Showdown
Bollwerk gegen den Kommunismus großer Unterstützung durch die USA erfreute, mehreren US -amerikanischen Firmen die Förderrechte auf insgesamt etwa 60 000 Quadratkilometern. Darunter finden sich Namen wie Esso (Exxon), Texaco, Chevron, Conoco oder das britische Unternehmen BP . Die Abgaben in Form von Anteilen an der Produktion, die diese Firmen wie beispielsweise auch die Oceanic Exploration Company an Griechenland hätten zahlen müssen, waren durchaus überschaubar. Die Verträge hatten eine Laufzeit von 26 Jahren zuzüglich einer Verlängerungsoption um weitere zehn Jahre. Rechnen wir doch einmal zusammen: 1968 + 26 + 10 = 2004 . In diesem Jahr wären die Konzessionen mit den Amerikanern ausgelaufen, wenn man sie so lange behalten hätte.
Erste Probebohrungen fielen vielversprechend aus. Es war von bedeutenden Vorkommen die Rede und von bester Qualität. Im Umfeld der Ölkrise der Jahre 1973 / 74 schoss der Ölpreis von 5 US $ pro Barrel (Fass mit 156 Litern) auf in der Spitze 12 US $. Besonders spannend wird dieses Thema jedoch, wenn man die Preise von damals in unsere heutige Zeit umrechnet. Ein Ölpreis von 12 US $ entspricht inflationsbereinigt einem heutigen Preis von etwa 40 US $ pro Fass. Ende 2012 pendelt der Preis zwischen 80 und 100 US $. Kurz darauf, im Jahre 1979 , nahmen die internationalen Spannungen erneut zu, und der Ölpreis explodierte auf 38 US $, was nach heutigem Stand einem Ölpreis von 90 US $ entspricht. Das war für die damalige Zeit ein enormer Sprung, der die Weltwirtschaft in die Rezession trieb.
In diesem Umfeld der extrem hohen Ölpreise lohnte es sich, die Vorkommen in Griechenland unter die Lupe und den Bohrmeißel zu nehmen. Genau das geschah. Die amerikanischen Ölunternehmen um Oceanic begannen mit den Untersuchungen und ersten Ölförderungen im Bereich Thassos. Dabei wurden auf Anhieb große Öl- und Gasvorkommen in einem Bereich entdeckt, in dem die Wassertiefe nur 50 Meter beträgt, manche Fundstellen lagen sogar an Land. Denken Sie an die großen Anstrengungen, die man heute unternimmt, um Öl in der Karibik aus Gebieten zu fördern, in denen die Wassertiefe 3000 Meter und mehr beträgt. Alles eine Frage der Kosten und des Ölpreises.
Von den ersten Erkundungsbohrungen bis zur vollen Förderung dauert es allerdings oft einige Jahre. So begann die Erdölförderung 1981 mit etwa 10 000 Fass pro Tag und stieg bis 1989 auf 30 000 Fass. Doch mit Beginn der Ölförderung war der Spuk der hohen Ölpreise auch schon vorbei. Binnen weniger Jahre sank der Ölpreis wieder auf das ursprüngliche Preisgefüge. Ab Mitte der 1980 er Jahre bis etwa 2004 dümpelte der Preis ganz im Sinne der ölintensiven US -Wirtschaft auf einem friedlichen Niveau zwischen 20 und 40 US $ pro Fass. Man hatte sich mit den Saudis geeinigt, Öl gab es weltweit ausschließlich gegen US -Dollar (dieses Petrodollar-System greifen wir später noch einmal auf) – und das zu Preisen, mit denen die US -Wirtschaft und die Saudis gut leben konnten. Die Öl- und Gasförderung innerhalb der USA wurde immer weiter zurückgefahren und betrug 2010 gerade noch 60 Prozent der Fördermenge aus den 1970er Jahren. Warum sollte man die eigenen Ressourcen bemühen, wenn es doch so günstiges Öl aus Saudi-Arabien gab. Vielleicht wollte man sich die eigenen Gebiete doch lieber für später aufheben, wenn der Preis attraktiver oder die strategische Bedeutung höher geworden waren, vielleicht hat es sich einfach nicht mehr gerechnet.
Die Gründe bleiben Spekulation, sind aber auch nicht von großer Bedeutung für die nachfolgende Entwicklung. Fakt ist, dass ausgerechnet ab jenem Jahr 2004 , an dem die Konzessionen zur Ausbeutung der Unterwasser-Bodenschätze an die Amerikaner ausgelaufen wären, die sie aufgrund des billigen Öls aus Arabien nicht genutzt haben, ebenjener Ölpreis raketenartig auf in der Spitze 140 US $ ( 2008 ) schoss. Der Ölpreis ist so hoch wie nie zuvor, und die Prognosen lassen nicht erwarten, dass er wieder dauerhaft auf die alten Stände sinken wird. Das griechische Öl wird also plötzlich so interessant wie in den 1970er Jahren. So ein Ärger, dass man in der langweiligen Billigölphase die Konzessionen aus Desinteresse aus der Hand gegeben hatte. Nach einigen Hin-und-Her-Beteiligungen lagen die Förderrechte bis 1997 / 98 bei einem Firmenverbund namens North Aegean Petroleum Company ( NAPC ) unter der Führung der kanadischen Firma Denison Mines.
Durch den niedrigen Ölpreis, die Querelen mit der
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