Shopping and the City
»Batteriehuhn«.
»Batteriehuhn?«, murmelte Deborah.
»Es ist eine Batterie. Seht ihr?« Ian drehte sie um. »Zwei-Punkt-Null-V. Das steht für Volt.«
Spring betrachtete die Metallscheibe nachdenklich.
»Nun, das erklärt, warum meine Kamera nicht funktioniert.«
»Freut mich, dass das geklärt ist«, wütete Mick leise auf dem Weg hinaus. Und der Rest von uns folgte seinem Vorbild. »Ich bin Freitag am späten Nachmittag wieder zurück.«
»Oh, und vergesst nicht, Leute!«, brüllte Spring uns hinterher. »Ich bin die ganze nächste Woche im Himalaja.«
Alle wünschten ihr murmelnd eine gute Reise. Ich war schon halb aus der Tür, als Spring mich zurückrief.
»Oh, Imogene, Schatz, bitte bleib noch.«
Ich machte kehrt zu ihrem Schreibtisch. Sie setzte sich, zündete eine Zigarette an und sagte: »Imogene, ich wollte dir nur sagen, was für wuuuuuunnderbare Arbeit du hier leistest.«
Das kam aus heiterem Himmel, und ich wurde von Kopf bis Fuß rot.
»Danke.«
»Ich bin sooooo froh, dass ich auf Nini gehört habe, aber das tue ich ja immer , und Mick hat auch nur die nettesten Dinge über dich zu sagen, wie alle anderen, möchte ich an dieser Stelle betonen.«
Mit Ausnahme von Brooke, konnte ich mir vorstellen.
»Also, was denkst du?«, fragte sie und sah mich erwartungsvoll an. Okay, was hatte ich verpasst? Bei Spring wusste man nie. Ich stand da und starrte sie an, während ich verzweifelt das Wenige anzuwenden versuchte, an das ich mich von Madame Blatskovitchs kurzer, doch intensiver Telepathielektion erinnerte. Sie runzelte die Stirn und fragte: »Ist dir nicht wohl, Täubchen?« Dann beugte sie sich vor und befühlte meine Stirn.
»Mir geht es gut«, log ich.
»Hallo?!«, rief sie. »Die Kolumne – ich möchte, dass du einen kurzen Artikel über Schaufensterdekorationen in der Stadt schreibst.«
»Was?«, hauchte ich.
»Hat Brooke es dir nicht gesagt? Na ja«, kicherte sie, »sie hat dieser Tage soooo viel zu tun.«
Ich hätte würgen müssen, wäre da nicht die Tatsache gewesen, dass ich auf Wolke sieben schwebte. Spring lächelte gütig und zündete sich eine neue Zigarette an. »Vielleicht solltest du dich hinsetzen. Du siehst wirklich etwas blass um die Nase aus.« Sie fasste mich am Ellbogen und führte mich zu einem weich gepolsterten Sessel, in den ich dankbar plumpste. »Dann ist es also
abgemacht. Ich habe es mit Mick besprochen, und er meint auch, dass L’Hiver Bleu , unser nächstes Buch, etwas Besonderes braucht. Etwas Unverbrauchtes, etwas Neues und Aufregendes. Ian oder Malcolm oder jemand anders in deren Abteilung wird dir die digitalen Gegebenheiten erklären, und die kreative Seite besprichst du mit Brooke und Mick. Gut, ich will dich nicht länger aufhalten. Duke fährt mich gleich zum Flughafen, und Brooke weiß, wie man mich erreichen kann, sollte irgendeins von euch supertalentierten Geschöpfen mich brauchen!«
»Bist du für deinen ersten großen Auftrag bereit, du eifrige junge Trendbüropraktikantin?«, fragte Spring munter.
Ich entschied zu warten, bis ich ihr Büro verlassen hatte, bevor ich mit dem ekstatischen Geschrei begann.
ch war auf dem Weg zum Serendipity, wo ich mit Evie zum Mittagessen verabredet war, und ich konnte es einfach nicht abwarten, ihr meine fantastischen Neuigkeiten zu berichten. Ich schlängelte mich aus dem mittäglichen Fußgängerverkehr in das Restaurant und freute mich dabei wie ein Schneekönig. Mein erster Auftrag und ein Mittagessen mit den Mädels – alles war so perfekt, wie man es sich nur wünschen konnte! Doch unvermittelt kehrten meine Gedanken wie ein Bumerang zu Paolo zurück. Vielleicht hatte ich mich in Bezug auf ihn geirrt – ihr versteht schon, oder? Na ja, vielleicht hatte er versucht, mein Handy zurückzugeben.
Vielleicht hatte er versucht, mich zu finden. Dann stellte irgendwo tief in den dunkelsten Winkeln meines Verstandes eine verirrte Gehirnzelle die Frage: Bin ich verliebt?
Ich ging in den hinteren Speiseraum, wo Evie und Cinnamon bereits an einem der Tische an der Wand saßen und die übergroße Speisekarte studierten. Evie schrieb etwas in ein Notizbuch.
»Wie geht’s, wie steht’s?«
»Girlie!« Beide sprangen auf, und nach überschwänglichen Umarmungen und Begrüßungen setzten wir uns hin und plauderten, bis die Kellnerin kam.
»Hallo. Haben Sie sich schon was ausgesucht?« Die Worte »Müssen Sie das wirklich fragen?« lagen mir auf der Zunge, als Evie mir mit etwas so gänzlich
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