Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shopping and the City

Shopping and the City

Titel: Shopping and the City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
Vom Netzwerk:
dieses Mädchen brauchte dringend eine Mode-Intervention. (Oder allerwenigstens eine stärkere Brille.)
    Evie reichte mir ein Flugblatt, während Cinnamon sich vorsichtig um den Verkaufstresen tastete. Auf dem Flugblatt stand:
    Cinnamon bietet Rat in allen Lebens-,
Liebes- und Karrierefragen durch
Mediale Astrologie und Tarotkarten -
Legen. Spirituelle Reinigung für
Verstand, Körper und Geist.
Tel.: 917-555-6657. Worauf warten Sie?
    »Was, du hast diese Person angerufen?«
    » Diese Person ist jene Person«, sagte sie und zeigte auf Cinnamon.
    »Bist du übergeschnappt?«
    »Ich habe es für dich getan«, flüsterte Evie. »Und wie es sich herausgestellt hat, ist sie richtig nett. Ich mag sie, und ich denke, du wirst sie auch mögen.«
    »Nicht du auch noch! Ich höre den ganzen Tag nichts anderes. Springs Medium dies, ihr Astrologe das. Ich meine, es nimmt wirklich überhand!«, flüsterte ich zurück. »Diesen Sommer ist eindeutig irgendwas Bizarres in die Wasserversorgung von New York City geraten, und ich hoffe, dass es bald jemand meldet, denn alle drehen total durch!«
    »Sssch, sie kann dich hören«, zischte Evie.
    »Nun, sehen kann sie mich jedenfalls nicht«, zischte ich zurück.
    »Hör zu, Girlie, gib dir einfach einen Ruck und sei aufgeschlossen. Aber egal, warum kommst du überhaupt so spät?«, wechselte sie das Thema. »Und ich hoffe, du hast die Schuhe mitgebracht, denn Bee hat schon einen totalen Anfall. Du stehst kurz davor, offiziell das erste Mädel zu werden, dem die Exkommunikation aus JEFFREY droht!«
    »Erstens habe ich kein Handy, wie du dich vielleicht erinnerst?!« Ich ging total an die Decke. »Zweitens kannst du Bee einfach sagen, dass ich die Schuhe gerade reinigen lasse, ähm, oder was auch immer …« Es ist das Gemeinste vom Gemeinen, die beste Freundin anzulügen.

    »Und hast du mal versucht, dein Handy anzurufen?«
    »Natürlich habe ich es versucht! Jedes Mal, wenn ich anrufe, meldet sich jemand anders. Und sie klingen alle total toll und wunderschön und freundinnenmäßig.«
    »Weißt du, wenn ich dich nicht besser kennte, würde ich sagen, dass du bis über beide Ohren verliebt bist.«
    »Verliebt? Ha! Du bist ja verrückt!« Ganz, ganz ehrlich, ich war nur ein klitzekleines bisschen verknallt, mehr nicht. Puff, und schon war er vergessen. »Ich meine, verliebt? Ich? Wohl kaum. Um es offen zu sagen, auf der Rattenskala gebe ich ihm eine Zehn!«
    »Und warum umrandest du dann deine Augen mit Kajal ?«
    »Igitt!«, entfuhr es mir erschaudernd, und ich warf den Stift eilig wieder in die Auslage zurück.
    »Hör mal, Imogene, ich kenne dich besser als sonst jemand. Gib’s zu, es hat dich schwer erwischt.«
    »Ich bin verknallt, wenn du es denn unbedingt wissen willst. Mehr nicht. Können wir jetzt über etwas anderes sprechen?«
    Cinnamon kam zurück. (Gott sei Dank.) Vielleicht hatte Evie recht. Ich war wirklich nicht sonderlich freundlich. Ich würde mich zusammennehmen und etwas Konversation betreiben.
    »Evie hat mir erzählt, dass du eine waschechte Hellseherin bist.«
    »Nun ja, um genau zu sein, mache ich diesen Sommer eine ganze Menge Dinge. Bislang war ich Aushilfe bei einer PR-Firma, bei einem Grundstücksmakler und
bei einer Werbefirma. Ich habe als Concierge gearbeitet, gekellnert und, ach ja, zweimal die Woche lege ich im Serendipity Karten. Das sind die Tage, wenn meine hellseherischen Fähigkeiten am stärksten sind. Du solltest einmal vorbeikommen, wenn du magst«, sagte sie etwas verlegen.
    »Cinnamon versucht, sich das Geld für Gesangsunterricht zusammenzusparen. Das ist ihr eigentlicher Traum. Ist das nicht toootal aufregend, Girlie?«
    Concierge, Astrologin, Tarotkarten-Legerin, Sängerin, Bürohilfe. Und ich dachte, ich wäre konfus.
    Eine aufdringliche Kosmetikverkäuferin gesellte sich dazu. »Haben Sie schon die hier gesehen?«, unterbrach sie uns. Sie hielt uns eine klitzekleine Satinschachtel mit der atemberaubenden Aufschrift P-R-A-D-A auf dem Deckel hin und beugte sich über den Tresen, wobei sie uns alle in eine riesige Wolke Chanel No. 19 einhüllte. Sie schubste Evie mit dem Ellbogen beiseite, den Wimpernkleber gezückt.
    »Das sind keine gewöhnlichen künstlichen Wimpern. Diese sind aus Nerzfell!«, schwärmte sie. »Echter Nerz. Die sind diese Herbstsaison der ultimative Luxus. Sie verleihen einem den bezauberndsten Augenaufschlag. Oh, und bevor ich es vergesse«, sagte sie zu Cinnamon, »sie sind semipermanent. Sie haften bis zu sechs

Weitere Kostenlose Bücher