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Shopping and the City

Shopping and the City

Titel: Shopping and the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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anziehen und benehmen sollte. »Die Kleiderordnung ist dezent, doch ganz im Trend. Chanel, Lanvin, Balenciaga, Zac Posen oder auch jeder andere Top-Modeschöpfer, die erhalten alle grünes Licht. Bei den Schuhen sind Jimmy Choos ganz hoch angeschrieben, ebenso wie Manolos. Was das Benehmen angeht, so ist Kaugummi kauen ein absolutes Tabu, ebenso wie Haare bürsten, mit den Fingern in den Zähnen herumstochern, Lipgloss auftragen, simsen und klingelnde Handys. Geeignete Gesprächsthemen – bei diesem speziellen Vorstellungsgespräch – sind: Atlantis, transzendentale Meditation, UFOs, Handschriftendeutung, Langlebigkeit, Reinkarnation, jüngste Fortschritte beim Zeitreisen und knackige Männer. Ungeeignete Gesprächsthemen sind: Korbflechten, Spreizfüße, Zuckermelonenzucht, neue Heilmethoden für chronisches Sodbrennen, der Lebenszyklus von Hühnern, Philatelie, Verbkonjugation, der subatomare Aufbau
von Gummibändern und Automechaniker – es sei denn, es handelt sich um knackige Männer. Irgendwelche Fragen?«
    »Ähm …«
    »Gut. Also, deine Praktikumsvoraussetzungen vonseiten der Schule sind wie folgt: Du musst einen Stundenzettel und ein Tagebuch führen, um deine Erfahrungen festzuhalten.« Ich wollte sie gerade zu dem Tagebuch fragen, als eine von Ninis Bekannten mit einem schrillen Quieken auf uns zugestürmt kam.
    »Nini! Nini Langhorne! Ich habe dich ja schon ewig nicht mehr gesehen, und oh, was hast du bloß getrieben?«
    »Kitty, Schätzchen …« Nini und Kitty hauchten sich zur Begrüßung zwei Küsschen auf die Wange. Es ist eine wenig bekannte Tatsache, aber Nini ist die Erfinderin der gehauchten Küsschen.
    »Imogene, Herzchen, würdest du uns bitte entschuldigen, ich brauche nur fünf Minuten.« Sie hielt mitten im Gedanken inne, angelte kurz in ihrer Handtasche, reichte mir den Parkschein und sagte: »Oh. In der Zwischenzeit sei doch so lieb und lass den Parkplatzwart den Wagen vorfahren. Wir unterhalten uns auf der Heimfahrt eingehender über deine Zukunft.«
     
    I ch zwängte mich durch die Menge auf der Tanz-fläche und stand in der Nähe der Tür, in der Hoffnung auf eine Lücke zum Hindurchschlüpfen, als ein stechender Schmerz durch meinen Fuß schoss. Als der Missetäter wieder von meinem Schuh stieg, muss
ich wohl ein klitzekleines bisschen ausgerastet sein. Man sollte doch denken, nach all den Wiederholungen von Sex in the City hätten die Leute mehr Achtung vor den Schuhen einer Frau. Schließlich kosten die ein Heidengeld!
    »Es tut mir so leid«, erklärte der Desperado, bei dem es sich um einen klaren Enrique-Iglesias-Doppelgänger handelte. Ich starrte erst ihn und dann meine Schuhe böse an.
    Klasse, dachte ich bei mir, während ich nach Schäden suchte, ich muss ja nur ein Jahr lang mit dem Mittagsmenü bei Kentucky Fried Chicken vorliebnehmen, um die abzuzahlen! Zum Glück war der Schaden minimal.
    »Bitte verzeih mir. Habe ich dir wehgetan? Es tut mir sehr leid«, sagte er anscheinend ehrlich besorgt, während er näher kam, um das Ganze besser in Augenschein nehmen zu können.
    »Es ist nicht mein Fuß oder meine Füße, es sind meine neuen Schuhe.« Ganz ehrlich, wie ärgerlich.
    »Es wäre mir eine Ehre, sie zu reparieren«, verkündete er sehr ernsthaft mit einem unverkennbaren Akzent. Sein dunkelbraunes Haar war etwas zerzaust, so als hätte er sich das langärmelige ausgeblichene Gap-T-Shirt über den Kopf gezogen, ohne hinterher in den Spiegel zu schauen. Mir fiel auf, dass die Farbe seines T-Shirts perfekt zu seinen meerblauen Augen passte.
    »Es ist nichts Schlimmes passiert«, murmelte ich. Dann sagte er etwas wahrlich Umwerfendes, und ich zitiere:

    »Ich hätte besser aufpassen sollen. Corto Moltedo, stimmt’s?«
    Er kannte sich mit Schuhen aus! Wie war das möglich? Nun, ich vermute, sein Akzent musste wohl vom Mars stammen, denn welcher Erdenjunge konnte schon den Designer der Schuhe eines Mädchens benennen?
    »Sie sind wunderschön«, lächelte er, »wie du.« Mann, das warf mich aber mächtig aus der Bahn.
    »Wusstest du, dass ›Frühlingsrolle‹ auf Chinesisch chun juan heißt?« Oh mein Gott, war das gerade tatsächlich aus meinem Mund gekommen? Hätte ich wohl noch etwas Dümmeres daherplappern können? Ich schob mir eilig ein Fruchtbonbon in den Mund, um ihn beschäftigt zu halten.
    Ich meine, es ist keine Entschuldigung, dass der Besuch einer Mädchenschule einem wenig Gelegenheit zum Kontakt und Austausch mit Jungen gibt – es sei denn, man zählt

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