »Wer, wer, meint Ihr?«
    »Das ist ja gerade das Schlimme, Dame. Ich weiß es nicht. Ich wäre für Euren Rat sehr dankbar.«
    »Die Schwangerschaft muß sofort unterbrochen werden. Selbstverständlich. Für sie besteht dabei keinerlei Risiko.«
    »Ganz meine Meinung. Aber leider teilt Kiku-san sie nicht.«
    »Wie bitte? Da bin ich aber überrascht, Gyoko-san! Selbstverständlich muß sie. Oder man müßte es Herrn Toranaga sagen. Schließlich ist es passiert, ehe er …«
    » Vielleicht ist es vorher passiert, Dame!«
    »Herr Toranaga muß es jedenfalls unbedingt erfahren. Warum ist Kiku-san so ungehorsam und töricht?«
    »Karma, Dame. Sie wünscht sich ein Kind.«
    »Wessen Kind?«
    »Das will sie nicht sagen. Sie hat nur gesagt, jeder von den dreien hätte seine Vorteile.«
    »Sie wäre gut beraten, dieses gehen zu lassen und sich das nächste Mal ganz sicher zu sein.«
    »Ganz meine Meinung. Ich dachte nur, Ihr solltet es wissen, falls … Es vergehen noch viele, viele Tage, ehe man ihr etwas ansieht oder ehe eine Fehlgeburt gefährlich für sie wäre. Vielleicht ändert sie ihre Meinung noch. Ich kann sie in dieser Beziehung jedenfalls zu nichts zwingen. Sie ist nicht mehr mein Eigentum, wiewohl ich mich vorerst noch um sie kümmere. Es wäre herrlich, wenn das Kind von Herrn Toranaga wäre. Aber angenommen, es hätte blaue Augen … Noch ein letzter kleiner Rat, Dame: Sagt dem Anjin-san, er soll diesem Uraga-noh-Tadamasa nur bedingt trauen, und auf keinen Fall in Nagasaki. Dort unter keinen Umständen. Die letzte Treue dieses Mannes wird immer seinem Onkel, Herrn Harima, gelten.«
    »Wie erfahrt Ihr diese Dinge nur, Gyoko-san?«
    »Männer haben das Bedürfnis, Geheimnisse auszuplaudern, Dame. Darin unterscheiden sie sich gewaltig von uns. Sie müssen Geheimnisse einfach mit jemand teilen, wohingegen wir Frauen sie nur um eines Vorteils willen enthüllen.«

51. Kapitel
    In der Dunkelheit der Nacht wurde eines der Fallgitter von einem Seitentor der Burg geräuschlos hochgezogen, und zehn Männer überquerten eiligst die schmale Zugbrücke über den innersten Burggraben. Hinter ihnen ging das Eisengitter wieder herunter. Alle trugen dunkle Kimonos und dunkle Hüte und hielten ihre Schwerter fest gepackt: Naga, Yabu, Blackthorne, Uraga-noh-Tadamasa sowie sechs Samurai. Naga bildete zusammen mit Yabu die Spitze und führte sie unbeirrt durch einen Irrgarten von Gängen und Gassen, um Ecken herum und Treppen hinauf und hinab. Jedesmal, wenn sie auf Patrouillen und Schildwachen stießen, hielt Naga sein silbernes Geheimzeichen in die Höhe, und die zehn durften unbehindert und unbefragt hindurch.
    Er führte sie an das südliche Haupttor, das man passieren mußte, wenn man über den breiten äußersten Wallgraben hinübergelangen wollte. Dort erwartete sie ein Trupp von Samurai. Schweigend nahmen diese Nagas Männer in die Mitte und eilten mit ihnen über die Brücke. Trotzdem wurden sie nicht angehalten. Sie eilten weiter, die leichte Anhöhe zur Ersten Brücke hinunter, wobei sie sich so weit wie möglich im Schatten der Fackeln hielten, von denen es hier in der Nähe der Burg so viele gab. Nachdem sie die Erste Brücke hinter sich hatten, wandten sie sich nach Süden und verschwanden in dem Labyrinth der Gassen, die zum Hafen, zum Liegeplatz der Erasmus, hinunterführten.
    Naga zeigte den Weg durch die Absperrungen. Man ließ sie ohne zu fragen auf den Pier. Dort befanden sich noch mehr Fackeln und Wachen.
    »Alles bereit?« fragte Yabu, der jetzt das Kommando übernahm.
    »Jawohl, Euer Gnaden«, erwiderte der wachhabende Samurai.
    »Gut, Anjin-san, habt Ihr verstanden?«
    »Ja, ich danke, Yabu-san.«
    »Gut. Dann beeilt Euch jetzt.«
    Blackthorne sah seine eigenen Samurai auf der einen

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