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Showdown (German Edition)

Showdown (German Edition)

Titel: Showdown (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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hatten.
    Aus der Dunkelheit oben hatten sie die Kreatur – Selexin hatte gesagt, ihr Name sei Reese –, begleitet von ihrem Führer, auftauchen sehen. Sie war am Treppenabsatz stehen geblieben, hatte anscheinend den Fußboden mit ihrer knubbeligen Dinosaurierschnauze untersucht und anschließend das Treppenhaus hinabgeblickt.
    Dann war sie rasch nach unten geglitten.
    Etwas hatte ihre Aufmerksamkeit erregt.
    Neugierig waren sie ihr ins Magazin gefolgt und hatten ihr zugeschaut, wie sie sich mehrere Minuten lang zielstrebig zwischen den Regalen entlangschlängelte. Sie war dabei gewesen, sich an jemanden heranzuschleichen, ihn an der Nase herumzuführen. Erst im allerletzten Augenblick hatte Swain sich in den entferntesten Gang hinausgewagt und Reeses Jagdwild tatsächlich zu Gesicht bekommen – einen einzelnen, in einer Ecke festsitzenden Polizisten.
    Er war sofort losgerannt – nachdem ihm Selexin noch einen allerletzten Ratschlag mit auf den Weg gegeben hatte: jeglichen Blickkontakt mit Reeses Fühlern meiden!
    So hatten sie Hawkins getroffen.
    Swain wandte sich an Selexin. »Erzählen Sie mir mehr von Reese.«
    »Reese?«, fragte Selexin. »Na ja, zum einen ist Reese, in menschlichen Begriffen, weiblich. Ihr Schwanz, ihre wichtigste Waffe, ist scharf zugespitzt wie ein Speer. Männliche Exemplare ihrer Spezies besitzen lediglich abgestumpfte Schwänze. Das ist so, weil in ihren Klans das Weibchen auf die Jagd geht.
    Als Reese sich auf Ihren neuen Freund hier stürzen wollte«, Selexin nickte zu Hawkins hinüber, »haben Sie da mitbekommen, wie ihr Schwanz sich in einem großen Bogen hoch über ihren Körper gehoben und dabei nach vorn gezeigt hat? Und er konnte nicht mal mehr den kleinen Finger rühren.
    Deswegen habe ich Sie angewiesen, jeglichen längeren Blickkontakt mit ihren Fühlern zu meiden. Das würde zu einer sofortigen Lähmung führen. Genau wie bei ihm.« Selexin warf Hawkins einen Blick zu. »So jagen Reese und ihre Gefährtinnen. Schauen Sie zu lange auf ihre Fühler, erfahren Sie eine hypnotische Lähmung, und – bamm! –, ehe Sie sich’s versehen, hat sie Sie mit diesem Schwanz erwischt. Genau zwischen die Augen.«
    Der kleine Mann lächelte. »Ich würde sagen, sie ist den Frauen Ihrer Spezies ziemlich ähnlich, nicht wahr? Aggressiv und instinktiv.«
    »He!«, sagte Holly.
    Swain überhörte den Einwurf. »Berichten Sie mir mehr von ihren Jagdmethoden. Wie sie sich an ihre Beute heranpirscht.«
    Selexin holte Atem. »Nun ja, wie Sie zweifelsohne bemerkt haben werden, besitzt Reese keine Augen. Und zwar einfach deshalb, weil sie keine benötigt. Sie stammt von einem Planeten, der von einer undurchsichtigen Hülle inaktiver Gase umgeben ist. Das Licht kann die Atmosphäre nicht durchdringen, und die Gase sind jeder chemischen Veränderung gegenüber unempfindlich. Ihre Rasse hat sich einfach im Lauf der Zeit angepasst und die übrigen Sinne benutzt und verstärkt: geschärftes Hörvermögen, sensible Gefäßenden zum Aufspüren des unruhigen Herzschlags des erschrockenen oder verwundeten Opfers, vor allem aber ein hoch entwickelter Mechanismus zum Aufspüren von Gerüchen. Ich würde sagen, dass ihr Geruchssinn in der Tat ihr höchst entwickeltes Jagdwerkzeug ist.«
    »Warten Sie einen Moment«, sagte Swain aufgeschreckt. »Sie kann uns riechen?«
    »Jetzt nicht. Reeses Geruchssinn hat nur eine sehr geringe Reichweite. Vielleicht etwas über einen Meter.«
    Swain stieß erleichtert den Atem aus. Hawkins tat es ihm nach.
    »Aber innerhalb dieses Bereichs«, fuhr Selexin fort, »ist ihr Geruchssinn unglaublich scharf.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, dass sie ihn « – Selexin zeigte in Hawkins’ Richtung – »über seinen Geruch aufgespürt hat.«
    »Aber Sie hatten doch gesagt, dass die Reichweite ihres Geruchssinns nicht so groß ist. Wie konnte sie dann …«
    Swain brach ab. Selexin warf ihm wieder einmal diesen Sind-Sie-endlich-fertig?-Blick zu.
    »Das ist richtig«, sagte Selexin, »zumindest in gewisser Hinsicht. Sehen Sie, Reese hat nicht ihn gerochen. Was sie gerochen hat, war der Duft, den er hinterließ. Erinnern Sie sich, wie es war, als wir Reese das erste Mal im Treppenhaus zu sehen bekamen? Sie hat sich tief hinabgebeugt und den Fußboden beschnüffelt.«
    Swain runzelte die Stirn. »Ja …«
    »Fußabdrücke«, sagte Selexin. »Eine nicht erkaltete Spur. Steht ihr eine frische Spur wie diese zur Verfügung, braucht Reese nicht weiter als

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