Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)
errötete. Sie fragte sich, warum sein Kommentar das auslöste, wollte sich jedoch nicht darüber den Kopf zerbrechen. Je weniger sie über ihn nachdachte, desto besser.
„Das notiere ich mir, sobald ich dazu komme“, versprach sie.
„Tu das.“ Sie hatte ihm den Wagen und etwas zu essen gebracht. Dazu war sie nicht verpflichtet gewesen, also war sie anständiger, als sie zugeben wollte. Außerdem erregte sie ihn, wie es noch keine andere Frau geschafft hatte. Bisher hatte er sich selbst bei Frauen, die ihm vom Temperament und der Persönlichkeit her ähnelten, immer nur gelangweilt. Frauen, von denen er erwartet hatte, dass sie ihn reizen würden, hatten ihn kaltgelassen.
Und jetzt ging ihm ausgerechnet die Frau, von der er hätte schwören können, dass sie ihn kein bisschen reizen würde, unter die Haut. Was für eine Ironie des Schicksals.
Kata hielt nicht auf dem Gästeparkplatz ihres Apartmenthauses, sondern fuhr daran vorbei, bis sie einen Parkplatz erreichte, der näher am Eingang lag. „Von hier ist es nicht so weit“, erklärte sie, als er ihr einen fragenden Blick zuwarf.
Dann atmete sie tief durch, als müsste sie sich für etwas wappnen, schnallte sich los und stieg aus.
David folgte ihr.
„Ich rufe dich an, sobald ich weiß, wie wir mit der ‚Operation Aufdringliche Mütter‘ weitermachen“, sagte sie.
Zu ihrer Überraschung stieg er nicht wieder ein, sondern sah sie über den Wagen hinweg an. „Die Welt geht nicht unter, wenn du mich hereinbittest, weißt du.“
Hatte sie sich verhört? Aber wenn nicht, warum sagte er so etwas? „Wie bitte?“
„Die Welt geht nicht …“
„Schon gut, schon gut“, rief sie und hob eine Hand. „Du irrst dich“, widersprach sie mit klopfendem Herzen. Was war los mit ihr? „Vielleicht tut sie es doch. Warum sollten wir das riskieren, nur um mit einem Experiment namens Albert …“
Mehr brachte sie nicht heraus.
Denn David war um den Wagen herumgekommen. Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände, und als sie verblüfft verstummte, küsste er sie einfach.
Aber er küsste sie nicht, als wäre es ein Experiment, sondern als hätte er sich nur mit Mühe beherrscht, während sie noch unterwegs waren. Sein Kuss war voller Leidenschaft, und der elektrische Impuls, der Kara durchzuckte, hätte ausgereicht, Las Vegas eine Woche lang mit Strom zu versorgen.
Jedenfalls kam es ihr so vor, und den Bruchteil einer Sekunde lang wollte sie flüchten. Davonlaufen und sich retten, bevor es zu spät war. Doch dann überlagerte das Verlangen jeden anderen Gedanken. Als ihre Knie weich wurden, legte sie die Hände in Davids Nacken, um sich festzuhalten. Oder ihn. Sie presste ihn an sich, als ihr vor Lust fast schwindlig wurde.
Er wollte sie zu sehr.
Noch war er zu einem vernünftigen Gedanken fähig, und ihm boten sich zwei Möglichkeiten. Er konnte in den Wagen springen, davonrasen und selbst dann gegen dieses unbändige Verlangen kämpfen, wenn Kara nicht bei ihm war. Und sich dauern fragen, ob er etwas verpasste.
Oder er konnte sich einfach auf seinen Instinkt verlassen, ihm nachgeben und mit ihr schlafen. Mit dem Quälgeist seiner Kindheit. Dann würde er vermutlich feststellen, dass er sich etwas vorgemacht hatte. Dass seine Erwartungen viel zu hoch gewesen waren. Und einmal mehr wäre er enttäuscht, weil die Frau, die er sich ausgesucht hatte, nicht der Mensch war, auf den er gehofft hatte – jemand, der ihm das Gefühl gab, das Leben genießen zu können und dafür dankbar zu sein.
Aber er durfte sich Kara nicht aufdrängen. Die Entscheidung lag bei ihr.
David löste sich von ihr und sah ihr in die Augen. „Also, bittest du mich herein?“, fragte er atemlos.
Entsetzt über sich selbst schaute sie über die Schulter. Alles um sie herum war noch intakt. Nur sie selbst nicht.
„Habe ich das nicht gerade getan?“, fragte sie mit leiser, heiserer Stimme.
Sie wirkte fast benommen, und David musste sich auf die Zunge beißen, um nicht zu lachen. So verwirrt hatte er sie noch nie erlebt. Süß, dachte er, war jedoch klug genug, keinen Kommentar abzugeben. Denn wenn er das tat, würde der Zauber des Augenblicks schlagartig verfliegen, und sie wäre wieder die selbstbewusste, unerschütterliche Kara, die er so gut kannte.
„Nein, noch nicht“, sagte er ernst. „Wir stehen noch immer auf dem Parkplatz.“
„Nicht mehr lange“, versicherte sie ihm, bevor sie seine Hand nahm und ihn mit sich zog. „Ich habe nicht vor, länger als unbedingt nötig
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