Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shon'jir – die sterbende Sonne

Shon'jir – die sterbende Sonne

Titel: Shon'jir – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
heit, daß etwas nicht stimmte. Er bemerkte, daß ihn vor etwa zehn Schritten im Korridor ein Mann gegrüßt hatte, drehte sich zerstreut um und versuchte, die Unhöflichkeit wiedergutzumachen, aber es war zu spät; der Mann war weitergegangen. Duncan hüllte sich in seinen inneren Aufruhr und ging weiter, Hände in den Taschen, zerknüllte die dort hineingesteckten Nachrichten, die von Boaz und die von Stavros, zu immer kleineren Knäueln.
    Zur Hölle mit dir, Niun! dachte er heftig und fragte sich, ob er noch ganz beisammen war wegen des bloßen Verdachtes, den er hegte. Die Dusei konnten, was immer sie auch waren, nicht seine bewußten Gedanken erreichen; es war eine tiefe Ebene, auf der sie sich bewegten, eine elementare, sinnliche und empfindende Ebene – möglicherweise konnte sich ein Mensch dagegen wehren, wenn er seine Furcht vor ihnen und seine Abhängigkeit von ihnen meisterte: das war sicherlich der Keil, den sie benutzten, um sich Eintritt zu verschaffen, Furcht und Vergnügen, entweder das eine oder das andere. Es war ein schö- nes Gefühl, einem Dus zu gefallen; es war bedrohlich, eines aufzubringen.
    Und doch hatten die Forscher das nicht mitbekommen. Bei ihren Beobachtungen der Tiere hatten sie nichts dergleichen aufgezeichnet.
    Vielleicht hatten die Tiere nicht zu ihnen gesprochen.
    Duncan schloß die Tür seines eigenen kleinen Quartiers, gegenüber den jetzt leeren Abteilen der Mri, und fing an zu packen, faltete die Kleider zusammen, von denen er nur wenige ausgepackt hatte.
    Als er damit fertig war, setzte er sich auf den Stuhl an seinem Schreibtisch und verschlüsselte einen Anruf zur SABER über die Kommunikationskanäle der FLOWER.
    Überführung der Dusei möglich und notwendig , teilte er dem Kommandanten der SABER mit.
    Halten Sie sich bereit , kam die Antwortnachricht. Und einen. Moment später: Vorsprechen bei Saber Kommando schnellstmöglich.

6
    Es war nichts Außergewöhnliches daran, wenn ein ObTak an Bord eines Militärschiffes ging; sollte es eigentlich nicht, aber die Gerüchte machten unter der Besatzung rasch die Runde. Duncan vermutete das aufgrund der Blicke, die ihm zugeworfen wurden, während er zum Kommandanten eskortiert wurde: eskortiert, ohne die Erlaubnis, sich frei zu bewegen, mit Mannschaftsangehörigen Worte auszutauschen. Selbst das Interkom schwieg, eine unübliche Stille auf einem Schiff wie der SABER.
    Er wurde ins zentrale Stabsbüro geführt, keine Kommandostation, und direkt vor die Augen des amtierenden Befehlshabers über die militärischen Operationen in der Zone von Kesrith R. A. Koch. Duncan fühlte sich unbehaglich bei der Begegnung. ObTaks hatten auf dem Papier einen Rang, der ausreichte, den Gehorsam von Seiten der regulären Laufbahn sicherzustellen, und dieser Umstand wurde bitter übelgenommen, um so mehr, weil die Spezialisten diese Privilegien mit völliger Verachtung der Etikette und Würde der regulären Offiziere zur Schau stellten: der unter dem Galgen zur Schau gestellte Mut ihres meist kurzlebigen Dienstes. Duncan erwartete keine Höflichkeit; aber Kochs Stirnrunzeln schien von Gedanken herzurühren, nicht von Feindseligkeit, dem üblichen Ausdruck seines narbigen Gesichtes.
    »Freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, ObTak Duncan.« Der Akzent war der eines Haveners, wie bei den meisten, die nach Kesrith gekommen waren, die Flotte des noch jüngst bedrohten Elag/Haven.
    »Sir«, sagte er. Er war nicht eingeladen worden, sich zu setzen.
    »Wir stehen unter Druck«, meinte Koch. »Ein Schiff der Regul ist im Anflug, die SIGGRAV. Glücklicherweise scheint es ein Doch-Alagn-Schiff zu sein. Bai Hulagh hat die Mannschaft warnend darauf hingewiesen, Zurückhaltung an den Tag zu legen; und wahrscheinlich wird es hier andocken. Die Regul sind ausgelassen. Sehen Sie zu, daß Sie mit Ihren Mri so schnell wie möglich wegkommen. Sie werden die Sonde FOX erhalten. Wahrscheinlich sind Ihre Instruktionen im Augenblick klarer als meine.« Ein Stachel des Mißtrauens an dieser Stelle, des Unmuts über Stavros: Duncan spürte es deutlich. »Die Mannschaft der FOX wird im Moment überführt: einige sind da ziemlich aufgebracht. Die SIGGRAV ist noch ein Stück entfernt. Der Ausgang dieser Operation ist für Sie eine Frage des Starts, sobald Sie fertig sind.«
    »Sir«, sagte Duncan, »ich möchte die Dusei. Ich kann mit ihnen umgehen; ich werde mich darum kümmern, daß sie auf die FOX gebracht werden. Ich möchte auch die Mri-Handelsgüter, die auf der

Weitere Kostenlose Bücher