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Showman

Showman

Titel: Showman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn unberechenbar.«
    »Sie machen uns vielleicht Mut«, sagte Doris leise.
    »Mein Freund John Sinclair und ich sind Realisten, zudem sind wir lange im Geschäft. Wir kennen unsere Pappenheimer.«
    Doris hob nur die Schultern, ging wieder zurück an ihren Platz und setzte sich dort nieder. Die unheimlichen Vorgänge hatten sie nicht gebrochen, aber schwer mitgenommen.
    Es würde einige Zeit dauern, bis sie wieder zurück in die Normalität fand, vorausgesetzt, es passierte nichts mehr, aber daran wollte keiner von uns glauben, auch wenn wir es nicht aussprachen. Ein jeder von uns wartete darauf, daß etwas passierte, und es würde sich etwas ereignen, das stand fest.
    »Wir haben noch lange nicht Mitternacht«, sagte Suko, nachdem er einen Blick auf seine Uhr geworfen hatte.
    Augenblicklich ging Steven Dancer auf die Bewegung ein. »Wieso? Hat das was zu bedeuten?«
    »Nur indirekt«, beruhigte ihn Suko. »Ich denke nicht an die Geisterstunde, Steven, sondern daran, daß die nächste Nacht für uns alle sehr lang werden kann.«
    »Dann bleiben wir also hier?« flüsterte Dancer.
    »Ja. Sie würden einem anderen Plan sowieso nicht zustimmen.«
    »Da haben Sie recht.«
    »Aber schlafen kann ich nicht«, meldete sich Doris Carter. »Das bringe ich nicht fertig. Ich werde auch keine Tabletten nehmen. Ich werde hier sitzen und aufpassen.«
    »Es steht Ihnen frei«, sagte ich.
    »Soll ich denn für Sie Luftmatratzen holen?« bot sich Steven an.
    Suko war dagegen, ich ebenfalls. »Wir werden es uns in den Sesseln bequem machen«, sagte der Inspektor und zeigte dabei auf das zweite Telefon. Es stand auf dem Arbeitsplatz des Zeichners. »Auch wenn es beim ersten Versuch nicht geklappt hat, ich würde gern noch einmal anrufen.«
    »Himmel, das trauen Sie sich?« hauchte Doris. »Was ist, wenn es Ihnen wieder explodiert und…?«
    »Das wird es nicht. Ich kenne den Showman zwar nicht genau, aber er wird sich andere Dinge einfallen lassen, darauf können Sie sich verlassen.«
    Doris schwieg. Schaute aber gebannt zu, wie Suko den Hörer vom Apparat nahm und nichts passierte. Völlig normal und ohne Störung tippte er die Nummer ein.
    Wir alle hatten ihn beobachtet, und gerade Steven und seine Freundin atmeten hörbar auf. Shao meldete sich. Wir hörten ihre Stimme, konnten aber nicht verstehen, was sie erwiderte, als Suko ihr erklärt hatte, wo er die Nacht verbringen würde.
    Er sprach nicht lange, beruhigte sie noch einmal und legte mit einer schon behutsamen Bewegung auf. Auch jetzt flog nichts in die Luft, alles blieb normal.
    Er lächelte. »Dann wollen wir mal warten«, sagte er.
    Steven verzog die Lippen. »Sehnen Sie sich dieses Ungeheuer denn herbei?«
    »Wollen Sie eine ehrliche Antwort?«
    »Ja.«
    »Ich möchte, daß er erscheint. Wie auch immer. Diesmal sind wir gerüstet.«
    »Ja, Sie…«
    »Sie werden es auch sein, keine Sorge. Tun Sie uns nur einen Gefallen. Halten Sie sich bitte zurück, sollte etwas passieren. Wir sind hier, um den Showman zu stoppen.«
    Steven nickte. Er ging zu seiner Freundin und zog sich mit ihr zurück in den Teil des Zimmers, wo das Bett stand.
    »Ich kann nicht schlafen«, beschwerte sich Doris.
    »Das brauchst du auch nicht. Es ist aber besser, wenn wir uns hinlegen. Ausruhen, verstehst du?«
    »Wie du meinst.«
    »Ich schaue mich mal im Bad um«, sagte ich.
    Auch Doris und Steven hatten mich verstanden. Der Zeichner reagierte sofort.
    »Glauben Sie denn, daß sich dort jemand aufhält, Mr. Sinclair? Weil da auch ein Spiegel hängt?«
    »Nein, das nicht. Aber ich möchte gern auf Nummer Sicher gehen, das werden Sie verstehen.«
    »Klar, wenn es sein muß.«
    Vom Flur aus gelangte ich in das Bad, wo ich das Licht einschaltete und mich umschaute. Zwar sah ich es zum erstenmal, doch glaubte ich daran, daß sich nichts verändert hatte. Ein normaler Spiegel, die Dusche, die Fliesen, der schmale Schrank…
    Ich ging wieder zurück.
    Auch in der Diele hatte sich nichts verändert. Ich sah mich selbst in der Fläche, als ich an dem Wandspiegel vorbeiging, berührte ihn noch einmal mit dem Kreuz, doch es tat sich nichts.
    Der Showman ließ sich nicht blicken. Was allerdings nicht hieß, daß er nicht hier in der Nähe lauerte und auf seine Chance wartete. Er würde sich den günstigsten Zeitpunkt aussuchen, den es seiner Meinung nach gab, um dann zuzuschlagen.
    Für einen schnellen Trick war er immer zu haben. Blitzartig und auch heimtückisch.
    Ich dachte über ihn nach. Irgendwo waren all

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